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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeklungen, hatte sich jedoch immer wieder zu Spitzenwerten aufgeschaukelt und eine bemerkenswerte „Stabilität" entwickelt. Das Epizentrum bewegte sich derzeit Richtung Antares-Sektor.
    Weitere Hyperstürme gab es in der Southside, gleich Dutzende im Einzugsbereich des Galaktischen Zentrums, das sich langsam in einen nahezu unzugänglichen Bereich von mehr als fünftausend Lichtjahren Durchmesser zu verwandeln drohte. Und auch aus der Eastside wurden mindestens vier gemeldet. Ganz abgesehen von den vielen kleinen und nur lokal wirksamen Sturmgebieten.
    Ich seufzte. Transmitter versagen inzwischen ebenso, wie die Reichweite des Hyperfunks eingeschränkt ist. Am 2. September hatte es einen 112 Sekunden dauernden Totalausfall sämtlicher syntronischer Systeme NATHANS gegeben. Und die maximal erreichbare Überlichtgeschwindigkeit betrug nicht einmal mehr fünfzig Prozent des früheren Werts.
    Dass Hyperstürme noch ganz andere Ausmaße annehmen konnten, wusste jeder, der die historischen Aufzeichnungen der Arkoniden aus den Archaischen Perioden kannte – immerhin hatte es in der Milchstraße schon einmal eine durch Hyperstürme verursachte Zeit des Niedergangs gegeben. Während der Zarakhgoth-Votanii umschriebenen Epoche zwischen 3000 und 3760 da Ark – was den Jahren 16.884 bis 15.986 vor Christus entsprach – hatten die galaxisweit freigesetzten Gewalten eine solche Stärke bis hin zu raumzeitlichen wie dimensionalen Verzerrungen erreicht, dass die Kontakte zwischen den Welten komplett abbrachen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, war damals nahezu die gesamte fünfdimensionale Hypertechnik lahm gelegt.
    Erst nach dem Abflauen der verheerenden Hyperstürme hatte die arkonidische Raumfahrt einen Neuanfang erfahren. Ein Textfragment aus dem Jahr 2811 huschte durch meinen Kopf. The Archaic Ages of Arkon – an introduction aus The Cambridge History of Mankind.
    Die Khasurn-Chroniken zahlreicher Geschlechter berichten noch bis ins späte 31. Jahrhundert da Ark von Essoya-Aufständen, Speicher-Besatzern, Hungerkarawanen, Adel-Massakern, marodierenden Söldnertrupps und Plünderbanden jeglicher Couleur. Vor allem jene als „Kralasenen" bezeichneten Horden galten als die Schlimmsten.
    Nach der endgültigen Evakuierung des Imperators und seines Stabes vom damaligen dritten zum zweiten Planeten (später nach der Entstehung von Tiga Ranton Arkon III und Arkon I) – angeblich von Zartan I. 3012 da Ark mit Hilfe der letzten funktionsfähigen, unterlichtschnellen Transportschiffe durchgeführt – und dem darauf folgenden endgültigen zivilisatorischen Untergang auf den übrigen Welten gewann die „Savannen-Agrokultur" auf dem Äquatorialkontinent Laktranor deutlich an Bedeutung.
    Sie war, neben dem „Sonderfall Iprasa", die einzige (bereits existierende!) Form von Zivilisation, die in der Lage war, Millionen von Arkoniden in ein funktionierendes Distributionssystem einzubinden, in dem nicht nur die Grundbedarfsgüter, sondern auch das „Gath-Faehrl" – von uns inzwischen auch als „akonisches LosTech" umschrieben – für die zukünftigen Generation wirkungsvoll aufbewahrt werden konnte.
    Die Ereignisse des Jahres 3284 da Ark waren eine Wende: Nach dem Tod des alten Eihretts I. wurde ein über eine volle Arkon-Periode von 36 Pragos gehender Dagor-Tjost als Ausscheidungsturnier angesetzt, um den Sieger zum neuen Imperator zu küren; es war ein Kampf auf Leben und Tod, als Letzter überlebte, schwer verletzt, Ranaschal da Forteyn. Seine Inthronisationszeit als Imperator Forteyn I. begünstigte die Dezentralisierung der Macht auf einzelne der Großen Kelche, die sich, altchinesischen Warlords gleich, in ständiger Konkurrenz um die knappen Ressourcen befanden.
    Doch gerade deswegen wurde Gos'Ranton, die Kristallwelt, zu der „Kaderschmiede" für die Führungsschicht des nach Ende der Archaischen Perioden wieder aufstrebenden Tai Ark'Tussan.
    Jahrhunderte später würden die Absolventen der imperialen Akademien mit Abscheu und Entsetzen von den chaotischen Verhältnissen auf Mehan'Ranton und Gor'Ranton berichten – und umso offener waren sie dann für die Errungenschaften der Iprasa-Kultur und der damit verbundenen, von den Gijahthrakos geförderten Dagor-Philosophie mit ihrem Kernkodex der „Zwölf Ehernen Prinzipien".
    Man kann es kaum treffender ausdrücken als Barkam I. der Große: „Das Arkon-Rittertum verdankt seine Entstehung dem Mehinda und dem Essoya, der Peitsche und dem Zuckerbrot der Savanne."
    Das vor

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