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21st Century Thrill - Mind Games

21st Century Thrill - Mind Games

Titel: 21st Century Thrill - Mind Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmoee
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Scheinwerfer starrte, sahen ausgerechnet Kris an. Voller Vorwürfe und voller Drohungen.
    „Das bringt nichts!“ Herr Lasky hielt an. „Wir schwärmen aus.“
    Kris sackte alles Blut in den Magen. Noch einmal in der Dunkelheit zwischen Bäumen umherzuirren, hatte er nicht die geringste Lust.
    Herr Lasky stellte den Motor ab und stieg aus. „Jon?“, rief er. „Jon?“
    Seine Stimme klang gespenstisch in der Stille. Aber er wollte vor Jons Vater nicht als Warmduscher dastehen. Und noch weniger vor Val. Also stieg er aus dem Wagen. Aber als er nach Jon rufen wollte, versagte seine Stimme.
    Stattdessen glaubte er, jemand riefe nach ihm.
    Kris wirbelte um die eigene Achse.
    Das Hören von Stimmen ist eines der klassischen Symptome einer Psychose.
    Kris presste beide Hände auf die Ohren. Es gab eine Stimme, die er nicht ausblenden konnte. Seine eigene, frustrierte, vorwurfsvolle Stimme, die ihm eingab, dass er, Kris Roloff, seine Freunde in diese gestörte Situation gebracht hatte, und dass er jetzt keine Chance mehr hatte, sie da wieder rauszuhauen.
    „Na endlich! Mann, das wurde aber auch echt Zeit!“ Jon brach direkt vor Kris aus dem Dickicht. In seinem Haar steckte eine Ranke und sein T-Shirt war über und über bestückt mit Kletten.
    „Hi, Kumpel!“, sagte Kris matt. Vor Erleichterung war ihm fast schlecht. Er hob die rechte Hand.
    Sie schlugen einander ab.
    „Jon! Bist du okay?“ Herr Lasky packte seinen Sohn an den Schultern.
    „Alles im Lot. Aber diese Typen waren echt unheimlich.“
    „Na gut. Dann, fürchte ich, kommt jetzt der ungemütliche Teil der Nacht“, erklärte Herr Lasky grimmig.

Kapitel 26

    Jons Vater parkte den Wagen vor einem Imbiss in Neukölln.
    „Kommt. Wir essen hier was. Ich will die Geschichte von Anfang bis Ende hören.“
    Mit gemischten Gefühlen folgten Kris, Jon und Val Herrn Lasky ins „Bosporus“. Er bestellte Döner für alle und ein Bier für sich. Val wollte auch eins, Kris und Jon entschieden sich für ein Coke.
    „Also?“
    Kris räusperte sich. So knapp und genau wie möglich schilderte er den vergangenen Abend. Val ergänzte alles über ihre Recherchen und die Medikamententests. Kris war aufgewühlt und zappelig. Am liebsten hätte er Val nach jedem Satz unterbrochen. Jon saß still daneben. Er hatte zwei breite Kratzer im Gesicht und zupfte geistesabwesend Kletten von seinen Klamotten.
    „Einen von den Mercedes-Typen habe ich gesehen, als ich mich mit Cäsar getroffen habe“, sagte Kris. „Der hat sogar ein Foto von Cäsar und mir gemacht.“
    „Tja, sieht so aus, als hättet ihr euch auf einen Feind eingeschossen, der ein paar Nummern zu groß ist“, bemerkte Jons Vater.
    „Wissen Sie etwas darüber?“, fragte Kris. Sie bekamen ihr Essen. Kris glaubte, er würde nichts runterkriegen, aber dann biss er ein paarmal ab, und der Döner war weg.
    „Ich bin seit Monaten an einer Geschichte dran. Eine kritische Angelegenheit. Sehr sensibel. Ich hatte nicht vor, darüber zu sprechen. Aber nun sieht die Sache ein bisschen anders aus. Ihr seid in einen riesigen Fettnapf getreten.“
    „Warum?“ Kris’ Körper vibrierte.
    „Ich bin einer großen Sache auf der Spur. Seit den Aufständen und Bürgerkriegen in den arabischen Ländern gibt es Hinweise darauf, dass Regierungen sogenannte Calmative einsetzen, um Menschenansammlungen, sagen wir mal, zu beruhigen. Eigentlich geht es darum, die Leute kaltzustellen. Calmative sind Drogen, die Schlaf auslösen oder das Bewusstsein verändern. Gerüchten zufolge sollen solche Substanzen bei Demonstrationen anlässlich des Weltwirtschaftsforums getestet worden sein.“
    „Krass“, sagte Val. Sie hörte mit großen Augen zu.
    „Einige Staaten wissen nicht mehr, wie sie ihren zornigen Bürgern Einhalt gebieten können. Möglicherweise greifen sie auf sogenannte nicht-tödliche Waffen zurück. Sie beruhigen die Aufständischen und bekommen die Lage wieder in den Griff. Dabei bleiben die alten Eliten an der Macht, versorgen ihre Günstlinge weiter mit Privilegien und beuten ihre Völker fröhlich aus.“ Er schob seinen Teller weg und nahm einen großen Schluck Bier. „Bewiesen ist aber nichts. Es gibt ein paar zivile Organisationen, die herauszufinden versuchen, wie viel dran ist an den Gerüchten. Was wir definitiv wissen: Die Pläne existieren. Die technischen und pharmazeutischen Möglichkeiten auch. Was wir nicht wissen, ist, ob jemals schon Calmative gegen Demonstranten eingesetzt wurden.“
    „Doch, so was

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