2201 - Der ArkonidenjÀger
kümmerlichen Geist ein. Stürzt euch auf ihn! Hackt nach seinen Augen!
Kreischend flatterten sie aus den aufgerissenen Volieren. Sie sammelten sich zu einem kugelförmigen, wimmelnden Schwärm und jagten oberhalb der Strahlen aus meinen Blastern auf den Verfolger zu.
Seine Haut! Zerfetzt seinen Körper! Beute für viele Tage!, befahl ich ihnen. Sie stießen von allen Seiten auf den rennenden Mann nieder, umschwirrten ihn und drangen auf die Abschirmung ein.
Durch meine Schüsse hatte ich meinen Standort verraten.
Shallowain schoss, aber seine Schüsse wurden von den Vogelleibern abgelenkt. Brennende Vögel fielen flatternd und in Todesnot kreischend aus dem Himmel. Ich musste einsehen, dass ich gegen die Schutzschirme Shallowains nichts ausrichten konnte. Es war sicherer, wenn ich es nicht weiter versuchte und, solange ich noch konnte, den Schauplatz des Kampfes verließ. Ich behielt die Vögel im Auge, als ich aus dem Schussfeld rannte; solange sie Shallowain belästigten, war die Wahrscheinlichkeit geringer, dass er mich traf.
Die schwere Tasche schlug gegen mein Knie. Aber als ich mich zurückzog, bemerkte ich, dass der Kampf auch ihn erschöpft hatte. Er bewegte sich langsamer;. immer wieder wurde sein Körper von Hustenanfällen geschüttelt.
Erst als ich einen Graben und daraufhin eine Mauer erreichte, entließ ich die Vögel aus meinen befehlenden Impulsen. Bis zum Rand des schaurigen Viertels rannte ich, dann wurden meine Schritte langsamer. Jedes Mal, wenn ich mich umdrehte, erwartete ich, Shallowain zu sehen. Aber auch er hatte wohl die Jagd beendet; wenigstens für diese Nacht.
Die Brände waren gelöscht, der Kampf hatte beträchtliche Zerstörungen gefordert. An einigen Stellen dampften weiße Wolken in die Höhe und verwehten im Nachtwind. Als ich vor dem Patriarchen stand, war ich sicher, dass uns in den nächsten Tontas weder Shallowain noch die Celistas und Kralasenen finden würden. Sie waren nicht zahlreich genug, um das Viertel Haus um Haus zu durchsuchen, und wussten, dass es hier zahllose Schlupfwinkel gab.
Als ich am schlafenden Portier vorbei die Treppe hinaufschlich, fühlte ich, dass ich zitterte. Die Erschöpfung trieb mir das salzige Sekret in die Augen.
Ich klopfte im verabredeten Rhythmus. Als ich die Tür öffnete, zielte Mal Detair aus der Hygienezelle heraus auf mich, schützte sich dabei durch ein Energiefeld. Er ließ die Waffen sinken und sicherte sie.
Mal war müde und verzweifelt; er wirkte niedergeschlagen.
Ich stellte die Tasche ab. Vorbei. Als Shallowain herausfand, dass er mich lebend nicht fassen würde, hat er die Verfolgung abgebrochen. Er ist offensichtlich unverletzt. Ich hab noch nie einen Zweikampf wie diesen erlebt.
Die heimatlos gewordenen Bewohner des schaurigen Viertels, denke ich, auch nicht. Mal grinste.
Ich zog zuerst die Stiefel aus, entledigte mich dann der Jacke und schätzte mich glücklich, dass Shallowain keine tödlichen Waffen benutzt hatte. Jetzt erst erinnerte ich mich, dass er seine Strega nicht abgefeuert hatte. In den Bodenritzen und zwischen Boden und Wand leuchtete staubartiger Belag phosphoreszierend. Mal zeigte mit den Fingern auf die gesprühten Bahnen.
Gegen die Insekten. Es sind Dwarmaris, die sich von den Lagunen aus über das ganze Land ausbreiten. Hilft vielleicht bis morgen.
Mal riss eine Bierdose auf. Ich leerte sie mit wenigen gierigen Schlucken. Sorgfältig breitete ich die Teile unseres Einkaufs aus. Wir konnten uns jetzt maskieren, konnten uns unsichtbar machen und sehr gut verteidigen. Jeder nahm an sich, was er brauchte. Detair riss ein Paket Einmalhandtücher auf, erhitzte eine Dose Würste und öffnete ein Energiegetränk, das neben einigen Esswaren auf dem Tisch stand.
Ich übernehme die erste Wache, kündigte er an. Dabei kann ich dein Zeug sauber machen. Deine Jacke sieht ziemlich gebraucht aus! Los, unter die Dusche, Kant.
Ich brauche ein paar Stunden Schlaf. Du auch! Wir müssen noch besprechen, Mal, wie wir morgen vorgehen. Ich fühlte mich wie zerschlagen, jeder einzelne Muskel schmerzte. Ich gähnte und schüttelte mich.
Mal machte abwehrende Bewegungen und griff nach der nächsten Bierdose. Eines nach dem anderen.
Ich duschte Ruß und Schmutz aus meinem Haar und von der Haut, dehnte und streckte mich unter heißen und eiskalten Strahlen, die alle schwarzen Insektenkörper durch den Abfluss wegspülten. Die Einwegtücher waren komfortabler als die fadenscheinige Hotelwäsche. Ich knotete mir ein Tuch
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