2229 - Zuflucht der Motana
von uns."
Atlan erkannte, dass er auf diese Weise nicht weiterkam. „Darüber ließe sich lange streiten, aber das ist nicht der Ort dafür. Wer hat diesen Unsinn vom Zaun gebrochen? Etwa Zephyda? Das kann ich nicht glauben!"
„Ich habe selbst um die Verhandlung gebeten."
„Du? Aber..."
„Kein Urteil kann schlimmer sein als das, was ich durchleide.". „Du lässt mich also nicht hinein?"
„Richtig."
Der Impuls des Kämpfers stieg in Atlan auf. Wieso sollte er sich nicht mit Gewalt den Weg frei machen?
Selboo war stärker als er, aber ihm fehlte die jahrtausendelange Erfahrung. Er würde ihn überwältigen können. Aber was dann? Die versammelten Motana würden sich kaum dazu bereit finden, an ihre Plätze zurückzukehren, nachdem er einen der ihren zusammengeschlagen und ein für sie offenbar nahezu heiliges Ritual gestört hatte, selbst wenn es sich bei dem Opfer um einen Außenseiter handelte, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte. Nein, er musste sich mit der Situation abfinden, das Beste daraus machen. „Wie lange wird die Verhandlung dauern?", fragte der Arkonide. „Die Nacht wahrscheinlich, vielleicht noch den Tag."
„Eine lange Zeit, um sie allein zu verbringen. Hast du etwas dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?" Überraschung leuchtete in Selboos Gesicht auf, dann, zögerlich, ein Anflug von Freude. „Nein."
Die beiden Männer setzten sich mit dem Rücken zu der Tür, hinter der über Selboos Schicksal verhandelt wurde, und warteten, Schulter an Schulter
10.
Achtzehn Motana hatten sich in der Gemeinschaftskabine versammelt: die Besatzungsmitglieder der SCHWERT und Venga; die kurz vor Verhandlungsbeginn in den Raum geplatzt war. Jemand musste die Botin geweckt haben. Zephyda benagte die Anwesenheit von Kischmeides stellvertretendem Ohr ganz und gar nicht, aber die Übrigen schienen sich nicht an Venga zu stören.
Zephyda beschloss, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Schließlich war die Planetare Majestät von Tom Karthay nicht ihre Gegnerin.
Das Licht des Mondes Tos, das über ein Spiegelsystem in die Höhle projiziert wurde, war die einzige Beleuchtung des Raumes. Zephyda war erstaunt, dass schon wieder eine sternenklare Nacht herrschte, aber vielleicht wütete auch draußen ein Sturm, und Echophage hatte beschlossen, seine Schützlinge vor der harten Realität zu schützen. Für Motana mit ihrer überlegenen Nachtsicht war das spärliche Licht ausreichend, ein Mensch hätte nur eine Anzahl von Schemen wahrgenommen, die über den Raum verstreut hockten - und wäre niemals auf die Idee gekommen, sich im Innern eines Raumschiffs zu befinden.
Die „Höhle" trug ihren Namen zu Recht. Die Wände des Kreuzers verschwanden hinter Naturstein oder einem Material, das täuschende Ähnlichkeit damit besaß. Zephyda verfügte nicht über die Erfahrung mit künstlich hergestellten Werkstoffen, um ein abschließendes Urteil fällen zu können, aber was immer es war, es fühlte sich nach Stein an. Die Bänke, Stühle und Tische waren aus Holz gefertigt, dem Material, mit dem Zephyda im Wald von Pardahn aufgewachsen war.
Ein Wohlgefühl überkam Zephyda, wenn sie die Höhle betrat. Sie spürte dort eine tiefe Verbundenheit mit den Motana, die die SCHWERT vor Tausenden von Jahren durch den Sternenozean gesteuert hatten. Es gab keine Aufzeichnungen über die Besatzung. Lediglich die Tatsache, dass Echophage sie bei Betreten des Kreuzers als Berechtigte anerkannt hatte, und ein paar alte Legenden sprachen dafür, dass die Motana einst freie, ungebundene Raumfahrer gewesen waren.
Und natürlich die Höhle selbst. Sie war von Motana erschaffen worden. Alle Motana an Bord spürten es.
Die Epha-Motana versuchte, sich ihre Vorfahren vorzustellen. Sie mussten ein glückliches Volk gewesen sein. Frei von dem Schatten der Kybb-Herrschaft, hatten sie den Sternenozean nach Belieben bereist - und in der Zeit vor der Entstehung des Sternenozeans vielleicht sogar das unendliche All, von dem ihr Perry Rhodan und Atlan erzählt hatten.
Die Höhle war ein geschichtsträchtiger Ort, der passende, um Geschichte zu schreiben.
Zephyda erhob sich und sagte mit lauter Stimme: „Motana!"
Der leise, aber aufgeregte Singsang ihrer Artgenossen ebbte ab, verwandelte sich in ein Hintergrundgeräusch. „Motana, ihr werdet euch fragen, wieso ich euch um diese Stunde hierher gerufen habe, ja wieso ich darauf bestanden habe, dass wir uns vollzählig versammeln und somit die Zentrale der SCHWERT
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