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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinterlassen. Ebenso viele hatten sich neu entwickelt, manche aus Resten der alten Kulturen, körperlich und geistig verändert und nur noch mit genetischen Untersuchungen ihren Wurzeln zuzuordnen.
    An vielen Stellen des Versammlungsraums entstand das holografische Abbild bislang unbekannter Wesen. „Sie sind Kreaturen", dröhnte Varantirs Stimme. „Sie maßen sich an, unser Erbe anzutreten. Einige mögen sogar leidlich begabte Techniker sein, aber sie werden niemals nur ansatzmäßig unser Niveau erreichen. Solche Dilettanten haben vom. ersten Augenblick an verloren. Und das Entsetzliche daran ist, dass sie THOREGON gut genug zu sein scheinen, alle Technologie in unserem Ersten Thoregon abzuwickeln."
    „Das ist beschämend für uns", kam ein Zwischenruf. „Erniedrigend. THORE GON stellt uns mit den Knorpelgesichtern auf eine Stufe."
    Seltsame Geschöpfe waren in den Wiedergabesequenzen zu sehen, aufgenommen von optischen Feldern. Sie waren deutlich kleiner als Algorrian und überaus zart und zerbrechlich. Ganz abgesehen davon, dass es sich nur um Zweibeiner handelte, die zudem nur über zwei Arme verfügten, wirkten ihre Proportionen so verzerrt wie ihr Technikverständnis. „Beschämend ist der richtige Ausdruck", pflichtete Varantir bei. „Wir machen uns lächerlich, wenn wir dulden, dass die. Mochichi unsere Stelle einnehmen."
    „Immerhin sind sie fähig, die Produktion der Mega-Dom-Pilzhüte und der kleinen Pilzdome fortzuführen", wandte jemand ein. „In Produktionsstätten, die wir hinterlassen haben." Der Protest kam von allen Seiten. „Aber sie schaffen es nicht, die wirklich komplizierten Altanlagen instand zu halten. THOREGON scheint nicht zu erkennen, dass die wichtigen Einrichtungen verfallen." Le Anyante heischte um Aufmerksamkeit: „Haben wir uns wie Verschwörer hierher zurückgezogen, um über Fabriken zu reden oder um der Umfassenden Obhut zu entkommen?"
    „Sind wir Verschwörer?" Die Betroffenheit war vielen anzusehen. „Das sind wir nicht!", rief Varantir. „Aber es ist legitim, Fehlentwicklungen zu korrigieren, zumal wir die Betroffenen sind. Die Helioten sind in den letzten Tagen nicht zufällig in großer Zahl über den beiden Kontinenten erschienen. Sie überwachen uns ebenso wie alle anderen Völker - ausgerechnet uns. Das ist ein entsetzlicher Vertrauensbruch."
    „Kann es sein, dass THOREGON ... erkrankt ist?"
    „Messungen der Sonnenaktivitäten laufen gerade unter größter Geheimhaltung an. Noch sieht es leider nicht so aus, als würden sich schnelle Ergebnisse erzielen lassen."
    „Das heißt, wir sind zu umfassenderen Reaktionen gezwungen?"Geraume Zeit verging, bis alle aufgeregten Stimmen verstummt waren. Curcaryens Bildwiedergabe zeigte ein Horrorszenario. Angefangen mit Heerscharen von Mochichi, die nicht einmal davor zurückschreckten, technische Heiligtümer in langwieriger Arbeit abzubauen, um ihre Funktionen zu ergründen, weiter über die Verteidigungsanlagen, die in einem friedliebenden Thoregon deplatziert waren, bis hin zu den Metropolen der neuen Völker, über denen ungewöhnlich viele Helioten zu sehen waren. „Das Wissen, dass unser Erstes Thoregon nichts anderes ist als die kleine Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz, eingeschlossen in den PULS und durch das Dimensionsgefälle vom Standarduniversum getrennt, ist längst verloren gegangen. Im Grunde sind die Leftass, Worphen und wie sie alle heißen, dumm wie Kinder. Für sie ist der Sternhaufen der Kosmos und THOREGON eine Gottheit, die in jeder Sonne wohnt. Zu allem Überfluss fühlen sie sich unter der Umfassenden Obhut auch noch wohl. Aber wir haben die Stasis nicht hinter uns gebracht, um uns in einem seltsam erstarrten Paradies wiederzufinden, in dem jede Entwicklung brachliegt."
    „Die Degeneration, der unser Volk entkommen wollte, hat uns wieder eingeholt."
    Innerhalb kürzester Zeit hatten sie herausgefunden, dass die telepathische Überwachung durch die silbernen Helioten Fehlentwicklungen in der Völkergemeinschaft frühzeitig aufspüren sollte. Fehlentwicklungen in welcher Hinsicht, durfte man fragen. Damit hatte sich eine multikulturelle Gesellschaft bis zum Exzess angepasster Jasager entwickelt, die keine Individualität mehr entwickelten. Der Friede im Sternhaufen war da durch in der Tat umfassend geworden. Doch in diesem Bild wirkten die Verteidigungsanlagen als schwer verständlicher Störfaktor. Vor allem war die Freiheit geopfert worden. „Sie alle sind gezwungen glücklich."

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