Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Raumfahrer in einem Bionischen Kreuzer. Welch eine Karriere.
    Er war ein junger Mann mit breiten Schultern und Armen. Er konnte mit bloßen Händen einen Bogen brechen, aber er konnte nicht mit dem fertig werden, was ihn bedrückte.
    Selboo wirbelte herum und trat gegen sein Spiegelbild. Das Material federte stark und leitete die volle Wucht auf seinen Fuß zurück. Mit einem dumpfen Schmerzenslaut ging er in die Knie.
    Selboo blickte auf und musterte das Bild im Spiegel. Wen sollte die Biotronik gemeint haben, wenn nicht ihn?
    „Vergesst es ...! Ich weigere mich, verdammter Echophage!"
    Wie oft hatte er als Kind Höllenängste erlebt; wenn die Choräle der Todbringer gesungen wurden. Wenn die Gesichter alter Frauen im Licht der Feuer zu Fratzen wurden. Er wollte keiner der Dämonen sein.
    Vorsichtig rieb er seinen Fuß und wartete, bis der Schmerz abklang.
    Mit einem unbewussten Stöhnen kam er wieder hoch.
    Er stellte sich vor, mit dem Schiff im Weltraum zu sein, er allein im Schleusenhangar, und der widerliche Echophage öffnete das Schott.
    Atlan hatte ihm erklärt, was eine „Dekompression" war. Sein Körper würde im Vakuum platzen wie ein Ballon.
    Ein guter Tod für einen Raumfahrer, überlegte Selboo. Aber nicht für einen Mann, der in den Wäldern aufgewachsen war.
    Ein Motana sollte im Meer ertrinken oder von einem Baum stürzen.
    Unpassender als dies hier, dieses Raumschiff, war nur noch der Tod in den Minen von Baikhal Cain.
    Selboo irrte durch die Sektionen der SCHWERT, so als studiere er den Aufbau der Decks. In Wahrheit kreiste er um die unterste Ebene der Zentrale, das Waffendeck.
    Er fühlte sich wie ein durstiges Tier, das einen vergifteten Teich witterte. Todbringer.
    „Ich tu’s nicht, Echophage!"
    „Weshalb nicht?", antwortete ihm leichthin die Stimme aus dem Nichts.
    Rhodan und Atlan brauchten den halben Tag, die entleerten Energiespeicher im Hangar wieder aufzuladen; damit sich das Hangartor öffnen konnte und eindringendes Wasser per Prallfeld zurückhielt.
    Echophage lieferte Energie aus dem osmotischen Netz der SCHWERT.
    „Wo ist eigentlich Rorkhete?"
    „Soweit ich weiß, sucht er in der Feste nach Ausrüstung."
    Rhodan glaubte nicht, dass dem Shoziden nennenswerte Funde gelingen würden. So gewaltig der Bau von außen wirkte, so säuberlich hatten die Bewohner seine Bestände ausgeräumt.
    Umso größer die Verblüffung, als der Shozide mit einem warnenden Ruf in den Hangar brauste: „Beiseite!"
    Rorkhete hockte im Sattel eines Hovertrikes. Das Gefährt erinnerte an ein irdisches Motorrad; nur dass das Trike statt Reifen drei Prallfeldprojektoren besaß. Der Antrieb war ein röhrendes Pulsator-Aggregat. Schweben war damit nicht möglich, das Trike sauste jedoch problemlos über jede Sorte Untergrund, erst recht durch die Gänge der Feste. Ein klobiger Stangenlenker kontrollierte die Umlenkfelder des Antriebs.
    Rorkhete brachte das Trike zum Stillstand und kletterte mit seinen kurzen Beinen triumphierend herab. „Die Steuerung reagiert zarter als bei meinem eigenen. Dafür gibt’s insgesamt drei von den Dingern.
    Komm mit, Rhodan! Dann holen wir die restlichen zwei."
    Rhodan drehte sich zu Atlan. „Du wirst hier allein fertig, Alter?"
    Der Abflug stand bevor.
    Zephyda sammelte ihre Artgenossen in der Zentrale der SCHWERT.
    Einige sahen erholt aus, andere wirkten aufgeregt und verstört, als hätten sie schlaflose Stunden in ihren Quartieren wach gelegen.
    Alles in ihr sperrte sich, als an Rhodans Seite Atlan den Raum betrat.
    Sie betrachtete seinen Auftritt mit äußerlicher Eiseskälte; und ärgerte sich im gleichen Augenblick über sich selbst, als sie Aichas riesengroße Augen sah. Wag es bloß nicht!
    Atlan schien von alldem nichts zu merken.
    „Echophage", sagte sie gepresst, „wir benötigen für unsere Quellen ein Beruhigungsmittel. Sind solche Mittel im Schiff verfügbar?"
    „Selbstverständlich. Die entsprechenden Fächer befinden sich in Ebene drei."
    Zephyda musterte den Kreis der Motana.
    „Wir unternehmen nun den ersten Flug. Das ist ein großer Moment.
    Dennoch kommen nur elf Quellen für den ersten Flug in Frage. Es tut mir für die anderen Leid, aber es ist nicht möglich, dass alle beim ersten Mal dabei sind."
    Sie prüfte die Augen ihrer Leute. Einige Quellen blickten herzzerreißend. Dennoch hatte sie keine Wahl, als eine Auswahl zu treffen.
    Der düstere Selboo war der Erste, den es traf. Zephyda hatte ihn im Verdacht, der Todbringer zu sein. Auch wenn sie

Weitere Kostenlose Bücher