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2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhindert."
    „Du bist dennoch unsicher?"
    „Weil du es schon einmal versäumt hast, dich Terra anzuschließen ..."
    „Also trägt man mir die Gründung der Neuen USO nach? Ich hätte die Auflösung von Camelot einfach ignorieren und die wissenschaftlichen Koryphäen in andere Bereiche abwandern lassen sollen?" Tifflor setzte zu einer Antwort an, wurde aber sofort unterbrochen. „Hatte Terra Nachteile, weil es die USO gibt?"
    „Deine persönlichen Gründe interessieren mich. Ich verstehe nicht..."
    Adams kniff die Brauen zusammen. Er schaute an Tifflor vorbei. „Wann hast du zuletzt gegessen?", wollte er wissen.
    „Heute Mittag", antwortete Julian zögernd.
    „Verspürst du wieder Hunger?"
    „Mir bleibt gar keine Zeit dazu."
    „Aber über kurz oder lang wirst du erneut essen müssen."
    Tifflor schwieg irritiert.
    „Vielleicht geht es mir ähnlich, und mich reizt einfach die Herausforderung", fuhr Adams fort. „Die Erhöhung der Hyperimpedanz wird die galaktischen Wirtschaftssysteme durcheinander wirbeln. Ich suche eine neue Aufgabe."
    „Ich wollte dir auf jeden Fall sagen, dass ich mich freue, dich wiederzusehen, Homer."
    „Gut, das hast du nun getan. Mir geht es genauso. Aber ich muss mir schnell einen besseren Einblick verschaffen. -Was ist mit den Raumschiffen im Orbit über Terra und den anderen Planeten?"
    „Die ersten zivilen Einheiten mit ausreichenden Energiereserven haben inzwischen Landeerlaubnis erhalten. Die Schiffe werden auf die Raumhäfen rund um den Globus verteilt. Langwieriger wird es in den Fällen, in denen Gravitrafspeicher zerstört wurden. Hier muss nach Gefährdungslage entschieden werden." Adams' Blick schweifte zum wiederholten Mal über Terrania hinweg.
    „Obwohl wir den Schutz des Sonnensystems verloren haben, wird keine arkonidische Invasionsflotte über Terra erscheinen", stellte Tifflor fest.
    „Wenigstens vorerst nicht."
     
    4.
     
    Drei weit geschwungene Kuppeln zeichnen sich vor der roten Geröllwüste ab. Störungen durchlaufen die Wiedergabe, dann erklingt eine Frauenstimme: „Wir haben es hier einigermaßen gut getroffen. Kaum Ausfälle, und auf die Rechenkapazität der Syntrons können wir vorübergehend verzichten. Mit dem Energieproblem kommen wir klar – wir greifen auf die alternativen Systeme zurück, die im Siedlungsgebiet getestet wurden. Die anderen Stationen melden Ähnliches. Auf dem Mars benötigt niemand dringend Hilfe. Ende."
    Empfangsprotokoll Solare Residenz Positronischer Speicherplatz M148-2010 Während der Nacht war der Himmel vollends aufgerissen, und in den frühen Morgenstunden hing nur noch ein leichter Dunst über dem Residenzpark. In wenigen Metern Höhe trieben Nebelschwaden dahin – ein völlig ungewohnter Anblick. Die aufgehende Sonne zeichnete weiche Schatten.
    „Als wäre nichts geschehen." William Craigh war stehen geblieben und drehte sich um sich selbst.
    Tief sog er die kühle, nach feuchtem Erdreich schmeckende Luft ein. „Unsere Stadt schläft noch ..."
    „Sie liegt im Koma", widersprach Jonathan Apho. „Geschlafen hat Terrania nie."
    Craigh hob den Kopf. „Warum lässt du mir nicht die Illusion?", fragte er.
    Sein Blick glitt an der Residenz empor bis in schwindelnde Höhe.
    „Weil jede Illusion gefährlich ist", antwortete Apho. „Nebelschwaden können die Wirklichkeit nicht überdecken." Schweigend gingen sie weiter. Sie schritten zügig aus und kamen trotz der ungewohnten Kühle schnell ins Schwitzen. Das Laufband neben der Straße war ohne Energie. Es hätte sie innerhalb weniger Minuten zur nächsten Rohrbahnstation gebracht. Und von dort bis zum nächsten Knotenpunkt ...
    Schnaufend hielt Craigh inne; er beugte sich nach vorn und stemmte die Hände auf die Oberschenkel.
    „Worauf wartest du?", drängte Apho.
    Schwer atmend schaute Craigh den Kollegen an. Von der Residenz bis zum Rand des Parks hatten sie schon gut vier Kilometer im Eilmarsch zurückgelegt. Er war so etwas nicht gewohnt. „Wir hätten bestimmt einen flugbereiten Gleiter auftreiben können."
    „Mag sein." Apho streckte sich und schüttelte die Beine aus. „Trotzdem ist mir wohler, wenn die Fahrzeuge ausschließlich für medizinische Notfälle bereitstehen." Er ging weiter und schaute sich nur ein einziges Mal um, ob Craigh ihm folgte.
    Im Außenbereich des Parks hatten Menschen übernachtet. Viele hatten Folien zum Schutz vor der Nässe ausgebreitet und kauerten wie apathisch am Boden, andere standen in Gruppen beieinander und diskutierten.

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