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2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die es nie geschafft hatte, Gesetzmäßigkeiten zu entwickeln, ein Raum ohne Zeit und Ausdehnung.
    Dieses Nichts spie den Frachter wieder aus – mitten hinein in die wirbelnden Energieschleier eines Sturmausläufers. Starke Andruckkräfte schlugen durch. Der HÜ-Schirm wurde zum flammenden Fanal und brach zusammen.
    Augenblicke später herrschte Ruhe. Der Kugelraumer trieb durch ein langsam verblassendes Farbenmeer. „Masseortung wenige Millionen Kilometer voraus. Die Werte entsprechen dem Planeten Neptun – vorausgesetzt, wir haben das Solsystem wirklich erreicht."
    „Funkempfang?"
    „Nur Störfronten."
    Vergeblich versuchte der Kapitän, die Energieversorgung wieder hochzufahren. Das war nur noch in den Maschinenräumen direkt machbar. Aber dort herrschten chaotische Verhältnisse. Mit der letzten Reserve wurde ein Notruf abgestrahlt. Gleichzeitig begannen Rettungsarbeiten für die Männer und Frauen im Unterschiff.
     
    3.
     
    Terra war immer noch ein Juwel und der Anblick des blauen Planeten nicht weniger atemberaubend als vor beinahe drei Jahrtausenden. Einzig dichte Wolkenbänke überschatteten Ozeane und Kontinente.
    In den oberen Schichten der Atmosphäre tobte heftiges Wetterleuchten; über den Polkappen verdichtete sich der Sonnen wind in leuchtenden Schleiern.
    In geringem Abstand passierte der 800-Meter-Raumer LIBERTY den Mond. Die Energiereserven waren für den kurzen Flug vom Rand des Sonnensystems bis zum dritten Planeten nahezu vollständig aufgezehrt worden. Der Rest würde gerade noch für die Landung reichen.
    Nicht ein Detail entging Homer G. Adams, der schweigend in der Zentrale stand. Die Ortungen erfassten viele große Objekte im planetennahen Raum. Abgesehen von vielfältigen Störgeräuschen herrschte auf den geläufigen Funkfrequenzen jedoch erschreckende Stille.
    Ein erster Kontakt mit Terrania Space Port kam zustande. Mit halbem Ohr hörte Adams, dass der Funker um Landeerlaubnis nachsuchte. Die Bestätigung ließ sekundenlang auf sich warten.
    „Landeerlaubnis erteilt!", meldete dann der unsichtbar bleibende Sprecher. „Runterbringen müsst ihr die Kiste aber selbst. Die Leitsysteme sind vollständig ausgefallen, es gibt nicht einmal einen Peilstrahl.
    Ich empfehle Anflugkorridor Südsüdwest bei 13 Grad. Schafft ihr es ohne Einsatz der Impulstriebwerke?"
    „Damit haben wir kein Problem."
    „Zwei Notfall-Landungen liegen schon hinter uns, für eine dritte sind unsere Nerven nicht mehr gut genug. Bevor das geschieht, bleibt lieber oben und ..."
    „Ist es so schlimm?"
    Ein trockenes Lachen klang aus den Lautsprecherfeldern. „Alles ist relativ. Wir haben zwar keinen Flugverkehr mehr über Terrania, aber haltet dennoch den Anflugwinkel ein."
    Jetzt lachte der Pilot des 800-Meter-Raumers. „Gewohnheiten gibt man nicht so schnell auf", stellte er fest. „Das ist wie ein kühles Bier im Starlight, auf das ich mich schon freue."
    „Kühl, sagtest du?"
    „Natürlich."
    „Mann, hast du Vorstellungen. Frag lieber, wo die Energie herkommen soll, die wir hier benötigen?
    Ein kühles Bier, ha ... Im Starlight saßen alle am frühen Morgen bei Kerzenlicht – keine Ahnung, aus welchem Museum die Wachsdinger stammten. Das war's. Anflugkontrolle Ende."
    Adams fragte sich, wann er zuletzt ein solches Gespräch gehört hatte. Jahrhunderte lag das zurück.
    Längst hatten Syntrons jede Koordination übernommen und Starts und Landungen sekundengenau abgestimmt.
    Nur von einfachen Prallschirmen umgeben, drang die LIBERTY in die Atmosphäre ein. Die Messwerte zeigten eine starke lonisierung. Adams sah darin aber nur eine vorübergehende Folge des Hypersturms, keine dauerhafte Beeinträchtigung der erhöhten Impedanz.
    Der nahezu völlige Energieabfall an Bord hatte ihm die Schwierigkeiten erneut vor Augen geführt. In der LIBERTY waren mittlerweile verschiedene Sektoren von der Versorgung abgetrennt worden.
    Schnellstmöglich mussten verlässliche Standards defıniert werden, um wieder eine Basis zu schaffen.
    Das galt gleichermaßen in technischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht.
    Er hatte seine Entscheidung getroffen und Quinto-Center verlassen. Dank der LIBERTY wusste die Führungsspitze der LFT inzwischen von seinem Kommen.
    Die LIBERTY war eigentlich auf Neptun stationiert. Sie hatte als einziges Schiff den Notruf des Frachters aufgefangen und eine Rettungsaktion eingeleitet. Im äußeren Sonnensystem tobten nach wie vor heftige Störfronten. Techniker des WÄCHTER-Raumers halfen

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