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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Valenter...
    Sickz Uknadi versetzte Zonassa völlig unvermittelt einen wuchtigen Tritt. Der Chaquitte wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen, jaulte auf und setzte zur Flucht an.
    Aber schon nach wenigen Schritten blieb er stehen, schüttelte sich und schlich dann geduckt zu Sickz zurück. Das eigens von den Genetikern von Kaaf gezüchtete Geschöpf mit pechschwarzem Zottelfell, blutroten Augen und langen Schlappohren sah ihn an, um Aufmerksamkeit und Zuneigung heischend. Diese servile Leidensfähigkeit, dachte Sickz Uknadi. Man kann sie treten und schlagen, sooft man will, stets kehren sie zu einem zurück und winseln erneut um Liebe.
    Die Chaquitte dienten den Tonkihn lediglich zum Ausleben von Aggressionen. Die Tiere waren extrem widerstandsfähig und wiesen nicht die geringste Aggressivität auf. Immer wieder kam es vor, dass einer die Malträtierungen nicht überlebte. Aber das war nicht weiter schlimm. Dann holte man sich eben den nächsten...
    Dennoch wusste Sickz Uknadi die Rolle der Chaquitte zu würdigen, die sie in der Gesellschaft der Tonkihn spielten. Obwohl die Emotio-Händler als treue Mitglieder der Thatrix-Zivilisation galten, waren sie nirgendwo in Tradom wirklich beliebt. Das lag wohl an den Geschäften, die sie betrieben. Wenn irgendwer in Tradom ein wichtiges emotionales Problem hatte - Trauer um einen geliebten Verstorbenen, Zorn über eine verpasste Gelegenheit, Angst vor dem Tod -, konnte ein Tonkihn ihm helfen. Gegen entsprechende Kredits legte der Tonkihn-Suggestor einen posthypnotischen Block an, der exakt den Anforderungen des Kunden entsprach und meist über Jahre hinweg hielt.
    Dafür mussten sich die Kunden natürlich den Emotio-Händlern offenbaren. Vielleicht war das der Grund für deren Unbeliebtheit. Sein Seelenleben einem anderen zu entblößen ... das fiel vielen Wesen nicht leicht. Vielleicht war es auch die Angst vor den suggestiven Gaben. Das Gefühl, von anderen geistig manipuliert werden zu können ... Eine an sich segensreiche Fähigkeit konnte leicht zu einer gefürchteten werden, da sie weit über das hinausragte, was anderen Intelligenzen möglich war.
    Sickz trat noch einmal nach Zonassa. Das Tier blieb stehen, versuchte nicht einmal, der schmerzhaften Berührung auszuweichen. Jetzt ging es dem Führer der mächtigen Geheimloge Inquisition der Vernunft etwas besser. Obwohl er die Geduld für eine seiner größten Stärken hielt, zerrte das Warten an seinen Nerven.
    Uknadi richtete sich auf und zog seine leuchtend weiße, knöchellange Robe zurecht, die am Hals rollkragenartig abschloss. Misstrauisch sog er die Luft ein. Er hatte den Eindruck, dass die weiße Kombination, die er darunter trug, schweiß getränkt war, roch aber nichts. Schnell sah er sich in der Zentrale der AGHETT um. Die anwesenden Besatzungsmitglieder nahmen es als normal hin, wie er den Chaquitte behandelte. Wann ist es endlich so weit? Er spürte, dass die Aggressionen, die das Warten voller Ungeduld erzeugte, sich wieder aufbauten. Er fluchte innerlich und überlegte, ob er Zonassa noch einen Tritt verpassen oder sogar auf das Tier einprügeln sollte. Der große Augenblick steht unmittelbar bevor. Danach wird nichts mehr so sein wie früher. Danach werde ich die Macht haben. Ich und meine getreuen Gefolgsleute.
    Elf Tonkihn waren es noch, die nach Uknadis geheimer Säuberungsaktion mit ihm selbst als Führer zum inneren Zirkel der Inquisition der Vernunft gehörten. Er schaute auf eins der zahlreichen Hologramme, die überall in der Zentrale schwebten. Das Gros der Einheiten der Valenter, die ins Queigat-System beordert worden waren, sowie die Emotio-Krensen der Tonkihn, darunter Uknadis Flaggschiff AGHETT, hatten sich in der Umlaufbahn des vierten Planeten zu einer Hohlkugel von 5000 Kilometern Durchmesser gruppiert. Inmitten dieser Kugelschale befand sich der 1007 Kilometer durchmessende, kugelförmige Körper, den der Kosmokratenroboter Cairol installiert hatte. Er präsentierte sich nur noch als undefinierbarer Schatten. Die Wissenschaftler der Tonkihn und Valenter konnten nicht das Geringste über ihn aussagen.
    Ein ähnlicher Effekt wie bei einer Fensterstation, dachte Sickz Uknadi. Ein Ring aus Energie, dessen Zusammensetzung mit den Orterinstrumenten der Valenter oder Tonkihn nicht zu bestimmen war, umgab die Kugel entlang dem Äquator. Klar schien nur, dass er zum allergrößten Teil aus fünf- und sechsdimensionalen Komponenten bestand. Nach Auskunft Cairols handelte es sich dabei um einen

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