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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zählten zu den größten Tugenden einer Besatzung.
    In der vielleicht sechsten oder siebten Abteilung erwartete uns ein stämmiger Terra-Springer-Mischling, der mit knapp zwei Metern fast so groß wie ich war. Sein rotes Haar und sein roter Vollbart waren zu Zöpfen geflochten, unter dem rechten Arm klemmte ein Datengerät, in dem Listen und Datenbänke gespeichert waren. „Darf ich vorstellen?", sagte Paton. „Das ist Cerxto, zuständig für Logistik, Nachschub und Versorgung."
    „Freut mich sehr", dröhnte der Mischling und streckte mir seine fleischige' Hand entgegen. Wir begannen mit der üblichen Plauderei, die ich nun schon aus den anderen Abteilungen gewohnt war, dann führte er mich durch einen Teil der Anlage, die enorm weitläufig war. Ständig flogen Plattformen um uns herum, teils leer, teils voller Container, gesteuert von Robotern und manchmal auch einem Weichhäuter. Sie schwebten an gewaltigen Regalen hoch, die Hunderte von Metern weit aufragten und von Fesselfeldern vor dem Einsturz bewahrt wurden, um etwas zu holen oder zu verstauen.
    Schließlich blieb er an einem Terminal stehen und demonstrierte mir auf einem Holo die gewaltigen Ausdehnungen seiner Abteilung. Ich drückte Cerxto meine Bewunderung aus, dass er in diesem Trubel nicht den Überblick verlor, und beteuerte ihm, dass hier eindeutig jeder Handgriff saß.
    Anscheinend befolge jeder präzise seine Anweisungen. Ich brachte es sogar fertig, ihm zu versichern, dass seine Arbeit vorbildlich sei und man sich an Bord zahlreicher Raumschiffe ein Beispiel daran nehmen könne. Diplomatie.
    Als ich die Hallen wieder verließ, kam ich an jemandem vorbei, der mich aufmerken ließ. Es schien ein Terraner zu sein, ein dunkelblonder Mann mit wirrem Haar und rot umrandeten Augen, der an einer der mächtigen Regalstreben stand und mich beobachtete. Er kam mir irgendwie bekannt vor.
    Während ich ihn noch aus den Augenwinkeln musterte, beschrieb er mit der Rechten eine kreisförmige Bewegung auf seinem Armband-Chronometer und hob dann die Hand, wobei er drei Finger hochreckte. Auch sein Mund formte das Wort „drei". Anschließend stocherte er mit dem Zeigefinger seiner linken Hand nach unten. Drei Uhr? In drei Tontas? Hier? Was sollte das?
    Ich verlangsamte den Schritt nicht und ließ mir auch sonst nicht anmerken, dass ich seine Aufforderung mitbekommen hatte. Wir verabschiedeten uns von Cerxto und verließen die Abteilung. In diesem Augenblick fiel mir ein, woher ich den Mann kannte. Eiseskälte erfasste mich.
    Meine raue Zunge leckte über die vier Finger meiner rechten Klaue, mit denen ich Huqar-Gras zerrieben hatte. Ich war froh, dass ich auf das Treffen mit dem Terraner verzichtet hatte. Mir war über jeden Zweifel hinaus klar, was er wollte, aber damit würde er warten müssen, bis ich wieder an Bord der KARRIBO weilte. Eine Begegnung hier war einfach zu riskant. Und die Belieferung ... er machte sich falsche Vorstellungen. Ich räkelte mich in dem graugelben Sand und scheuerte mit den Rückenschuppen an einem Vorsprung der formenergetischen Felsspalte. Ein wonniges Gefühl durchlief mich. Am liebsten hätte ich nun eine Weile geschlafen. Die Wüstensimulation lud dazu ein, und es konnte nicht schaden, wenn ich bis zum Verlassen des Hyperraums noch etwas Ruhe fand. Wer wusste denn schon, was uns an unserem Ziel erwartete?
    Außerdem war ich müde ... so abgrundtief müde. Ich war sechs Stunden durch die LEIF ERIKSSON geführt worden. Zwar hatte ich das Innere eines ENTDECKERS schon gekannt. Die Ermittlungsarbeit der arkonidischen TuRa-Cel machte schließlich auch vor Verbündeten nicht Halt. Aber es war etwas anderes, sich persönlich ein Bild zu machen. Selbst wenn ich nur eine Fassade zu Gesicht bekommen hatte, waren der Einsatzwille der Besatzung und das Zusammenspiel der Abteilungen äußerst eindrucksvoll gewesen. Allein das menschliche Potenzial bildete schon eine gewaltige Schlagkraft. ,Gepriesen sei Deronka, dass die Terraner unsere Verbündeten sind, überlegte ich. In dieser Zeit der Bedrohung durch das Reich Tradom ist es ratsam, erst den äußeren Feind zu besiegen, bevor man interne Veränderungen einleitet. Mit diesem Gedanken musste ich wohl eingeschlafen sein, denn ich schreckte hoch, als der Kabinensyntro sich meldete. „Ein Anruf für dich, Thantan Qertan! Möchtest du auf Empfang gehen?", säuselte die perfekte Imitation einer weiblichen Dron. Auch diesbezüglich hatte Paton seine Hausaufgaben gemacht. Ich richtete mich in

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