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2201 - Der ArkonidenjÀger

Titel: 2201 - Der ArkonidenjÀger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um die Hüften, aß und trank etwas, setzte mich aufs Bett und sah, dass überall dort, wo Mals glimmendes Pulver nicht gereicht hatte, die schwarzen Winzlinge umherkrabbelten. Im Augenblick ernährten sie sich von Bierschaum, der auf den Boden getropft war. Ich ließ meinen Blick über die dichteste Ansammlung der ameisenartigen Tierchen gleiten und schickte ihnen einen wütenden Befehl.
    Verschwindet! Krabbelt sofort in eure Ritzen zurück. Weg von meinem Bett. Einzelne Dwarmaris sammelten sich zu kleinen Gruppen, bildeten kurze schwarze Striche entlang der Ritzen, vereinigten Sich zu breiten Prozessionen und verschwanden in Öffnungen, die zu klein für eine solche Menge Insekten schienen. Einige Nachzügler krabbelten hastig unter den Kissen und dem Laken hervor und vereinigten sich mit ihren Artgenossen. Ich leerte das süßlich bittere Energiegetränk in einen Becher und nahm einen tiefen Schluck. Weg. Weg. Fort mit euch. Und kommt nicht wieder! Ich blendete eine Drohung in meine primitivhypnotischen Befehle ein: eine Stiefelsohle, die Dutzende der Krabbler zermalmte.
    Dann sagte ich zu Detair: Um in der Interstellar-Paraban-Bank Erfolg zu haben, müssen wir überaus raffiniert vorgehen. Ich rechne damit, ich darf nichts anderes voraussetzen... Es wird von Celistas und Leuten der SENTENZA wimmeln, und Shallowain wird kein Risiko mehr eingehen.
    Das sehe ich genauso, sagte Mal. Falls du deinen weißen Chip hast, falls wir deine wagemutigen Aktionen überleben - verstecken wir uns dann unter Wasser oder im Dschungel irgendeines Atolls vor der Küste?
    Ich versuchte ein aufmunterndes Lächeln, denn ich wusste keine Antwort, die Mal zufrieden gestellt hätte. Auch für mich selbst hatte ich keine Antwort.
    Eines nach dem anderen, Mal. Bisher haben wir es ganz gut geschafft. Und danach fällt uns etwas Tolles ein, glaub's mir. Also: Stell dir vor, wir nähern uns morgen der Bank ...
    Während ich meinen Plan in sehr groben Umrissen zu entwickeln begann, fielen mir immer mehr Varianten, Schutzmaßnahmen und Tricks ein, die aus unserer verzweifelten Lage geboren wurden.
    Mitten in einem Erklärungsversuch spürte ich, wie ich abrupt einschlief.
    Der Leiter der Celistas auf Talons hatte für Shallowain ein Zimmer in einem Spitzenhotel angemietet, das Gepäck seines Vorgesetzten versorgt und für ihn sämtliche Annehmlichkeiten des Hotelservice gebucht. Shallowain entledigte sich seiner umfangreichen Ausrüstung, verschloss sie bis auf einige Mikrogeräte im Spezialkoffer übergab seine ramponierte Kleidung dem Robot und streckte sich in 'der Totalservice-Kabine aus; Dusche, Bartentfernung, Massage, Versorgung sämtlicher Schnitte, Prellungen und schmerzender Stellen, Bestrahlung mit aufbauenden Vibro-Spektren, Hautpflege und jede andere prämedizinisch sinnvolle Versorgung, zwei Dezitontas Tiefstschlaf, neue Verkleidungen der stählernen Fingernägel - die Prozedur entließ ihn wie neugeboren.
    Chaltroa wartet... sie wird aber nicht warten, wenn ich mich verspäte, summte er, während er in den bereitgelegten weißen Anzug schlüpfte und sich maßvoll mit Mikrogeräten ausrüstete. Er fasste sein Haar mit einer Diamantagraffe im Nacken zusammen.
    Mit jener Sorgfalt, die ihm zur zweiten Natur geworden war, kontrollierte er sich, seine Absichten und die Variante eines möglichen Misserfolges, betrachtete die Holokarte und verließ das Hotel. Ein Gleiter brachte ihn - diskret von vier Celista-Teams eskortiert - zur Gezeitensäule. Er kannte die Prachtbauten von Arkon I, aber der zylindrische Turm, der sich weit draußen mitten in der Brandung erhob, beeindruckte ihn dennoch: Das Restaurant befand sich einen Kilometer über den Wellen, und der Blick in alle Richtungen, besonders in dieser Nacht riesiger Sterne und- dreier Winzling-Monde in unterschiedlicher Färbung... er war einzigartig.
    Chaltroa saß bereits an dem aufwendig eingedeckten Zweiertisch im Alkoven. Shallowain stockte der Atem; ihr Kleid betonte mit jedem Quadratzentimeter ihre Schönheit. Sie war eine hitzige Skulptur aus Eis, Magma und geschliffenem Arkonstahl, makellos wie ein Sonnenaufgang und geheimnisvoll wie der Hyperraum. Ihr Lächeln ließ die Dioden seiner Infrarot-Augen flackern. Er beugte sich tief über ihre Hand, hauchte einen Kuss zwischen die kostbaren Ringe und das schier unbezahlbare Armband.
    Schon jetzt ist es eine Jahrhundertnacht, sagte er. Ich bin zwei Millitontas zu spät; der lange Weg und bestimmte Ereignisse erklären das

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