2173 - Der Ultramagnet
Vielleicht. Nur vielleicht. Wir sind Verbündete. „Uknadi?"
„Tulpo, ihr nehmt auch diese seltsamen Phänomene wahr?"
„Jawohl"
„Wir Tonkihn benötigten aufgrund unserer besonderen Hirnstruktur einen sehr weiten Abstand zum Ultramagneten." Sickz wusste, dass er lächelte. Aber das spielte keine Rolle. Er hatte die Wahrheit gesprochen. Tonkihn und Valenter unterschieden sich beträchtlich.
Aber es war nur ein Teil der Wahrheit, ein Teil seiner Motivation. Sickz freute sich, dass er lächelte. Glaubwürdig wirkte. Valenter waren Valenter. Er war ein Tonkihn.
Ein Emotio-Händler. Der Führer der Inquisition der Vernunft, der zukünftige Herrscher der Galaxis Tradom. Und insgeheim traute er weder dem Frieden noch Cairol, dem Diener der Kosmokraten.
Wie einfältig sind die Valenter doch! Laut sagte er: „Du verstehst die besonderen Umstände? Wir Tonkihn sind besonders betroffen. Wir müssen ... die nötigen Sicherheitsmaßnahmen treffen, obwohl mich dieses Unwort normalerweise zornig macht."
„Ich ... verstehe", sagte Ohl Tulpo. Zögernd, unwillig. Als ahnte der Valenter etwas. Falls es überhaupt möglich war, wurde Sickz Uknadis Lächeln noch breiter. Er, der Anführer der Inquisition, hatte mit Cairol gesprochen. Er verstand nicht, was den Roboter umtrieb. Aber er wusste, so sicher, wie Blut durch seine Adern floss, dass es besser war, zum eigentlichen Höhepunkt der Ereignisse einen Sicherheitsabstand zu halten. Er war der Anführer der Inquisition der Vernunft. Und es war vernünftig.
Er lächelte. Es war ein falsches Lächeln, aber vielleicht verstärkte es ja den Eindruck, den seine normale Mimik auf andere Wesen erzeugte. „Ihr haltet die Stellung?"
„Wir halten die Stellung." Mögen die Valenter das Risiko tragen, dachte Sickz Uknadi. Sie sind die Soldaten...
VAIA Ich bin völlig hilflos. Ohne die geringste Gegenwehr leisten zu können, muss ich dulden, dass ich ins Innere des quasimagnetischen Feldes, das sich so plötzlich gebildet hat, gesogen und dort festgehalten werde. Meine Macht kann sich keinen Augenblick lang manifestieren. Ich kann nicht zusammenfinden!
5.
Risiko oder Sicherheit?
„Rückkehr in den Normalraum!", sagte Coa Sebastian. „Höchste Alarmstufe für alle Stationen! Wir haben den Rand des Queigat-Systems erreicht." Zim November war Emotionaut. Zim war in diesem Augenblick das Schiff. Er hatte die maximalen Sicherheitsvorkehrungen eingeleitet. Die Ortung und der Ortungsschutz waren vollständig aktiviert. Der Spürkreuzer trieb mit fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit, ohne Antrieb, ohne Paratrons, in Schleichfahrt in das System.
Das ist genau der Einsatzzweck, für den die JOURNEE ursprünglich entworfen wurde!, dachte Zim, und ein gewisser Stolz erfüllte ihn.
Erwar das Schiff. per Expeditionsleiter. Er trug die Verantwortung für die JOURNEE und ihre Besatzung. Und er hatte alles unter Kontrolle. „Kurs und Austrittspunkt genau wie berechnet!", rief Coa Sebastian. „Wir werden den Schauplatz des Geschehens mit etlichen Milliarden Kilometern Abstand passieren." Zim atmete auf.
Selbst über lediglich fünf Lichtjahre hinweg war es nicht ganz einfach gewesen, die Parameter so genau zu berechnen, dass auf Korrekturen verzichtet werden konnte. „Ich habe die rätselhaften Emissionen weiterhin in der Ortung", meldete Cita Aringa. „Sie scheinen noch stärker geworden zu sein und überlagern sämtliche anderen Ortungsergebnisse. Aber gerade kommen erste Daten herein ..."
Angesichts des energetischen Chaos, das im Queigat-System herrschte, rechnete sich Zim gute Chancen aus, dass die JOURNEE lange genug unentdeckt aufklären konnte.
Sollten sie jedoch wider Erwarten entdeckt werden, genügte ihre Ausgangsgeschwindigkeit jederzeit, um augenblicklich in den Metagrav-Flug zu wechseln und damit alle Verfolger abzuschütteln. „Noch sind keinerlei Schmerzwechten auszumachen." Citas Stimme klang angespannt. Das war die große Stunde der Orterspezialisten und Wissenschaftler. Nun konnten sie endgültig unter Beweis stellen, dass sie Meister ihrer jeweiligen Fächer waren. „Aber seht euch dieses seltsame Objekt auf der vierten Planetenbahn an!"
Ein erstes Holo bildete sich. Es zeigte einen stabilen energetischen Ring von 1007 Kilometern Durchmesser. Er hatte einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von lediglich etwa fünf Metern, wie zusätzliche Datenholos erläuterten, erstrahlte in einem ultrablauen Licht und wand sich um den Äquator
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