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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Venga wieder aufgetragen hatte, überflüssig.
    Zufrieden verfolgte Kischmeide, wie die Graugärtner die vorbeigehenden Motana nach dem Grund des Aufmarsches befragten und, als sie ihn erfuhren, sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlugen.
    Was für eine hirnrissige Idee! Auf so etwas können nur Städter aus dem Blütegürtel kommen! Zeit, dass ihnen ein Orkan die Hirnwindungen durchbläst...
    Kischmeide hätte am liebsten jeden Einzelnen von ihnen umarmt. In der Welt der Grauen, die von praktischen Erwägungen und dem Kampf ums Überleben bestimmt war, fühlte sie sich nach wie vor mehr zu Hause als in der einlullenden Wärme des Blisterherzens.
    Die Sonne war hinter dem Horizont versunken, als der Zug die letzten Ausläufer der Stadt hinter sich ließ.
    Der Weg war nun flach, aber blieb dennoch beschwerlich. Es gab keinen Weg, dem die Motana hätten folgen können. Die Stürme ließen keine dauerhaften Befestigungen zu. Wohl oder übel mussten sich die Motana mit den farbigen Markierungen begnügen, die Boten an den Felsen angebracht hatten, die zu schwer waren, um weggeweht zu werden; kein einfaches Unterfangen im schwindenden Licht.
    Und da war das Geröll. Den Stürmen beliebte es, mit kleineren Felsbrocken - „klein" bedeutete bis zur Größe einer erwachsenen Motana - zu spielen, sie mal hier, mal dort über die Ebene zu treiben und irgendwo liegen zu lassen. Es war beinahe unmöglich, eine gerade Richtung beizubehalten, und anstatt die Köpfe erwartungsvoll dem Himmel entgegenzuheben, waren die Motana gezwungen, sie zu senken, um nicht über Steine und Felsen zu stolpern.
    Die fröhlichen Gesänge, mit denen sich die Motana den Marsch erleichterten, machten immer öfters derben Flüchen Platz.
    Die Schwärze der Nacht hatte sich über den Zug gesenkt, als Kischmeide Halt machen ließ. Sie waren nun weit genug von Kimte entfernt, um einen ungehinderten Blick auf das Panorama des Himmels zu haben.
    Kein Mond stand am Himmel. Tos würde erst in einigen Stunden aufgehen. Und die Sterne... vom Firmament leuchteten sie den Motana entgegen. Einige tausend waren es. „Hier habt ihr eure Sterne!", rief Kischmeide den Motana zu. die sich überall auf Steinen niederließen oder sich mit dem Rücken auf den Boden legten, um den Himmel zu beobachten. „Ein ganz normaler Frühlingshimmel, mehr nicht!"
    Ein protestierendes Murmeln antwortete ihr. Kischmeide zog die Jacke enger um sich. Sollten sie doch murren. Die Kälte der klaren Nacht würde die Leute bald auf andere Gedanken bringen. Vielleicht kam ja noch etwas Wind auf und sog ihnen die Wärme und Entschlossenheit aus den Gliedern. Mit etwas Glück konnten sie noch vor Morgengrauen zurück in der Stadt sein.
    Drei Stunden später deutete ihr eigenes Frösteln Kischmeide an, dass ihre Schutzbefohlenen sturmreif waren. Die Majestät mit ihrer Erfahrung in der Außenwelt hatte sich wärmer als die meisten Motana angezogen. Wenn sie fröstelte, mussten die Übrigen bereits handfest frieren.
    Sie stand von dem Felsen auf, auf dem sie es sich bequem gemacht hatte. „Was habe ich euch gesagt?", rief sie den Frierenden zu. „Alles Märchen, die Hysterie von alten Weibern.
    Wo ist jetzt die Sternenflut, die die Schwärze des Himmels auffrisst? Hier nicht, sage ich euch! Sie existiert nur in den Köpfen der alten Weiber.".
    Niemand widersprach, nicht einmal die Frauen, die sie als „hysterische Weiber" tituliert hatte. Die Kälte hatte die Motana mürbe gemacht. „Gehen wir nach Hause. Hier draußen holen wir uns nur Frostbeulen. Vergesst den Himmel, da oben passiert nichts. Für uns zählt nur, was hier unten ..."
    „Kischmeide!", unterbrach Venga die Majestät.
    Kischmeide fuhr wütend herum. „Was fällt dir ein?" Das ging zu weit. Gut, sie gab Venga eine lange Leine, aber das hier? In aller Öffentlichkeit...? „Majestät!", rief die Botin flehend. „Sieh nach oben, bitte!"
    „Wozu? Hörst du mir eigentlich nie ..."
    „Da fällt ein Stern vom Himmel!
     
    7.
     
    Die SCHWERT fiel dem Planeten entgegen. Zephyda saß angespannt im Sessel der Pilotin, bereit, beim kleinsten Hinweis auf eine Gefahr den Bionischen Kreuzer zurück in das All zu katapultieren.
    Das ist der Moment, in dem eine Falle zuschnappen würde, dachte sie. Sei vorsichtig!
    Es war Nacht auf dieser Seite Tom Karthays. dennoch zeigte das Zentrale-Holo ein Bild, als ob die Oberfläche im klaren Tageslicht läge - ein weiteres Wunder unter vielen, mit denen sich die Motana konfrontiert

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