21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
könnte, um wieder über diesen Weg abzuhauen, würde der Typ ihn erwischen. Wenn er vom Bett aufsprang, um aus dem Zimmer zu laufen und weiter zur Wohnungstür, musste er verdammt dicht an dem Mann vorbei. Zu nah, als dass er wirklich eine Chance gehabt hätte, ihm zu entkommen.
„Du hast gesehen, dass ich schon mal hier war“, sprach der Maskierte weiter. „Und? Ist irgendwas weggekommen?“ Er zog die Schultern hoch und wollte mit dieser Geste wohl sagen: Also alles kein Problem! Vertrau mir! „Ich hab nur ein bisschen Unordnung gemacht, damit du merkst, dass ich da war!“
„Bisschen ist gut“, wagte Christoph zu antworten. Reden ist gut, fiel ihm ein. Das hatten sie mal in irgendeinem Film gesagt. Mit Entführern und Geiselnehmern immer versuchen zu reden, das baut eine persönliche Beziehung auf und erschwert die Anwendung von Gewalt. Das war zwar ein Hollywood-Film und konnte totaler Blödsinn sein, aber etwas Besseres wusste er nicht. Also versuchte er zu reden: „Ich habe fast den ganzen Tag Klarschiff gemacht.“
Er stellte sich vor, dass der Mann unter seiner Maske schmunzelte. Erkennen konnte er es nicht.
„Meine Mutter hatte schon gesagt …“
„Es wäre klug für dich, einfach auf das Geschäft einzugehen“, unterbrach ihn der Typ. Und wie um deutlich zu machen, dass er nicht z um Quatschen gekommen war, schickte er gleich die Drohung hinterher: „Sebastian König hätte es auch tun sollen.“
Christoph musste schlucken, fasste sich aber und hakte, ohne zu wissen, woher er den Mut dazu nahm, nach: „Und Gruber?“
Vielleicht ließen sich dem Typen ein paar Informationen entlocken?
„Gruber wollte an sich reißen, was auch ihm nicht gehörte“, lautete die Antwort. Sie bestätigte Lauras Theorie. Also doch!
„Sie haben beide getötet!“, warf Christoph dem Maskierten an den Kopf und wartete mit einer gehörigen Portion Angst in der Hose ab, wie der darauf reagieren würde. Er presste sich, so weit es ging, mit dem Rücken an die Wand.
Der Mann aber winkte nur lässig ab. „Das gehört nicht in mein Aufgabengebiet. Ich vermittle nur das Geschäft. Wenn es nicht zustande kommt, übernimmt … sagen wir … eine andere Abteilung die Angelegenheit. Das heißt, solange du es mit mir zu tun hast, musst du keine Angst haben.“
Pfft! Äußerst beruhigend . Argwöhnisch betrachtete Christoph den Maskierten. Konnte er glauben, was er sagte? Vermutlich nicht. Aber selbst wenn, Christophs Angst wich trotzdem nicht. Dennoch blieb er dabei: Solange sie miteinander sprachen, passierte nichts. Hoffentlich. Er wagte sich einen weiteren Schritt vor mit der Frage: „Was sind denn das eigentlich für wichtige Daten, dass Menschen dafür ermordet werden?“
Jetzt schaute sein Gegenüber ihn streng an. Nach wie vor konnte Christoph dessen Gesicht nicht erkennen. Aber seine Augen fixierten ihn eiskalt und durchdringend. Schon bereute Christoph seine F rage. Vermutlich wäre es besser gewesen, den Typ und dessen Hintermänner in dem Glauben zu lassen, er wäre voll im Bilde. Vielleicht zogen sie sogar ihr „Geschäftsangebot“ zurück, wenn sie merkten, dass er nicht die Spur einer Ahnung besaß, was eigentlich genau Sache war.
Doch der Typ ging mit keiner Silbe auf die Frage ein, sondern wiederholte stattdessen: „Ich biete dir also ein Geschäft an.“
Sein Tonfall blieb sachlich. Fast als säße er nicht maskiert und in einer Lederkombi vor Christoph in dessen Zimmer, in das er soeben eingebrochen war. Für einen Moment suggerierte der Tonfall, Christoph hätte es mit einem Vertreter zu tun, der ihm eine Lebensversicherung andrehen wollte. Aber in gewisser Weise war es ja auch so.
„Wir – also meine Auftraggeber – bieten dir für Königs Erbe eine Million Euro.“
Scheiße, ausgerechnet jetzt hatte Christoph nicht richtig zugehört und etwas verstanden, das geklungen hatte wie eine Million Euro . Das war doch idiotisch!
Wie sollte er reagieren auf ein Angebot, das er nicht richtig mitbekommen hatte?
Der Typ beobachtete Christoph und wartete.
Christoph hüstelte gekünstelt wie ein Theaterbesucher.
„Äh, Entschuldigung“, stammelte er schließlich. „Können … äh … Sie das … ähem …“, er räusperte sich „… bitte noch mal … wiederholen?“
Sein Besucher wiederholte ruhig und sachlich, als hätte er genau diese Reaktion erwartet: „Wir – das heißt meine Auftraggeber – bieten dir für Königs Erbe eine Million Euro.“
D iesmal hatte Christoph genau
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