2169 - Das Lichtvolk
jedem dritten Burd - durchforstete ich das Inter-Gal-Netz nach Beiträgen von ihm oder über ihn. Oh, wie ich meinen neuen Kaleido-Kristall liebte! Ich hätte die ungewaschenen Pombaren aus dem Spielzeugladen vor Dankbarkeit ablecken können dafür.
Die Saat des Zweifels „. Sie war es auch, die mich hinaus zum Raumhafen trieb. Du erinnerst dich? „Da hat unsereiner nichts verloren", hatte mein Vater gesagt. Was für mich nunmehr bedeutete: Dort musste ich hin!
Ich unternahm schon seit einiger Zeit immer wieder ohne Enguarti Ausflüge nach Sivquox, Der Vater fand das gut, er hatte mich ja selbst dazu animiert. „Was für ein großes, selbständiges Kerlchen du schon bist, mein Goldener!", lobte er mich stolz. „Und wie gut du schon mit der Hyperkälte zurechtkommst. Bravo!" Tatsächlich bereitete mir das Fehlen des Para-Staubs inzwischen kaum mehr Schwierigkeiten. Ein leichtes Unbehagen würde immer auftreten, wenn ein Guyar sich in einer Umwelt ohne Tymcal aufhielt. Doch das ließ sich ertragen.
Auch meine Überempfindlichkeit gegen Lärm und Gerüche schien sich langsam zu geben. Auszuwachsen sozusagen. Wäre dem nicht so gewesen, ich hätte es am Raumhafen wohl keine drei Adrin lang ausgehalten. „Das ist eine schlechte Gegend", hatte Enguarti gesagt. Schön war es hier wirklich nicht. Du hast sicherlich schon unzählige Raumhäfen gesehen, mein Freund. Überall im Universum, sogar dort, wo du herkommst, wird es im Wesentlichen dieselben drei Arten davon geben wie hier in Tradom - je nachdem, welchem Zweck sie hauptsächlich dienen, Fracht, Zivilpersonenverkehr oder Militär. Du sagst es.
Häfen, die von Soldaten betrieben werden, sind meist schmucklos und karg bis potthässlich, aber übersichtlich und peinlich sauber. Zumindest in Friedenszeiten.
Rekruten wollen beschäftigt sein, wenn sie nicht auf dumme Gedanken kommen sollen, und da sind Reinigungs- und Ordnungstätigkeiten immer und überall erste Wahl, so viele Roboter kann es gar nicht geben. Wo überwiegend Vergnügungs- oder Geschäftsreisende ankommen und abfliegen, ist man normalerweise darauf bedacht, sie zu verwöhnen und mit allen Mitteln in gute Stimmung zu versetzen. Das lässt man sich einiges kosten und zu Recht: Der Personen-Raumhafen ist die Visitenkarte einer Stadt, eines Planeten, oft eines ganzen Sonnensystems.
Ich weiß noch gut, wie verrufen die horriblen Terminals von Mos-Kwwa jahrzehntelang in der ganzen Galaxis waren, vor allem Scherreme-Djovvo „. Aber ich schweife ab. Der, in den ich gelangte, als ich die Goldenen Kuppeln durch die Nordschleuse verließ, war ein Frachthafen. Was für ein Dreck! Was für ein Gestank! Was für ein Chaos! Mittlerweile kennst du ja die Gründe dafür, dass die Guyar von Siv'Kaga ihre geliebten Kuppeln nur selten verließen; und wenn, dann nie für lange.
Nicht einmal zwischen Caldera und Sivkadam gab es, was uns Leuchter betraf, nennenswerten personellen Austausch. Meine Leute wollten sowieso nicht weg. Sie fürchteten das liberale Caldit-System wie der Pombar das Wasser.
Wenn sich umgekehrt Touristen von außerhalb für unsere „originelle, pittoreske, liebenswertschrullige" matriarchalische Gesellschaft interessierten, so landeten sie im kleinen, schäbigen Besucherzentrum zwischen Hafen und nördlichster Kuppel.
Welches, wie ich auf diesem Streifzug feststellte, nicht einmal von Guyar betrieben wurde, sondern von Eltanen. Die kleinen Humanoiden mit der Pergamenthaut begrüßten mich sehr respektvoll, nachgerade unterwürfig. „Ein junger Leuchter!
Welche Ehre! Na, was tut sich so auf Caldera?"
Sie kommen gar nicht auf den Gedanken, dass ich ein Hiesiger sein könnte! „Seid Ihr mit Euren Eltern hier, junger Herr?"
„Ja. Mit meiner ." meinem Vater", log ich.
Fühlte mich schmutzig dabei. Aber auch irgendwie verwegen. „Und jetzt wollt Ihr einen Blick in die Kuppelstadt werfen. Ihr habt Glück, die Gelegenheit ist günstig.
Ich empfehle Euch Programm Nummer 69," Der Eltane führte mich in einen Gang mit zahlreichen Türen. Eine davon öffnete er für mich. Dahinter befand sich eine enge, stickige Kabine mit einem Holoschirm. „Viel Spaß!", wünschte er mir augenzwinkernd.
Ich setzte mich in den abgewetzten Stuhl. Mittels einer einfachen Tastatur konnte man zwischen hundert verschiedenen Übertragungskameras hin und her schalten. Sie zeigten ausschließlich öffentliche Plätze und Räumlichkeiten verschiedener Kuppeln.
Wenigstens unsere Intimsphäre wird also gewahrt, dachte
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