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2207 - Der letzte Gesang

Titel: 2207 - Der letzte Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeschöpft. Außerhalb des Waldes von Pardahn schienen die Motana weniger zäh; ihre unheimlich anmutende Geschicklichkeit, vor ihren Verfolgern zu flüchten, schien dort nicht zu existieren.
    Einer nach dem anderen meldeten stolze Kommandeure ihre Fangzahlen.
    Nur genügte es nicht. Selbst wenn er die Kinder und Alten hinzuzählte, kam Raphid-Kybb-Karter nur auf die Hälfte der erforderlichen Zahl. Der Gouverneur ließ die gefangenen Motana in den Orbit schaffen und gab den Befehl, den er im Stillen immer noch zu vermeiden gehofft hatte: Der Zugriff auf den Wald von Pardahn begann.
    Es war kein frontaler Angriff. Karter wusste, dass die Motana in kleinen Gemeinschaften über den gesamten Wald verstreut lebten. Ein zu massives Auftreten hätte sie nur aufgescheucht, dazu geführt, dass sie sich in ihre Verstecke zurückzogen, die zweifelsohne existieren mussten, selbst wenn die Kybb-Cranar sie nie gefunden hatten.
    Die Jagd verwandelte sich in einen Kampf. Was den Motana an technischen Möglichkeiten fehlte, glichen sie mit ihrer überragenden Ortskenntnis und Gerissenheit aus. So perfekt verschmolzen sie mit dem Wald, dass Karter versucht war, an Zauberei zu glauben. Mit herkömmlichen Mitteln war die Fertigkeit der Motana nicht zu erklären. Verfügten sie über Ressourcen oder Helfer, von denen er nichts ahnte?
    Die Frage war für den Moment nicht zu klären. Fest stand dagegen schon bald, dass Karters Anstrengungen zum Scheitern verurteilt waren. Die Ausbeute der Gefechte war geradezu lächerlich gering. Selbst wenn es den Soldaten gelang, Motana zu stellen, nahmen sich diese oft im letzten Moment das Leben. Auf diese Weise würde es Wochen dauern, bis Karter die geforderte Zahl zusammenhatte.
    Und als ob ein Unglück allein nicht genügte, erhielt Karter einen Anruf von der neuen Direktorin der Minen. Sie teilte ihm mit, dass beim Einstürz eines der Hauptschächte mehrere Dutzend Arbeiter getötet und noch einmal dieselbe Anzahl verletzt worden war.
    Tiefste Verzweiflung erfasste den Gouverneur. Das Holo der Frau, die ängstlich seine Reaktion abwartete, verschwamm vor seinen Augen. Das war das Ende. Das Kommando würde ihm vielleicht ein Versagen verzeihen, aber gleich zwei? Niemals. „Gouverneur?", sagte die Frau leise. „Ist alles in Ordnung?"
    Karter straffte sich. „Ja, natürlich."
    „Wie soll ich verfahren, Gouverneur?
    Ich brauche neue Arbeiter."
    Unter normalen Umständen hätte ihre Bitte kein Problem dargestellt. Ein paar Dutzend Motana waren schnell gefangen. Aber nun? Er konnte keine entbehren. „Das ist völlig unmöglich", antwortete er. „Ich habe keine. Du musst mit dem auskommen, was du hast. Lass die Verletzten auf die Krankenstation bringen."
    „Auf die Krankenstation?"
    „Du hast richtig gehört." Die Krankenstation stammte noch aus der Anfangszeit der Minen. Einer von Karters Vorgängern hatte sie geschlossen, als eine Kosten-Nutzen-Analyse ergeben hatte, dass es wirtschaftlicher war, neue Arbeiter zu fangen, als verletzte gesund zu pflegen. Es war eine Entscheidung, die Karter an seiner Stelle ebenfalls getroffen hätte. Doch jetzt...
    Er befand sich in einer ungewöhnlichen Situation. Eine ungewöhnliche Entscheidung wie die Wiedereröffnung der eingemotteten Krankenstation war deshalb nur folgerichtig.
    Karter wollte die Verbindung beenden, als ihm ein weitere Gedanke kam.
    Er wandte sich an die Frau. „Da ist noch etwas. Wenn die Motana in die Krankenstation eingeliefert werden, sorge dafür ..."
    Er erläuterte der Direktorin seinen Plan. Als er seine Ausführungen beendet hatte, war die Furcht der Frau in Respekt umgeschlagen
     
    10.
     
    Am nächsten Morgen führte Lesyde Perry Rhodan zum Licht im Innersten der Residenz. „Tu einfach, als ob wir spazieren gehen!", schärfte das Mädchen Rhodan beim Aufbruch ein. „Wieso? Ist es verboten, was wir tun?"
    „Nein, aber die Erwachsenen mögen es nicht, wenn Kinder ihre Nase überall reinstecken", sagte Lesyde, deren Haare an diesem Tag noch wirrer aussahen als gewöhnlich. „Besser, es bemerkt uns keiner. Dann müssen wir nicht tausend blöde Fragen beantworten."
    Die Residenz war zu dieser frühen Stunde noch menschenleer. Die Nester - mit Ausnahme dessen der Planetaren Majestät - schwebten wieder in ihren üblichen Positionen, knapp über dem Boden. Rhodan nahm an, dass die Motana sich von den Strapazen des Vortags erholten und den Tag langsam angingen.
    Einige Minuten lang „spazierten" Lesyde und Rhodan durch die

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