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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ein Modergeruch lag in der Luft. Nicht überwältigend in seiner Intensität, aber dennoch allgegenwärtig wie das Rauschen der Blätter im Wald von Pardahn.
    Eine Frau löste sich aus der Motana-Menge, trat einige Schritte vor. Sie war von mittlerer Größe und wuchtig. Einen Augenblick später folgte ihr eine zweite, jung und schlank, mit schnellen Sprüngen.
    Zephyda wurde unwillkürlich an ein Kind erinnert, das gewittert hatte, dass bei den Erwachsenen etwas Spannendes geschah, und es um keinen Preis der Welt verpassen wollte.
    Als die wuchtige Frau die Jüngere bemerkte, wandte sie sich halb um und scheuchte sie mit einer Handbewegung zurück in die Menge. Die junge Frau tat so, als gehorche sie. schloss aber sofort wieder auf, als die Ältere sich in Richtung der Neuankömmlinge drehte. „Willkommen auf Tom Karthay", sagte die Frau in einwandfreiem Jamisch. „Ich bin Kischmeide, die Planetare Majestät dieser Welt, Oberhaupt der freien Motana."
    Der freien Motana! Zephyda hätte am liebsten einen lauten Freudengesang angestimmt. Tom Karthay war keine Falle, sondern die letzte Zuflucht ihres Volkes! „Ich bin Zephyda", entgegnete die Epha-Motana so ruhig, wie sie es bewerkstelligen konnte. „Und das sind Perry Rhodan und Atlan. Wir sind ... sind die...„Sie brach ab. Was sollte sie Kischmeide sagen? Ich bin Zephyda, einstmals Wegweiserin im Wald von Pardahn, jetzt Pilotin und Kommandantin eines Bionischen Kreuzers, eines Schiffstyps, der seit Jahrtausenden als vernichtet gilt. Ich steuere ihn mit der Kraft des Geistes durch das AU, viele tausendmal schneller als das Licht. Und Perry Rhodan und Atlan ... sie sind Männer, aber nicht wie wir sie kennen, und in gewissem Sinn sind sie Motana, auch wenn sie eigentlich keine sind. Sie sind Tausende von Jahren alt und kommen von jenseits des Sternenozeans.
    Perry Rhodan ist der klügste und einfühlsamste Mann, den ich je getroffen habe. Er hat meiner kleinen Schwester die Selbstachtung geschenkt, in derselben Nacht, in der die Kybb-Cranar sie ermordet haben.
    Und Atlan ... Atlan ist ... ach, egal! Und im Schiff, der SCHWERT, das eigentlich lebt und Echophage heißt, in dem Schiff hinter euch hockt eine lebende Legende, ein einsamer Wanderer durch den Sternenozean.
    Und im Medo-Raum liegt Lotho Keraete, von dem keiner weiß, ob er lebt, ja ob er überhaupt je gelebt hat. Und...
    Zephyda fing sich wieder. „Wir haben keine Titel vorzuweisen", gestand sie ein. „Wir sind eine Gruppe von Motana und anderen Wesen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Herrschaft der Kybb-Cranar zu beenden."
    „Es braucht keine Titel, um für eine gute Sache zu kämpfen", entgegnete Kischmeide und lächelte. Es war ein offenes, aufrichtiges Lächeln. „Dann kämpft ihr auch gegen die Kybb-Cranar?", fragte Zephyda hoffnungsvoll. „Nun, man könnte es so sehen. In erster Linie kämpfen wir um das Überleben. Gegen die Stürme Tom Karthays, die uns Motana zu Flodder zerreiben wollen. Jeder Tag, den wir bestehen, ist ein Sieg gegen die Kybb-Cranar."
    „Ich verstehe..."
    Einen Augenblick lag Schweigen über der kleinen Gruppe. Perry Rhodan und Atlan sagten nichts, sie wussten, dass es besser war, den ersten Kontakt Zephyda zu überlassen. Sie war Motana und eine Frau. „Ihr kämpft nicht gegen die Kybb-Cranar", sagte Zephyda mit gesenkter Stimme, sodass die wartende Menge sie nicht hören konnte, „ihr lasst sie einfach gewähren und versteckt euch nur."
    „Ich habe dir schon gesagt, wir kämpfen unseren Kampf. Wir müssen überleben, denn wir sind die letzten freien Motana. Das genügt." Kischmeides Lächeln war verschwunden. „Nein, es genügt nicht! Wir werden die Kybb-Cranar niemals besiegen, wenn wir uns verkriechen."
    Zephyda trat unmittelbar vor die Planetare Majestät und fixierte sie. „Kischmeide, ich sage dir, die Kybb-Cranar sind schwach! Wenn wir jetzt - alle Motana gemeinsam! - handeln, können wir sie schlagen. Wir ..."
    Kischmeide gebot Zephyda mit einer befehlenden Geste zu schweigen. „Genug davon! Ich sehe, dass ihr es ernst meint -ihr seid mit einem Bionischen Kreuzer gekommen. Aber das ist weder Zeit noch Ort, um ..."
    Diesmal unterbrach Zephyda ihr Gegenüber. „Du weißt um die Bionischen Kreuzer?"
    „Natürlich. Wir Motana von Tom Karthay haben nichts vergessen. Nichts. Wir mögen ergraut sein auf dieser Welt, aber keine unserer Führerinnen hat je auch nur für einen Moment aus den Augen verloren, wieso unsere Vorfahren nach Tom Karthay geflohen

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