2211 - PRAETORIA
aktuellen Details, weil diese das weitere Vorgehen bestimmen würden.
Immerhin war der Hyperwiderstand an sich nichts Neues, sondern seit langem bekannt. Obwohl an die Hyperfeldkonstanten gebunden, war der von den Wissenschaftlern hyperphysikalische Impedanz, kurz Hyperimpedanz, genannte Wert selbst keine Konstante, sondern von einer ganzen Reihe weiterer Randbedingungen abhängig. Gebiete mit hoher Sterndichte wie beispielsweise das Galaktische Zentrum und den damit verbundenen Hyperstürmen hatten von jeher lokal erhöhte oder stark schwankende Werte aufgewiesen. Ähnlich wie in der konventionellen Physik und Technik die Impedanz ein frequenzabhängiger Widerstand war, galt Vergleichbares für den Hyperwiderstand. Im Bereich des hyperenergetischen Spektrums bis knapp unterhalb des ultrahochfrequenten Bereichs war parallel zur Erhöhung ein signifikanter Anstieg der zur Erzeugung und Beherrschung notwendigen Energiemenge bei gleichzeitig beschleunigter Auslaugung der verwendeten Hyperkristalle bis hin zum Zerfall festgestellt worden. Letztere aber waren die Grundlage aller Geräte auf Hyperbasis, die folglich insgesamt einen deutlich reduzierten Wirkungsgrad aufwiesen. „Auf welchem Überlichtfaktor sich der Grenzwert einpendeln wird, lässt sich noch nicht genau sagen. Es können zehn Millionen sein, aber auch deutlich geringere Werte! Absolutes Worstcase-Szenario wäre das völlige Versagen aller Überlichttriebwerke! Ob Forschungen hinsichtlich technischer Alternativen – wie Nachjustierung der Arbeitsfrequenzen und vergleichbare Anpassungen – längerfristig gesehen Ersatz bieten können, ist derzeit noch offen ...
Probleme bereiten alle Triebwerke – im Sublichtbereich sind deutliche Leistungseinbußen zu verzeichnen, der Übergang in den Hyperraum per Grigoroff-Schicht ist stark gestört und zum Teil unmöglich. Ganz konkret ist bereits das Versagen der Syntroniken, so dass auf Positroniken und Biopositroniken umgestellt wurde. Möglicherweise muss bei diesen ebenfalls mit Schwierigkeiten noch unbekannter Art gerechnet werden. Ähnliches gilt für den Einsatz von Transmittern, die sich als extrem störanfällig erwiesen haben. Auch hier ist das Endstadium noch nicht erreicht. Erhöhter Energieaufwand, eingeschränkte Reichweite und Fehlfunktionen werden in gleichen Maß bei den Transitionstriebwerken beobachtet. Welche Werte schließlich erreicht werden, ist ebenfalls unbekannt, zumal dieser Effekt die >Transmitterabkömmlinge< wie unsere Transformkanonen im gleichen Maß betrifft und sie in Kernschussweite wie Kaliberstärke reduziert."
„Angesichts des erhöhten Energiebedarfs wirkt sich ein anderer Aspekt umso schwerwiegender aus", sagte Prakma. „Vermehrt bereiten die Hypertrop-Zapfer Probleme – unabhängig davon, ob es sich um Geräte der Standardzapfung handelt oder solche nach dem Lieberman-Permanentprinzip. Derzeit gelingt die Anzapfung eines energiereicheren, sprich entropieärmeren Kontinuums des Hyperraums nur noch in einem von zwanzig >Durchstich-Versuchen<, Tendenz weiter sinkend.
Dass gleichzeitig die Gravitraf-Speicher instabil werden, verschärft auf dem Energiesektor die Lage weiter: Bei Vollflutung droht eine erzwungene Spontan-Entleerung bis hin zur Explosion! Entleert man sie zum größten Teil oder gar vollständig, gibt es im Problemfall möglicherweise keine Energie, sollte es gleichzeitig Schwierigkeiten mit den konventionellen Fusions- und Nugas-Schwarzschild-Kraftwerken geben."
Gravitraf-Speicher waren die Basisaggregate zur Energieversorgung an Bord moderner terranischer Raumschiffe, deren Aufladung durch konventionelle Kraftwerke oder Hyperzapfung erfolgte. Ein Gravitraf speicherte die Hyperenergie, die der Hypertrop-Zapfer lieferte, in der Art einer stehenden Welle. Bei Bedarf wurden diese durch spezielle Energiewandler modifiziert an die verschiedenen Bordsysteme und das Metagrav-Triebwerk abgegeben. Die Entleerungsrate war dem Energieverbrauch proportional, der Speicher musste daher in bestimmten Abständen wieder aufgeladen werden.
„Bei den Nugas-Speicherkugeln wurden vermehrt Fesselfeld-Fluktuationen beobachtet, sofern sie nicht von Paratronschirmen gesondert geschützt waren oder eine deutlich reduzierte Protonenmasse beinhalteten. Damit nicht genug: Auch Prallfelder und Antigravs bereiten vereinzelt Schwierigkeiten, doch das scheint eher eine Folge der Stürme zu sein. Schutzschirme flackern und drohen instabil zu werden, sofern es sich nicht um HÜ- oder
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