21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
dachte Christoph nur. Ich hol dich da raus. Versprochen!
K APITEL 29
E s war weit nach Mitternacht, als Christoph und Lukas mit dem Rad die Fuhlsbüttler Straße erreichten. Christoph hatte Kandakes Rat ernst genommen und war gemeinsam mit Benni und Lukas zur nächsten Polizeiwache gefahren. Dort hatten sie ihre Geschichte aber nicht vollständig erzählt, sondern lediglich zu Protokoll gegeben, dass sie zu den Morden an König und Gruber etwas aussagen konnten.
Die Beamten in der Wache nahmen das zu Protokoll und versicherten, dass die Abteilung „Ungeklärte Todesfälle“ der Kriminalpolizei sich bei ihnen melden würde.
Benni war mit seinem Moped nach Hause gefahren. Lukas und Christoph hatten noch ein Stück den gleichen Weg, der sie auch an der Bank vorbeiführte, in deren Nebenstraße Gruber erschossen worden war. Die Spuren waren längst beseitigt, das Blut von der Straße gewaschen. Nur zwei kleine Vasen mit frischen Blumen und ein paar brennende Grabkerzen erinnerten an den Mord. In der einen Vase stand eine einzelne rote Rose, in der anderen ein kleines Sträußchen selbst gepflückter Wiesenblumen. Ein gerahmtes Foto z wischen den Vasen zeigte, wer sie dort niedergelegt hatte: Grubers Frau und seine kleine Tochter.
Seit dem Mord war Christoph noch nicht wieder hier gewesen. Und er wusste auch nicht, durch welchen Impuls es ihm in dieser Nacht in den Sinn gekommen war, vor der Bank zu halten, in die Nebenstraße einzubiegen und sich den Tatort anzuschauen. Er war vom Rad gestiegen und betrachtete das Foto.
Lukas stand schweigend hinter ihm, die beiden Räder haltend.
„Hast du das hier schon gesehen?“, fragte Christoph nach ein paar Augenblicken.
Lukas verneinte. Auch er war seit dem Tag des Mordes noch nicht wieder hier gewesen.
„Echt bitter“, lautete sein Kommentar. „Ich wette, die haben nicht mal einen Schimmer, weshalb Gruber sterben musste.“
Christoph drehte sich zu Lukas um und übernahm wieder sein Rad.
„Und die Polizei auch nicht“, sagte er. „Sonst hätten die doch irgendwann bei mir auftauchen müssen.“
„Wieso das?“, fragte Lukas.
„Gruber hat mich angerufen und sich mit mir verabredet. Er ist umgebracht worden, als wir uns hier treffen wollten. Ich war seine letzte Verabredung. Da hätte die Mordkommission längst bei mir auftauchen und mich befragen müssen, was Gruber von mir wollte.“
Lukas zog die Schultern hoch. „Wenn sie nichts von dem Date wussten?“
„Das ist es ja“, bestätigte Christoph. „Die ermitteln offenbar überhaupt nicht in diese Richtung. Die wissen weder etwas von unserer V erabredung noch von Grubers falschem Namen Kostawa, noch haben die offenbar das Handy gefunden, mit dem Gruber mich als Kostawa angerufen hat. Ich frage mich, in welche Richtung ermitteln die dann?“
„Meinst du, das war der Typ mit der Suzuki?“, fragte Lukas mehr sich selbst als Christoph.
„Keine Ahnung“, gab Christoph zu. „Aber fest steht, die Mörder von Gruber haben auch Laura. Und über die Polizei werden wir nicht erfahren, wer die Auftraggeber sind. Zumal es ja auch so ist, dass wir längst mehr wissen als die.“
„Komm, lass uns weiterfahren“, drängte Lukas.
Christoph stieg auf sein Rad und gemeinsam fuhren sie das kurze Stück weiter bis zur Kreuzung, an der sie jeder sie eigene Richtung einschlugen. Dort verabschiedeten sie sich.
Christoph bog links in die Hellbrookstraße ein, bis zum Morgensternweg.
Und fiel vor Schreck fast vom Rad!
Knapp schrammte er an einem Auto vorbei, eierte noch ein paar Meter, kam dann endlich wackelig zum Stehen, sprang vom Sattel und traute seinen Augen nicht.
„LAURA!“
Sie saß vor der Haustür, die Beine angezogen, den Kopf auf die Knie gelegt. Als sie Christoph ihren Namen rufen hörte, sah sie auf, schaute ihn mit verweinten Augen an, sprang auf, lief auf ihn zu und fiel ihm um den Hals.
Er ließ achtlos sein Rad fallen, umarmte Laura und drückte sie fest an sich.
T ausend Fragen jagten durch seinen Kopf. Aber er schwieg.
Laura presste sich an ihn, begann erneut zu schluchzen und ein Zittern durchlief ihren Körper.
Einen Moment standen sie einfach nur so da.
Christoph wartete ab. Dann schließlich löste er vorsichtig die rechte Hand von ihrem Rücken, legte sie sacht auf ihren Nacken und begann, sie zu streicheln. Er spürte, wie gut ihr das tat. Langsam ebbte ihr Zittern ab.
Christoph hätte ihr gern mit ein paar Worten Trost zugesprochen, aber ihm fiel nichts ein. Zu groß war
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