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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Eben darum müsst ihr..."
    „Ich habe gesagt, es ist genug!" Kischmeide stemmte die Arme in die Hüften. „Wir werden dich anhören, ich und meine Wegweiserinnen. Im Blisterherzen, wo es sich gehört, über Politik zu sprechen, nicht vor den neugierigen Ohren von Tausenden."
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und rief: „Venga!"
    „Du musst nicht so schreien, Majestat", meldete sich die junge Frau, die zwei Schritte hinter der Majestät verharrt hatte. „Ich bin hier."
    „Ich habe dir doch gesagt, du sollst ins Glied zurücktreten. Kannst du eigentlich nie tun, was man dir sagt?"
    „Aber du hast nichts gesagt!"
    „Ich habe dir bedeutet, dich zu ver..., dich zu entfernen."
    „Oh!" Die junge Motana legte die Hand vor den Mund, ihre Augen weiteten sich. „Ich habe dich falsch verstanden. Ich 'dachte, du wolltest, dass ich dicht hinter dir bleibe und dir den Rücken stärke." Die breite Gestalt der Planetaren Majestät straffte sich. Einen Augenblick lang glaubte Zephyda, Kischmeide würde zum Schlag ausholen, aber stattdessen holte sie tief Luft und sagte: „Venga, du bist unmöglich!"
    „Ich weiß, Majestät." Die junge Motana senkte schamvoll den Kopf. „Zur Strafe für deine Frechheit wirst du unsere Besucher an Bord ihres Schiffs begleiten und bei ihnen bleiben, bis die Wegweiserinnen versammelt und bereit sind. Und natürlich wirst du mir täglich Bericht erstatten, damit sichergestellt ist, dass es unseren Besuchern an nichts fehlt. Verstanden?"
    „Verstanden!"
    „Gut so." Kischmeide wandte sich der wartenden Menge zu und rief laut: „Die Fremden sind Freunde! Sie sind zu einem Freundschaftsbesuch gekommen. Ihr werdet alle Gelegenheit bekommen, sie kennen zu lernen - wenn es so weit ist. Jetzt sehen wir zu, dass wir zurück nach Kimte marschieren. Ein Sturm liegt in der Luft!" Kischmeide verabschiedete sich von Zephyda, Rhodan und Atlan. Die Menge setzte sich in Bewegung. Venga sah ihr nicht nach. Ihr Kopf war in ständiger Bewegung. Aus großen Augen blickte sie abwechselnd die beiden Männer - sah Zephyda Lust in den Augen der jungen Motana aufblitzen? - und die SCHWERT an, als könne sie sich nicht entscheiden, was sie sich zuerst zu Gemüte führen sollte. „Gehen wir endlich hinein?" Venga zeigte auf den Kreuzer. „Es ist kalt."
    „Ja, wir gehen." Dreitausend Motana auf einem Fleck, dachte Zephyda. Und du, Kischmeide, lässt uns diese Pfeife da! Es musste ein Scherz sein, den sie nicht verstand. Zephyda fragte sich, welche „Scherze" sie auf Tom Karthay noch erwarteten
     
    8.
     
    Es dauerte nicht lange, bis Zephyda den Scherz verstand. Venga war eine Spionin und eine umwerfend erfolgreiche dazu. Keiner an Bord konnte ihrer offenen Art widerstehen, dem verschmitzten Grinsen, mit dem sie ihre entwaffnend naiven Fragen stellte, ihrer schmeichelnden Aufmerksamkeit, mit der sie jeder noch so langen, ermüdenden Antwort lauschte, ihrer Hartnäckigkeit, mit der sie bei Störrischen und Schüchternen nachhakte.
    Manchmal hatte Zephyda sogar die Befürchtung, dass Venga Echophage um den Finger wickeln würde, trotz ihrer ausdrücklichen Anweisung an die Biotronik, höflich zu der Motana zu sein, aber auf Abstand zu bleiben.
    Jeder an Bord verstand rasch, was Venga war. Mit einer Ausnahme: Venga selbst.
    Einmal stellte Zephyda sie zur Rede. „Wieso, glaubst du, hat Kischmeide dich auf die SCHWERT befohlen?"
    „Du kannst Fragen stellen!" Venga verdrehte ihre hübschen Katzenaugen. „Das ist doch klar: weil sie mir vertraut."
    Zephyda war zu verblüfft, um eine Antwort parat zu haben. Venga ließ sie stehen, setzte ihre unermüdliche Runde durch die SCHWERT fort, von Deck zu Deck, von Plauderei zu Plauderei.
    Später am Tag, als sie allein auf dem Bett in ihrer Kabine lag, ging Zephyda auf, dass die Antwort Vengas nicht zutreffender hätte sein können: Kischmeide vertraute Venga tatsächlich. Die junge Motana würde immer das tun, was ihr gerade einfiel, ganz gleich, welche Befehle man ihr gab. Ihre Neugierde würde sie in den letzten Winkel des Kreuzers führen, sie ins Gespräch mit jedem einzelnen Besatzungsmitglied bringen.
    Zephyda hatte gehört, dass Venga es sogar geschafft hatte, mit Selboo eine Unterhaltung zustande zu bringen. Die Epha-Motana hoffte, dass das nicht nur ein Gerücht war. Seit Resars Tod hatte der Todbringer niemanden mehr, der mit ihm redete. Auf die Dauer konnte das nicht gut gehen. Zephyda hatte den festen Vorsatz, das Gespräch mit Selboo zu suchen, aber

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