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2207 - Der letzte Gesang

Titel: 2207 - Der letzte Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verneigte sich. „Das werden sie, Gouverneur."
    Das Geschwader verließ die Umlaufbahn und nahm Kurs auf den Wald von Pardahn
     
    12.
     
    Das Fleischfest begann.
    Die gesamte Einwohnerschaft der Residenz von Pardahn hatte sich auf dem größten freien Platz der Siedlung versammelt. Keines der Nester war auch nur annähernd groß genug, die vielen tausend Motana, die zusammengeströmt waren, zu beherbergen, und selbst der Platz am Boden wurde knapp: Die Frauen, Männer und Kinder saßen eng an eng, nur einige Durchgänge waren frei geblieben, damit die Köche das Goytanifleisch herumreichen konnten, sowie ein Rund in der Mitte, in dem man eine erhöhte Plattform errichtet hatte - die Bühne, wie Rhodan vermutete.
    Rhodan saß auf einem Kissen, einem Symbol der Ehrerbietung, das man neben den zwölf Wegweiserinnen auch ihm und Atlan zugestanden hatte, und blickte wie gebannt zu der hölzernen Konstruktion. Es fiel ihm schwer, stillzuhalten. Er wollte aufspringen, hin und her gehen, irgendetwas tun, um seiner Nervosität Herr zu werden. Aber das war unmöglich. Es war keine Einbildung, dass alle Blicke an diesem Abend auf ihn und Atlan gerichtet waren.
    Fleischfeste waren ein rares Ereignis.
    Die Goytani rotteten sich nur in langen Abständen zusammen, Jahre verstrichen von Fest zu Fest, zuweilen Jahrzehnte. Dass wie vor einigen Tagen gleich ein Dutzend der Panzertiere in die Falle gegangen war, war eine willkommene Fügung. Dass darüber hinaus zwei Gäste von außerhalb - Fremde! - am Fleischfest teilnahmen, stellte beinahe ein größeres Glück dar, als die Motana fassen konnten.
    Ein Koch blieb vor Rhodan stehen und hielt ihm ein Tablett hin. Der Terraner griff sich auf das Geratewohl eines der Fleischstücke und bedankte sich.
    Ihm war nicht nach Essen. Ein Klumpen hatte sich in seinem Magen breit gemacht, der es ihm schwer machte, auch nur das Minimum dessen zu sich zu nehmen, was die Höflichkeit verlangte.
    Nicht so Atlan. Rhodan warf einen Seitenblick zu seinem Freund. Vor dem Arkoniden stapelte sich ein ansehnlicher Berg abgenagter Knochen, mit Wohlwollen von den Motana registriert.
    Kunststück!, dachte Rhodan. Du hast ja nichts zu befürchten. Zephyda wird dafür gesorgt haben, dass du dich heute Abend nicht blamierst!
    Rhodan hatte in den vergangenen Tagen keine Gelegenheit gehabt, mit Atlan mehr als einige flüchtige Worte zu wechseln. Zu versunken war der Arkonide in ■ seine neue Liebe gewesen, zu sehr hatten die Vorbereitungen auf das Fleischfest Rhodan in Anspruch genommen.
    Die erste Zeit hatte der Terraner in den Werkstätten verbracht. Um ein Haar hätte er schon an dieser Stelle aufgegeben. Die Motana hatten sich mit ihrer üblichen Neugier für das Neue auf seine Wünsche eingelassen, doch Eifer allein, das hatte sich schnell erwiesen, war nicht genug.
    Hatte es an der Sprachbarriere gelegen, Rhodans unvollkommenem, in den Ohren der Motana tonlosem Jamisch?
    Oder war das Konzept dessen, was er von ihnen verlangte, einfach zu weit abseits ihrer überkommenen Gedankenbahnen? Was immer der Grund gewesen war, am Ende war Rhodan lediglich eine Hand voll sorgfältig hergestellter, detailverliebter Arbeiten geblieben, die eines gemeinsam hatten: Sie erfüllten ihren Zweck nicht. Und, schlimmer noch, Rhodan war zu unerfahren, um herauszufinden, wo der Fehler lag.
    Schließlich, es war bereits spät in der Nacht gewesen, hatte ihn Lesyde, die die ganze Zeit über nicht von seiner Seite gewichen war, resolut aus der Werkstatt gezerrt und Richtung Heimatnest bugsiert. Auf dem Weg dorthin hatten sie die Küche der Residenz passiert, an deren Eingang sich die blanken Knochen der verarbeiteten Goytani in großen Körben getürmt hatten. Hier, als er die Hoffnung bereits aufgegeben hatte, war Rhodan fündig geworden.
    Der Terraner wurde wieder zurück in die Gegenwart geholt, als wie auf ein geheimes Kommando die Lichter der Residenz erloschen! Dunkelheit senkte sich über die Feier. Das Gemurmel der Gäste ging in einen erwartungsvollen, fröhlichen Gesang über. Die Dunkelheit war offenbar eine geplante, eine verheißungsvolle Ankündigung.
    Lichtpfeile rasten in die Nacht.
    Zwanzig oder dreißig mussten es sein.
    Sie nahmen ihren Ausgang am Rand des Platzes, stiegen in steilem Winkel in den Himmel. Zwei, drei Herzschläge später vereinigten sich ihre Bahnen unter dem Kronendach der Residenz. Eine Explosion vielfarbigen Lichts blendete Rhodan, als die Tanks mit Lichttierchen, die an den Schäften der

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