2168 - Der Sarkan-Kämpfer
dass es sich um eine Aktion handelte, die gegen die terranischen Interessen gerichtet war. Paton lehnte sich vom Monitor zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Vielleicht versucht er jemanden ausfindig zu machen?
Es hätte ins Bild gepasst. Erst am Tag zuvor, kurz vor dem ersten Besuch des Dron und der Mascantin an Bord, hatte der Syntronverbund dem Funkspezialisten Lauter Broch't einen kurzen Impuls gemeldet, nicht gerade fachmännisch kodiert, aber doch so geschickt, dass nicht einmal Lauter den Kode zu knacken vermochte. Es war ihm lediglich gelungen, die „Manteldaten" wiederherzustellen, die Angaben über Sender und Empfänger, Vektor und Umfang enthielten. Ihnen hatte er entnommen, dass es sich um einen Funkspruch von der LEIF ERIKSSON an die KARRIBO gehandelt haben musste. Aber Lauter war nicht umsonst als Kalup unter den Funkern bekannt. Er hatte so lange mit den Daten hantiert, bis es ihm unter Zuhilfenahme des Syntronverbundes schließlich doch noch gelungen war, dem Silbensalat wenigstens drei sinnvolle Worte zu entnehmen, nämlich: geheim, Daten und Qertan.
Er gab Perry Rhodan Bescheid, der sich natürlich sofort einen Reim darauf machte. Ohne Zweifel hatte der Sicherheitsbeauftragte des arkonidischen Flaggschiffs einen Informanten an Bord des ENTDECKERS. Leider hatte es sich als unmöglich erwiesen, den Ursprung des Funkspruchs zu ermitteln. Anscheinend war er nicht von registrierten Bordgeräten aus erfolgt und entstammte einer mobilen Quelle. Es wurde ein engerer Bezirk im Schiff verortet, von dem aus der Impuls erfolgt sein könnte - eben jene Abteilungen, 'die Paton an diesem Tag mit dem Dran besucht hatte. Doch bei dem Rundgang war es zu keinerlei Auffälligkeiten gekommen. Weder hatte sich Qertan an Informationen interessiert gezeigt, die als Verschlusssache galten, noch hatte der Absender des Funkspruchs mit ihm Kontakt aufzunehmen versucht.
Paton hatte allmählich sogar die Hoffnung gehegt, dass sich alles als Irrtum herausstellen könnte und Qertans Name nur zufällig genannt worden war.
Das Wissen über die Dron hatte eine starke Sympathie für dieses geknechtete Echsenvolk in ihm geweckt, und ihr Ehrenkodex nötigte ihm Bewunderung ab. Seit mehr als 10.000 Jahren lebten sie in unverschuldeter Abhängigkeit von den Arkoniden.
Paton Qerah, der größte Dron-Spezialist der Flotte, hätte am liebsten die Unschuld des Leibwächters der Mascantin bewiesen. Dass Qertan sich auf Rhodans Vorschlag hin sofort bereit erklärt hatte, an Bord zu bleiben, war für ihn noch lange kein Indiz dafür, dass er die Terraner ausspionieren wollte. Dieser Zweifel war einer der Gründe dafür gewesen, weshalb er Rhodans Befehl, sich so fürsorglich wie möglich, unter Wahrung, jeglicher diplomatischer Etikette, um den Dron zu kümmern, nur zu gern gefolgt war.
Das Komgespräch vor wenigen Minuten hatte ihn eines Besseren belehrt. Nicht einen Moment lang glaubte er, dass der Anrufer sich verwählt hatte, Alles war plötzlich an seinen Platz gefallen. Rhodans Voraussicht, seine Anweisung, den Dron unauffällig zu überwachen und sogar seine Komgespräche zu belauschen, was einen massiven Eingriff in seine Privatsphäre bedeutete, hatten sich als richtig erwiesen. Ich habe mich in Qertan getäuscht, dachte Paton resignierend. Welchen Hintergrund der Anruf auch immer gehabt haben mochte, die Worte des blonden Terraners ließen keinen anderen Schluss zu. Es musste eine Kontaktaufnahme während des Rundgangs gegeben haben. Ein geplantes Treffen, bei dem der Anrufer eine Lieferung in Empfang nehmen wollte, war aber nicht zustande gekommen.
Paton wusste, was jetzt von ihm verlangt wurde. Er musste die Identität des Blondschopfs in Erfahrung bringen und ihm einen Besuch abstatten. Er befahl dem Kabinensyntro, umgehend herauszufinden, von wo aus der Anruf erfolgt war. Und vielleicht, dachte er, nur vielleicht" geht der Dran ja deshalb die Besatzungsliste durch, um ebenfalls Näheres über den Anrufer zu erfahren?
4.
Ein Dron bezieht seinen Stolz und seine Ehre als Kämpfer aus dem Umstand, an ebenbürtigen Gegnern seine Meisterschaft zu beweisen. Der Soltener war mir nicht annähernd ebenbürtig. Er zitterte am ganzen Leib, rieb sich die schmerzende Stelle, mit der er auf dem Boden der Transmitterhalle gelandet war. Seine Augen blickten mich schreckgeweitet an. „Ich ... ich kümmere mich um den Mann", stammelte er. „Du brauchst dir keine.
Sorgen zu machen. Ich erledige diese Kreatur. Ich
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