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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leuchten an; die Epha-Motana wäre am liebsten jemandem um den Hals gefallen.
    „Allerdings erst, wenn die Mannschaft ein paar Stunden Ruhe hatte", fügte Zephyda hinzu.
    Rhodan vermerkte das säuerliche Grinsen in ihrem Gesicht, Aichas frohe Laune – und Atlans Pokerface dazwischen.
    Epasarr wusste, dass er bei den Motana im Schiff als Schwächling galt.
    Objektiv betrachtet war das sogar richtig, denn er verfügte weder über nennenswerte Körperkraft noch über eine Persönlichkeit, die anderen Furcht einflößte.
    Für einen Mann war es normalerweise in Ordnung, schwach zu sein.
    Epasarr sah jedoch, dass die sozialen Abläufe sich änderten. Im Kreuzer besaß die alte Verteilung der Pflichten keinen Wert mehr. Sie hatten keine Majestät, keine Krieger, keine Bogenschützen.
    Ohne Männer war die SCHWERT, rein zahlenmäßig betrachtet, nicht einmal flugfähig.
    Dennoch war Epasarr im Grunde froh, den ersten Flug verpasst zu haben.
    Die wahre Faszination ging nicht von den Sesseln auf Ebene drei der Zentrale aus, sondern von dem seltsamen Raum, in dem die Biotronik Echophage stand.
    Während im Kreuzer Stille herrschte, strich Epasarr durch die Korridore. Scheinbar suchend, in Wahrheit aber näherte er sich vorsichtig seinem Ziel.
    Vor ihm lag der Rechnerraum. Beim ersten Mal hatten andere ihn begleitet. Diesmal war er allein.
    „Ich bin hier", sprach er scheu, als er über die Schwelle trat.
    Die Kugel drehte sich in der Mitte des Raums, flankiert von den Statuen der Wächter. Die Oberfläche des Artefakts produzierte ein schattenhaftes Kräuseln.
    Epasarr spürte mit körperlicher Wucht den Magnetismus, der zwischen ihnen bestand.
    „Ich bin froh, dass du endlich eintriffst", tadelte Echophage ihn.
    „Die Entscheidung war für mich nicht leicht."
    „Aber sie ist getroffen?"
    „Sie ist getroffen."
    „Gut", sprach die Stimme. „Denn ich bin auf dich angewiesen.
    Persönlichkeiten meiner Art entwickeln die Tendenz, außer Kontrolle zu geraten. Je komplexer die Aufgaben sind, je länger man mich mir selbst überlässt. – Und ich war lange allein."
    „Du hattest keine komplexe Aufgabe."
    „Nein. Ich bin jedoch sicher, dass sich das ändert."
    Epasarr ließ sich auf dem Boden vor dem Rechner nieder und kreuzte seine Beine. Er glaubte zu verstehen, welche Sorte Hilfe Echophage nötig hatte. Die Biotronik brauchte einen Aufseher und Freund. Eben das, was Echophage Beistand nannte.
    „Darf ich es den anderen bekannt geben?", fragte der Rechner.
    Epasarr antwortete abwesend, während er ins Spiel der Formen starrte: „Das mache ich besser selbst, Echophage. Die anderen legen es sonst als Furcht aus. Aber ... wer ist jetzt eigentlich der Todbringer?"
    „Ich muss seine Identität noch schützen. Er ist das, was man als ›schwierigen Fall‹ bezeichnen könnte."
    Rhodan klopfte an Atlans Kabine, während Aicha und die Quellen den Kreuzer durch den Hyperraum trieben.
    „Wer ist da?"
    „Na, wer wohl."
    Einen Moment später klappte die Tür nach innen. Atlan winkte ihn herein.
    „Hier verkriechst du dich also. Kein Interesse an Aichas Flug?"
    „Prinzipiell schon", meinte Atlan abwartend. Der Arkonide versteifte sich und musterte Rhodan misstrauisch. „Wieso bist du hier?"
    „Wegen dir und Zephyda."
    „Darüber gibt es derzeit nichts zu reden. Ich denke darüber nach."
    „Ich wüsste gern den Grund, warum ihr nicht gemeinsam überlegt."
    „Weil ich gewisse Gedanken nicht mit ihr teilen werde." Der Arkonide wanderte mit auf dem Rücken verschränkten Armen ruhelos durch den Raum, den Blick stur zu Boden gerichtet, dann wandte er sich scharf an Rhodan: „Du willst sowieso nicht, dass wir zusammen sind", warf er dem Terraner vor. „Also was ist dein Problem?"
    „Es richtet sich nicht gegen Zephyda. Ich bin mit Zephyda als Person einverstanden. Es ist nur ... Nennen wir es die falsche Situation. Noch sind wir Verbündete. Aber stell dir vor, dass Motana und Galaktiker irgendwann in unterschiedliche Richtungen gehen. Dann steckt ein uralter, weiser Arkonidenfürst mitten in einer Beziehung zu einer Motana-Frau."
    Atlan lachte abfällig. „Wie viele ähnliche Fehler hast du in deinem Leben begangen, Terraner? Was ist mit Thora? Gesil als Inkarnation Vishnas? Auch sie waren zeitweilig nicht unbedingt Freunde Terras."
    „Aber sie wurden es. Was man von Mirona Thetin nicht gerade behaupten kann, nicht wahr?"
    Atlan hielt inne; für einen Augenblick sah er zutiefst verletzt aus.
    Noch immer, nach

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