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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen, waren möglicherweise erste Schritte zur Veränderung der Hyperimpedanz schon vor Jahrtausenden eingeleitet worden und die Archaischen Perioden gewissermaßen die Ouvertüre gewesen. Immerhin konnte niemand sagen, wann genau mit ihr begonnen wurde, handelte es sich doch angeblich um einen Eingriff zur Eindämmung des „Lebens an sich". Um etwas in diesem Maßstab einzuleiten, bedurfte es vor allem Zeit – Kosmonukleotide des Moralischen Kodes hin, Nullzeitphänomene der Hyperphysik her. Einen letzten Beweis gab es natürlich nicht, obwohl zumindest die letzten Berichte aus Tradom bestätigt hatten, dass in knapp 400 Millionen Lichtjahren Distanz Vergleichbares passierte. Fest stand, dass Hyperimpedanzerhöhung wie Hyperstürme für Technikausfälle verantwortlich waren. Hierbei war beim Ergebnis unterm Strich irrelevant, was Primärund was Sekundärwirkung war.
    „Die Ausfälle werden aus allen Sektoren der Milchstraße gemeldet – sofern es überhaupt noch Kontakte gibt. Hyperfunk und -ortung sind mitunter massiv gestört und in der Reichweite eingeschränkt; wir wissen allerdings nicht, ob hierbei die tobenden Hyperstürme oder der Anstieg der Hyperimpedanz die größere Rolle spielt. GALORS jedenfalls kann nicht mehr als zuverlässiges Kommunikationsnetz eingestuft werden." Das Galaktische Ortungssystem war aus den Überresten des ehemaligen Kontrollfunknetzes der Cantaro installiert worden und stützte sich auf rund fünfzig Millionen über die Milchstraße verteilte Stationen. Im Kern arbeiteten die ehemaligen Cantaro-Aggregate zwar im angeblich von der Erhöhung der Hyperimpedanz nicht oder nur wenig beeinträchtigten superhochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums, aber es gab zweifellos genügend Bauteile, die von den Ausfällen betroffen waren.
    „Sämtliche Kontakte nach Andromeda, Hangay, Pinwheel oder die Magellanschen Wolken sind abgerissen. Erst recht zu weiter entfernten Sterneninseln. Jene zu den Bluesvölkern der Eastside, zum Forum Raglund und den Akonen kommen nur noch sporadisch zustande. Und das ist nur der Anfang!"
    Bull sah den Chefwissenschaftler der LEIF an. „Humphrey?"
    Humphrey „Blue" Parrot war groß, hager, fast dürr, eine asketische, wenn nicht sogar ausgezehrte Gestalt mit kurzem grauem Haar, das er straff nach hinten gekämmt trug. Der Angesprochene nickte und begann umständlich: „In den Jahren seit dreizehnzwölf, als die Hyperimpedanz noch nicht in relevantem Maß vom alten Wert abwich, wurden von NATHAN eingedenk der permanenten Warnungen Rhodans alle nur denkbaren Varianten einer Veränderung durchkalkuliert.
    Bei Bedarf sollte schließlich sofort auf die jeweiligen vorliegenden Pläne und Unterlagen zurückgegriffen werden können, um diese in funktionstüchtige Aggregatmodule umzusetzen. Seit vier Tagen entspricht der Verlauf der Hyperimpedanzerhöhung und der sie begleitenden Wirkungen bis auf geringe Abweichungen der Simulation dreizehnfünfhundertvierundzwanzig. Sollte das so bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Maximum der Veränderung in zwei bis drei Tagen erreicht ist."
    Das schmale Gesicht wurde von einer langen geraden Nase, einem verkniffendünnlippigen Mund und tiefen Falten bestimmt, die von Mund- und Nasenwinkeln ausgingen. Die bläulichen Bartschatten hatten ihm seinen Beinamen beschert.
    Neben ihm saß sein „ewiger Assistent" Sackx Prakma, ein deutlich kleinerer Mann von kräftiger, leicht untersetzter Statur; ein eher gemütlicher, ruhiger Typ, den normalerweise nichts aus der Ruhe zu bringen vermochte. Als er nun sprach, klang seine Stimme rau und kratzig: „Einschränkend muss allerdings hinzugefügt werden, dass wir schon mehrfach solche Phasen der Übereinstimmung hatten, die dann ab einem bestimmten Punkt jedoch nicht mehr korrelierten."
    „Worauf müssen wir uns nach den letzten Analysen einstellen?", wollte der Residenz-Minister wissen.
    „Der maximal erreichbare Überlichtfaktor sinkt mehr und mehr. Zunächst war es eine prozentuale, aggregatabhängige Verringerung, die auf einen generellen, mit der vertrauten Technik erreichbaren >Grenzwert< hinauszulaufen scheint – unabhängig davon, welche Triebwerkstechnologie zum Einsatz kommt." Zu Parrots und Prakmas Zusammenfassung erschienen Holoprojektionen. Texte scrollten über Bildflächen, Schaubilder und Diagramme lieferten weitere Details. Für alle im Konferenzraum waren es vom Grundsatz her bekannte Informationen. Interessant waren vor allem die

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