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2168 - Der Sarkan-Kämpfer

Titel: 2168 - Der Sarkan-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Kiwaran tahn donka", intonierte ich. „Donka ti faran dahn." Meine innere Ausrichtung folgte der äußeren in umgekehrter Richtung. Das Hinausgreifen nach oben wurde zu einer Gabe aus der Höhe. Ein Kribbeln erfüllte mich von der Schädelplatte bis zu den Schultern.
    Ich begriff, dass es nur einen Weg gab, der Gefahr durch den Terraner zu begegnen. Er war und blieb ein Unsicherheitsfaktor. Ich musste dafür sorgen, dass er mundtot gemacht wurde. Aber damit durfte ich nicht in Verbindung gebracht werden. Ich war die Persönliche Garde der Mascantin, meine Handlungen fielen auf sie zurück. Ich musste mich weiter bemühen, den Gesetzen der Diplomatie zu folgen.
    Anscheinend blieb mir nichts anderes übrig, als mit dem Gruppenleiter des Terraners in Verbindung zu treten. Ich kannte ihn als „Biff". Er war ein kriecherischer Soltener, der Angehörige eines von Arkoniden abstammenden Volkes, das mutterrechtlich organisiert war. Bei den Springern galten die Soltener als Memmen, eine Einschätzung, der ich mich schon deshalb anschloss, weil ich noch nie einen Soltener kennen gelernt hatte, der erhobenen Hauptes eine eigene Meinung vertreten hätte. Sie waren freie Händler, doch womit handelten sie? Mit den Waren, die ein Springer nicht einmal mehr mit spitzen Fingern angerührt hätte. Mit den Restbeständen des Ausverkaufs - und mit Drogen ...
    Ich murmelte einen Dank für die Erleuchtung in meiner Not und richtete mich wieder auf. „Syntron", sagte ich. „Liste mir die Besatzung der LEIF ERIKSSON und ihre Qualifikationen auf, außerdem möchte ich alle verfügbaren Daten über das Oika-System."
    „Gern, Thantan Qertan!", säuselte die weibliche Dron-Stimme. Als ich mich aufgerappelt und die Wüstensimulation abgeschaltet hatte, flirrten bereits die ersten Daten über den Bildschirm. Ich hatte die Anfrage so allgemein wie möglich gehalten und mit dem Oika-System eine Ablenkung eingebaut, damit niemand ohne weiteres hinter meine Pläne kommen konnte. Es würde einige Zeit dauern, die so ermittelten Informationen auszuwerten. Immerhin war allein die Stammbesatzung des ENTDECKERS viertausend Mann stark.
    Ich hätte es mir auch einfacher machen können. Eine Anweisung an den Syntron, in der Besatzungsliste alle Soltener zu markieren, samt ihrem Arbeitsbereich, hätte genügt. Aber wenn meine Kabine wirklich abgehört wurde, wovon ich ausgehen musste, hätte jeder sofort gewusst, dass ich einen bestimmten Soltener suchte. Das hätte die Aufmerksamkeit der Bordsicherheit auf ihn gelenkt, und ihre Spezialisten wären mir vielleicht zuvorgekommen. Manchmal war der kompliziertere Weg der sichere. „Syntron", forderte ich das Gerät auf, „mach mir einen Ausdruck!"
    Es kostete viel detektivischen Spürsinn, die aufgeführten Soltener daraufhin einzuschätzen, ob es sich um die gesuchte Person handeln könnte. Ich kannte nur seinen Spitznamen, „Biff", und war von der KARRIBO aus nie persönlich mit ihm in Kontakt getreten, immer nur über den Austausch der Daten und Delikatessen. Deshalb wusste ich auch nicht, wie dieser „Biff" aussah, einmal abgesehen von volkstypischen Eigenheiten wie dichten schwarzen Haaren im Ponyschnitt und zu Zöpfen geflochtenen Barthaaren. Ich musste meinen Verstand einsetzen, um herauszufinden, in welcher Abteilung, auf welchem Gebiet er tätig sein könnte. Welcher Arbeitsplatz ermöglichte besonders leicht, die Versendung von Lebensmitteln für Spionagezwecke zu nutzen?
    Ich notierte mir auf meinen privaten Computerpad einige Namen und Arbeitsstellen, dann heftete ich das Gerät auf die rechte Seite meines Brustharnischs. Ich stülpte mir den schwarzen Helm über, steckte das Huqar-Büschel ein und verließ die Kabine.
    An Schlaf war auf dieser Metagrav-Etappe nicht mehr zu denken. Es gab Wichtigeres. Es galt, „Biff" zu finden und ihm entsprechende Anweisungen zu erteilen. Er wusste, wo der Eyemalin-Süchtige sich aufhielt. Er musste ihn ausschalten. Wenn Perry Rhodan mich der Spionage überführte, wäre das nicht nur ein schwerer Schlag für unsere diplomatischen Beziehungen, es wäre auch ein unerträglicher Gesichtsverlust.
    Paton Qerah saß in seiner Kabine, den Blick auf die Daten gerichtet, die vor ihm über den Tischmonitor scrollten. Er fragte sich, was der Dron mit einer Liste der Besatzungsmitglieder der LEIF ERIKSSON anfangen wollte. Es konnte Dutzende von Erklärungen dafür geben, angefangen bei reiner Neugier bis zu Spionage. Leider war die Wahrscheinlichkeit sehr groß,

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