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2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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pflichtete Adams bei. „Wir Terraner haben es schon einmal geschafft, zu einer der führenden Mächte in der Milchstraße aufzusteigen. Wir müssen die Leistung von einst wiederholen. – Ja, ich weiß, ich kenne die Einwände. Unser Wohlstand hat viele träge werden lassen, sie sind übersättigt und nicht mehr gewohnt, aus eigenem Antrieb heraus zu handeln.
    Aber dennoch sind alle guten Anlagen nicht verschüttet. Jeder muss mithelfen, dann schaffen wir den Neuaufbau."
     
    *
     
    Kurz nach 18 Uhr Ortszeit bezog Adams sein neues Domizil in einem Seitentrakt der Solaren Residenz. Die letzten Arbeitsroboter verließen soeben das geräumige Büro. Adams fand nicht nur eine großzügige technische Ausstattung vor, sondern sogar eine von Heckenrosen abgegrenzte Besprechungsecke. Ein Bildausschnitt der Wand zeigte zudem den Blick über eine leicht hügelige altenglische Landschaft, im Hintergrund einige Cottages und eine Schafherde.
    Homer nahm in dem Kontursessel Platz und widmete sich dem Schwebetisch, der einer kleinen Kommandozentrale glich. Mit einer ausschweifenden Armbewegung aktivierte er die Bildflächen, widmete sich dann jedoch den nachträglich angebrachten Stützen. Die Tischbeine anzuflanschen war keine große Affäre gewesen, aber schon das sparte Energie im Kleinen. Schwebeplatten gehörten zu den Annehmlichkeiten, die Adams in der momentanen Situation als unnötigen Luxus einordnete. Die Terraner reagierten schnell. Er nahm einige Schaltungen vor. Die eben noch flache Wiedergabe entfaltete sich zur dreidimensionalen Projektion.
    Eine Übersicht der großen galaktischen Börsenplätze wies fast nur Leerstellen aus – das galaktische Nachrichtensystem GALORS musste zusammengebrochen sein. Nur wenige Institute waren überhaupt noch verzeichnet: Terrania City, Topsid und einige Börsen in kosmischer Nachbarschaft des Sonnensystems. Überall waren die Kurse ausgesetzt.
    „Die Anzeigen löschen!" Adams erhob sich wieder. Mit einem zweiten knappen Befehl aktivierte er die Transparentfront an der Stirnseite. Sein Blick schweifte nach Westen, über den Stadtteil Antares City hinweg Richtung Solar Hall. Endlich faserten die dichten Wolkenbänke auf. Durch den treibenden Dunst hindurch konnte er immer mehr von der Stadt überblicken. Es war schön, wieder auf Terra zu weilen, auch wenn er sich dafür andere Umstände gewünscht hätte.
    Nach wie vor lag die Metropole in Agonie. Noch warteten die Menschen und hofften, dass in wenigen Stunden alles wieder wie früher sein würde. Aber bald wird sich die Erkenntnis breit machen, dass nichts mehr so sein kann, dachte Adams bitter. Dann werden sie zum Handeln gezwungen. Ich hoffe, dass sich die Erkenntnis nicht in Panik niederschlägt.
    Die großen terranischen Nachrichtenstationen schwiegen. Zweifellos wurde dort fieberhaft gearbeitet, um wenigstens auf einigen Trividkanälen wieder senden zu können.
    Eine Welt ohne Informationen und weitgehend ohne Energie ... Nachdenklich kaute Adams auf seiner Unterlippe. Auch er sah momentan nur einen großen, übergeordneten Teilbereich. Die Folgen für das tägliche Leben mussten einschneidend sein. Automatikküchen blieben kalt; aus Getränkeautomaten sprudelte nicht einmal mehr Wasser; abgeblendete Fenster ließen sich nicht mehr auf transparent schalten, so dass die betroffenen Wohnungen auch tagsüber in völliger Dunkelheit lagen, und Energie für Beleuchtung gab es nicht. Keine funktionierenden Lifte. Schon bei Gebäudehöhen von wenigen hundert Metern mussten sich die Menschen durch enge Treppenhäuser quälen.
    „Julian Tifflor!", meldete die Schottautomatik.
    „Öffnen!"
    In der Residenz war von Engpässen noch kaum etwas zu bemerken. Die interne Notversorgung arbeitete einwandfrei.
    Der Residenz-Minister für Liga-Außenpolitik kam mit schnellen Schritten heran. „Ich wollte mich davon überzeugen, dass du dich schon eingelebt hast, Homer."
    Adams hob eine Schulter und ließ sie langsam wieder sinken. Aufmerksam schaute er Tifflor an. „Das glaube ich dir am allerwenigsten."
    Tiff nickte. „Mich interessiert die USO."
    „Was willst du hören?"
    Tifflor lachte gequält. „Dass ausgerechnet in einer extremen Krisensituation Monkeys Stellvertreter das USO-Hauptquartier verlässt, will mir nicht in den Sinn."
    „Es ist so." Adams blickte wieder über die Stadt hinweg. Die untergehende Sonne überzog den Himmel mit purpurnem Schein. „Zweifelst du an meiner Loyalität?"
    „Dann hätte ich deine Vereidigung

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