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2177 - Das Zirkular

Titel: 2177 - Das Zirkular Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eifrig mit dem Oxtorner zusammenarbeitete, musste es von Bedeutung sein, die Schlafenden zu finden.
    Das Problem dabei war nur, dass hier alles so gleich aussah, selbst mit Teleobjektiven waren kaum Unterschiede festzustellen. Diese Siedlung war völlig unauffällig, vielleicht schon immer gewesen, um sich möglichst harmonisch in die Landschaft einzufügen. Aus welchen Gründen auch immer...
    Nach einer Weile hatte der Oxtorner ein System gefunden, sich langsam an den Zielbereich heranzutasten: Er wählte eine Richtung, und wenn er zu weit ging, wurde das mental übermittelte Bild des Lamuuni immer verschwommener und undeutlicher.
    Sobald er umkehrte, wurde es wieder klarer. Das war eine Möglichkeit, den Suchbereich nach und nach einzuschränken.
    Als er am Boden kein deutliches Bild erhielt, stieg Monkey auf die erste Rampe.
    Doch sein Gewicht überforderte die altersschwache Konstruktion. Die Rampe brach unter ihm zusammen. Mit gewaltigem Getöse und in einer hoch aufgewirbelten Staubwolke landete der Oxtorner auf der Erde, um ihn herum die Trümmerstücke der Rampe. Der Lamuuni war gerade noch rechtzeitig von seiner Schulter gesprungen und kreiste zeternd über ihm. Alarmiert eilten einige Mochichi herbei, doch Monkey stand bereits wieder auf den Beinen und klopfte sich den Staub ab. „Tut mir Leid, ich dachte, die Rampe würde mein Gewicht tragen", entschuldigte er sich. Nach Alaskas Beschreibungen mussten die Algorrian ungefähr eine halbe terranische Tonne gewogen haben. Aber natürlich hatte inzwischen der Zahn der Zeit an den Rampen genagt. Elle Ghill musterte Monkey mit unverhohlenem Staunen, das war selbst für einen Menschen ersichtlich. „Kaum vorstellbar, dass du diese Brücke zum Einsturz gebracht hast. Wieso bist du so schwer?"
    „Ich bin umweltangepasst", erklärte der Oxtorner, humorlos und sachlich wie stets. „Mein Körper ist an 4,8 Gravos gewöhnt, und unter weniger extremen Schwerkraftverhältnissen als hier auf Arth Chichath habe ich ein erhebliches Gewicht."
    „Das sieht man dir überhaupt nicht an. Immerhin bist du nicht größer als Alaska, nur breiter. Ist er denn auch so schwer?" ,„Nein, um ein Vielfaches leichter.
    Wir entstammen verschiedenen Welten."
    Damit gab sich die Mochichi zufrieden und wandte sich wieder ihrer Tätigkeit zu.
    Binnen kürzester Zeit war Monkey wieder allein. Er sah hinauf. Seine Kameraaugen konnten keine Umrisse von Gleitern wahrnehmen. Noch war alles friedlich.
     
    *
     
    Monkey blieb nur der schwierigere Weg. Er hangelte sich direkt an der Bergflanke hoch, weiterhin den Eingebungen des Lamuuni folgend. Es ging immer höher aufwärts, über die letzte Stufe der Wohnhöhlen hinaus. Der Vogel auf seiner Schulter wurde immer unruhiger, hüpfte hin und her, schüttelte sich und plusterte sich auf.
    Monkey nahm es als Zeichen dafür, dass sie sich allmählich ihrem Ziel näherten. Elle Ghill verließ ab und zu die Höhlen, um nach ihm zu sehen. Schließlich stieg sie in einen Anzug und schwebte hoch zu Monkey. „Warum suchst du so weit oben? Hier gibt es absolut nichts mehr, die Siedlung hat schon zwanzig Meter unter dir aufgehört. Es gibt auch keine Höhlen oder irgendwelche ..."
    „Und was ist das?" Monkey hielt sich mit einer Hand an der zerklüfteten Wand fest und deutete mit der anderen auf eine seltsame regelmäßige Struktur an einer vorstehenden Kante. „Das sieht aus wie eine verschüttete Treppe, nicht wahr?"
    „Das ... sehe ich zum ersten Mal", gestand Elle verdutzt und bewegte ihre vertikalen Knorpelwülste wie in Wellenlinien. „So weit sind wir tatsächlich nie gekommen. Es muss ein älterer Teil der Stadt sein, der noch zu Siedlungszeiten von den Algorrian selbst aufgegeben wurde."
    „Ja, vielleicht." Monkey hangelte sich zu der Steintreppe und testete, ob sie sein Gewicht aushielt. Das mentale Bild des Lamuuni war nun ziemlich deutlich, es konnte nicht mehr weit sein. Der Vogel verließ seine Schulter und flatterte aufgeregt vor ihm auf und ab. Monkey sah sich prüfend um; hinter ihm führte die Treppe noch ein Stück abwärts, doch dann hörte sie abrupt auf. Der restliche Weg musste schon vor sehr langer Zeit abgebrochen sein. Das verbliebene Stück der Steintreppe war verschüttet und von unten nicht zu sehen.
    Mit Händen und Füßen arbeitete sich der Oxtorner vorwärts, räumte den Schutt beiseite und legte Steinstufen frei, die noch ein gutes. Stück den Berg hinaufführten.
    Elle Ghill blieb bei Monkey. Nun hatte auch sie die

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