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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rorkhete?"
    „Nein." Der Shozide musterte intensiv Rhodan und Atlan. Seine Augen glommen aus dem Schatten der riesigen Helmschale. „Ich spüre nach wie vor an euch die Aura. Ich glaube nach wie vor, dass die Aura euch zwei den Schutzherren von damals gleichstellt. – Aber ich kann deswegen nichts unternehmen. Nicht, solange keine Ozeanischen Orakel bei uns sind."
    „Du hoffst immer noch, dass sie zurückkehren?"
    „Ja."
    „Wir sind mittlerweile Lichtjahre vom Ash-System entfernt. Der Planet, wo wir sie verloren haben, ist aus dem Sternenozean herausgefallen. Was, wenn sie nicht mehr leben?"
    Rorkhete sagte trotzig: „Sie finden uns."
    Rhodans Schlaf, in seiner Kabine in der SCHWERT, dauerte nicht länger als zwei Stunden.
    Er dämmerte in einen Traum, der sich so fassbar anfühlte wie lange nicht. Vor seinem inneren Auge erschien eine Landschaft aus Gletschern und von Schnee bedeckten Hügelzügen. Es war das Land Keyzing. Jene Gegend des Planeten Baikhal Cain, in der sie Lotho Keraete verloren hatten.
    Seine Sicht reichte nur wenige Meter. Eine Mischung aus fallendem Schnee und einem seltsam prickelnden Dunst erfüllte die Luft. Jeder Flecken sah aus wie der andere, und er hatte Angst, dass er Keraete in dem Treiben nicht wiederfand.
    Rhodan irrte mit blanken Füßen über einen Untergrund, der so kalt war, dass die Beine bis zum Knie gefühllos wurden.
    Aus dem Schnee tauchte plötzlich eine Gestalt. Es war eine Frau. Auch wenn ihre Kontur nicht sehr weiblich wirkte.
    Ihr Schädel war rasiert und wies den Schatten von entferntem Haupthaar auf. Eisgraue Augen, blaue Haut – und silberne Fingernägel wie Raubtierkrallen. Sie trug keine Kleidung. Dennoch war es nicht möglich, ihren Körper zu erkennen.
    In seinem Traum war er überzeugt, dass er und sie einander gesucht und gefunden hatten.
    Perry Rhodan hatte nie vorher eine Frau gesehen, die so schön und unirdisch perfekt wirkte. Nur in seinem Traum auf Baikhal Cain, als ihm genau dieselbe Frau erschienen war.
    Sie war ebenmäßig wie eine Göttin, und ihre Schritte waren nicht hörbar. Er hätte schwören können, dass die Füße der Erscheinung nicht den Boden berührten, sondern über eine unsichtbare Ebene jenseits der Erde liefen. So als schreite sie über das Ufer eines geheimen Ozeans.
    „Sag mir deinen Namen", sprach die Frau. Die Worte erreichten seine Ohren wie durch Watte.
    „Ich bin Perry Rhodan."
    Stille.
    Er fragte mit belegter Stimme: „Und wer bist du?"
    „Ich bin die Mediale Schildwache", bekundete die Frau nach einer Weile. Der Tonfall ihrer Stimme klang nach Schmerz und unendlicher Scham „Als die Schutzherren fielen, fielen auch die Schildwachen. Wir alle. Jede von uns. Seitdem sind wir Gespenster."
    „Willst du damit sagen, du lebst nicht?"
    Die Mediale Schildwache gab ihm lange keine Antwort. Sie schaute nur, aus ihren eisgrauen Augen, die das Licht fraßen wie Zeitbrunnen oder Schwarze Löcher.
    Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme wie Eis. „Ich warte Ewigkeiten in meinem Tempel. In meinem Exil. Und ich hoffe auf einen Helden, der mich erlöst. – Perry Rhodan, war das nicht dein Name?"
    „Ja."
    „Bist du ein Ritter der Tiefe, Perry Rhodan?"
     
    3.
     
    „Die Mathematik der Gefühle berechnet die Emotion Hass analog zur Liebe. Hass wird definiert als ›Liebe mit einem negativen Betrag‹. Das mathematische Vorzeichen des Betrages kann sich verändern, ohne dass die Zwischenstufen Zuneigung, Gleichgültigkeit (Σ1 =0) und Abneigung durchlaufen werden."
    (Pintus Quott: Die Mathematik der Gefühle)
     
     
    Rhodan hielt vor versammelter Mannschaft eine Art Gewand in die Höhe. Es bestand aus einem Stück, war jedoch dicker als gewöhnliche Kleidung. Die Beine mündeten in Stiefeln, die Ärmel in Handschuhen, am Halsansatz baumelte eine Art Kapuze.
    „Das hier", erklärte er den neugierig starrenden Motana, „ist ein Raumanzug. In einem Raumanzug überlebt man im Vakuum. Man bewegt sich damit durch das freie All, oder man nimmt sie für Giftgasatmosphäre. Wir werden das alle gleich ausprobieren."
    „Wie ... ausprobieren?", fragte Aicha mit großen Augen.
    „Wir machen einen Spaziergang nach draußen. In den Weltraum."
    Einige Motana hielten den Atem an. Rhodan machte sich klar, dass ein Gang im Raumanzug für sie eine neue und deswegen Angst einflößende Unternehmung war.
    Auf dem Rücken des Anzugs hing ein kleiner Tornister. „Da drin ist eure Batterie, der Antrieb, eure Luft. Sogar ein bisschen Trinkwasser,

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