21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
brauchte ihm nichts zu sagen. Er schaute sie nur an und wusste Bescheid.
„Wer sagt, dass wir heute Abend hier gewesen sind?“, fragte er.
„Aber deine Eltern …?“, wandte Laura ein.
„Können hier jetzt auch nichts mehr ändern. Lass sie doch in Ruhe feiern. Morgen entdeckt Mehring die offene Wohnungstür, schlägt Alarm und meine Eltern sollen von ihren Freunden aus morgen früh gleich zur Arbeit fahren, hierherkommen und sich um alles kümmern. Komm mit!“
Er streckte ihr die Hand entgegen.
„Du meinst …?“
„Klar!“, sprach Christoph ihr zu. „Wir gehen jetzt zu dir.“
K APITEL 30
D ie Strecke bis zu Laura nach Hause in den Kerbelweg hätte zu Fuß eine knappe halbe Stunde gedauert, doch mit dem Rad, auf dessen Gepäckträger Laura sich chauffieren ließ, dauerte es nicht einmal zehn Minuten.
Als er vor dem Gartentor hielt, sah Christoph im Dachgeschossfenster noch Licht brennen. „Ich denke, deine Eltern sind auch nicht da?“
„Sind sie auch nicht!“, bestätigte Laura. „Die sind auf einer Ausstellung in Berlin. Autohersteller sind die wichtigsten Kunden der Werbeagentur meiner Eltern.“
Christoph bemerkte, wie Lauras Lippen und Hände zu zittern begannen.
„Die waren auch bei mir, Christoph!“, war sie sich sicher.
„Und dein Bruder?“, fragte Christoph in der letzten Hoffnung, dass sich wenigstens hier und jetzt mal eine Beobachtung harmlos auflöste. Langsam schob er sein Rad durch die Gartenpforte. Doch Laura blieb draußen stehen und starrte immer noch auf das Licht, das aus der Dachluke schien.
„ Daniel schläft meistens in der WG seiner Freundin, solange er selbst noch auf Wohnungssuche ist“, sagte sie. Sie sprach leise, um von möglichen Eindringlichen nicht gehört zu werden. Dann wandte sich ihr Blick von der Dachluke ab, hinunter zu Christoph: „Ich hab Angst!“
Christoph blieb stehen.
„Ich auch“, gestand er. „Aber bist du sicher, dass nicht irgendjemand aus deiner Familie vergessen haben könnte, das Licht auszumachen?“
Laura schüttelte den Kopf. „Sehr unwahrscheinlich.“
Christoph lehnte sein Rad an den Gartenzaun, ging auf Laura zu und nahm ihre Hand. „Wir schauen uns mal die Haustür an.“
Laura nickte zaghaft, ließ sich von Christoph mitführen. Langsam, zögerlich, Schritt für Schritt.
Auf dem ersten Blick war an der Haustür nichts zu erkennen. Auch war sie zu.
„Schlüssel?“, flüsterte Christoph.
Laura steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte langsam. Sie war korrekt verschlossen. Erleichtert atmeten beide durch.
„Immerhin“, versuchte Christoph, ihnen beiden Mut zuzusprechen. „Gehen wir rein?“
Laura nickte und stieß die Tür vorsichtig auf.
Sie warteten kurz.
Betraten den Flur.
Hielten den Atem an. Laura knipste das Licht an.
Nichts geschah.
Erneut atmeten sie beide durch.
A lles sah ordentlich aus.
Christoph warf einen Blick in die Küche. Auch dort alles bestens. Und dennoch: Irgendetwas stimmte nicht.
Laura tippte Christoph gegen die Schulter und zeigte auf Bernhards Fressnapf. Er war halb voll.
„Was ist damit?“, wollte Christoph wissen.
„BERNHARD?“, rief Laura durchs Haus.
Christoph zuckte erschrocken zusammen. War die Töle etwa im Haus? Er dachte, ihr Bruder wäre bei seiner Freundin, und zwar mit Hund! Wenn der aber noch hier war, wieso hatte er nicht gebellt?
Laura stieg die Treppe hinauf in die obere Etage, in der neben dem Schlafzimmer ihrer Eltern und Daniels Zimmer auch ihres lag. Christoph folgte ihr.
Als Laura auf den obersten Stufen ankam, von wo aus man schon den hiesigen Korridor überblicken konnte, stieß sie einen Schreckensschrei aus.
Unwillkürlich nahm Christoph sie schützend in den Arm, schaute an ihr vorbei und sah – Bernhard. Er lag regungslos vor Lauras Zimmer!
„Ach du Scheiße!“, stieß Christoph aus.
Laura löste sich aus Christophs Umarmung, rannte den Korridor entlang, legte ihr Ohr auf den Körper des leblosen Hundes und konnte eine erste Entwarnung geben: „Gott sei Dank. Er lebt! Offenbar hat ihn jemand betäubt!“
„Betäubt?“, wiederholte Christoph ungläubig.
Laura zeigte auf einen kleinen blutigen Einstich in Bernhards Rücken.
C hristoph öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und sein Verdacht bestätigte sich: Ihr Zimmer war genauso durchwühlt worden wie seines. Er setzte sich auf den Flurboden, neben ihm kniete noch immer Laura bei dem bewusstlosen Bernhard. „Und jetzt?“
Laura zuckte mit den Schultern. „Hier bleibe
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