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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie umgab.
    Der Tote hatte offenbar mit der Positronik gearbeitet – und einen primitiven, altertümlichen Stromschlag erlitten.
    Rhodan fiel die tiefe Pfütze auf, in der der Leichnam lag. Eines jener kleinen, zahnbewehrten Wesen, die er schon kannte, schlüpfte aus dem Morast und trennte aus dem Fleisch der Leiche einen für seine Größe beachtlichen Brocken.
    Fressen und gefressen werden. Für die Besch war dies so sehr Alltag, dass der Zustand des Leichnams, der fürchterliche Geruch sie nicht im Mindesten störte.
    Der Terraner begriff plötzlich. „Ist er das?", fragte er entgeistert.
    „Leider."
    Atlan resümierte: „Wir haben also gar nichts, der Fachmann ist tot, und das technische Personal besitzt keinerlei Ausbildung für Niederschwellen-Technik. Ist das so korrekt?"
    Ampp Hallma rupfte plötzlich den Verschluss auf, der seine Schürze an der Hüfte festhielt, und feuerte sie mitsamt den Instrumenten hitzig in den Matsch.
    „Ja, ja. Genauso."
    Mitsamt seinen Kindern verließ er fluchtartig die Szenerie, heftig fluchend, mit einem mörderischen Blick nach hinten.
    Rhodan, Atlan, Zephyda und Rorkhete blieben allein zurück.
    „Kann es sein, dass die Leiche die Ursache des Ausfalls ist?", überlegte Rhodan.
    Atlan seufzte: „Diese Besch haben von Low Tech keine Ahnung, das ist klar. Aber so blöd sind sie nicht."
    Rhodan orientierte sich in dem Schaltplan, der ihnen vorlag. „Das da sind Speicherbänke. Keine Prozessoreinheiten. Es ist nicht möglich, dass sie alles lahm legen."
    Rhodan prüfte mit der Fingerspitze den Schlamm, der den Geräteblock umgab, auf anliegende Spannung. „Scheint nicht mehr gefährlich zu sein."
    Rhodan fischte mit spitzen Fingern die Schürze des Ingenieurs aus dem Matsch. Er reinigte an seiner Kombination die Werkzeuge. Kurz entschlossen legte er sich in den Dreck neben der Leiche.
    Aus nächster Nähe musterte er die Leitungen, die aus dem Geräteblock teils im Matsch verschwanden, und schob sich rücklings so weit wie möglich unter einen Kabelbaum.
    Eins der Werkzeuge erwies sich als Lampe mit rotem Licht.
    „So blöd sind sie tatsächlich nicht, Atlan. Sie haben den Kurzschluss abgeklemmt. Die ganze Speicherbank ist mit dem System nicht mehr verbunden."
    Rhodan kam dreckbeschmiert aus der Pfütze. Er wusste selbst, wie primitiv der Gedanke klang; doch der Kurzschluss, verursacht durch den Tod des Besch-Spezialisten, hatte möglicherweise an diversen Stellen des zusammengestoppelten Systems Schäden verursacht. Jede Beschädigung musste vermutlich einzeln behoben werden.
    „Mal angenommen", überlegte Atlan laut, „diese ganzen Rechenelemente sind elektrisch sensitiv. Vergessen wir alle Syntrons.
    Da sind Kriechströme im Spiel. Oberflächenspannung, statische Ladungen, das alles. Und dann sieh dich hier mal um, Terraner. Der ganze Sumpf muss trockengelegt werden. Vorher brauchen wir gar nicht anzufangen."
    Rhodan konnte nicht anders. Er begann mit dreckbeschmierten Händen und triefend nassem Rücken laut zu lachen, obwohl er wusste, dass es nicht gerecht war. „Das wird ihnen nicht gefallen."
    Rhodan unterbreitete den Besch ihre Pläne. Die Reaktion fiel exakt so aus wie bereits vorhergesagt.
    „Eine laienhafte Idee", bekundete Ampp Hallma verächtlich.
    „Das ist unmöglich!", erklärte Osh Everve überzeugt.
    Rhodan lächelte dünn. „Wieso unmöglich?"
    „Ich kann meinen Leuten nicht zumuten, in einer Trocken-Atmosphäre zu arbeiten. Das ist schlecht für die Stimmung und schlecht für die Gesundheit."
    Die Fahrenden Besch waren High-Tech-Raumfahrer. Aufgewachsen mit Syntrons oder einer ähnlichen Rechentechnologie, mit Aggregaten, die einfach funktionierten. Unter welchen Bedingungen auch immer, in Wasser oder Matsch.
    Rhodan verfolgte aus den Augenwinkeln, wie die Kinder der zwei Besch anfingen, einander zu umkreisen.
    Eines der Geschöpfe schlug zu. Es trug eine nadelspitze Stichwaffe.
    Der Rest fiel mit schrillem Gezwitscher in die Kampfhandlungen ein.
    Binnen Sekunden floss Blut, ohne dass einer der erwachsenen Besch eingriff. Eine kleine Schlacht umgab die Debatte.
    „Ampp", wandte sich Osh Everve streng an den Ingenieur, „könnte es sein, dass die Aussagen unserer Gäste eventuell die Wahrheit sind?"
    „Sehr theoretisch", dehnte Hallma die Worte. „Wie lange bereisen die Händler des Königs nun den Weltraum? Ist dergleichen je passiert?"
    „Weil ihr es mit narrensicherer High Tech zu tun hattet", versetzte Atlan ärgerlich. „Das ist heute

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