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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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-eines Tages." Kischmeide erhob sich von dem Baumstamm, auf dem sie es sich bequem gemacht hatte. „Sonst noch etwas?"
    „Nein ... das heißt, schon." Venga sah die Majestät flehend an. „Du wirst ihnen doch nichts tun, oder?"
    Kischmeide schüttelte den Kopf. „Nein, du hast es ja gesagt: Es sind gute Leute. Beruhigt?"
    Venga nickte eifrig. „Gut, dann los mit dir. Wer weiß, was du gerade auf der SCHWERT verpasst!"
    Venga schnellte hoch und rannte los -in Richtung des Stadtinneren. „Venga!", rief Kischmeide ihr hinterher. „Wo rennst du hin? Das ist die falsche Richtung. Nach draußen geht es hier lang!"
    „Ja, schon", kam die Antwort. „Aber weißt du noch, da war doch dieser Bogenschütze, den ich nicht treffen konnte, weil wir auf die Ebene gezogen sind?"
    „Willst du zu ihm?"
    „Nein!" Venga stemmte empört die Hände in die Hüften. „Keine einzige Nachricht hat er mir seitdem zukommen lassen, der Schuft. Ich bin froh, dass du mich vor ihm bewahrt hast. Aber hier in der Nähe wohnt ein alter, na ja, Freund von mir. Und ich dachte, wenn ich schon mal hier bin, könnte ich ihm ja einen kurzen Besuch abstatten, bevor ich zurück zur SCHWERT..."
    Kischmeide hörte den Rest des Satzes nicht mehr: Venga war hinter einer Hecke Spiegelblister verschwunden
     
    9.
     
    Zephyda öffnete die Tür und blickte dem Todbringer der SCHWERT ins Gesicht: Es war fleckig und bleich, die Wangenknochen traten deutlich hervor, die Haut darüber spannte wie Pergament. „Komm rein", zwang sich Zephyda zu sagen. Sie trat zur Seite.
    Selboo folgte der Aufforderung und blieb ungelenk in der Mitte der Kabine stehen. Der Blick des Motana wanderte unruhig auf und ab, vermied es, Zephyda anzusehen.
    „Du kannst dich auf das Bett setzen, wenn du willst."
    Selboo verharrte zögernd, dann ließ er sich blitzschnell nieder, als müsse er den kurzen Augenblick, in dem er seinen ganzen Mut aufgebracht hatte, ausnützen. „Danke."
    Zephyda setzte sich ebenfalls auf das Bett. „Worüber willst du mit mir sprechen?"
    „Ich ... ich kann nicht mehr."
    „Das sehe ich", entgegnete Zephyda. Es hatte keinen Sinn, höflich um die Dinge herumzureden. Selboo befand sich in einem mitleiderregenden Zustand, er war sicher nicht gekommen, um Höflichkeiten zu hören. „Was kannst du nicht mehr?"
    „Es aushalten. Mit mir allein."
    „Niemand kümmert sich um dich?"
    Selboo schüttelte den Kopf. „Nein, niemand. Diese Motana aus der Stadt ist die Einzige, die seit unserem Abflug von Shoz auf meine Ebene der Zentrale gekommen ist."
    Also hatte Venga es tatsächlich getan. Zum ersten Mal rührte sich in Zephyda ein Anflug von Respekt für die Botin. „Na also", sagte sie. „Venga ist doch nicht niemand. Du wirst sehen, bald werden auch die anderen kommen. Du musst ihnen nur etwas Zeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Das ist für keinen von uns einfach."
    „Du hast leicht reden."
    „Ich sage doch, du wirst..."
    „Ich werde nicht mehr am Leben sein, wenn es so weit ist. Falls es je dazu kommt." Zephyda sah, wie sich die Muskeln Selboos unter dem engen Hemd anspannten, und für einen Augenblick sah sie den Mann vor ihrem geistigen Auge, dem sie auf Ash Irthumo begegnet war. Eine düstere Gestalt, erfüllt von einer unterschwelligen Aggressivität, die Angst machte. Selboo war stark. Zephyda war sich sicher, dass er es an Körperkraft sogar mit Rorkhete aufnehmen konnte.
    Selboos Arme fuhren hoch, seine Hände legten sich wie ein Schraubstock um seinen Kopf. „Ich halte es nicht mehr aus - mit mir selbst!"
    „Wieso? Es gibt nichts, was du dir vorzuwerfen hast. Durch dich wurde die SCHWERT auf Baikhal Cain gerettet. Ohne dich hätten die Würfelraumer der Kybb-Cranar uns vernichtet."
    „Ich habe getötet. Hast du schon Resar vergessen?"
    Nein, das habe ich nicht, dachte Zephyda. Und werde es niemals, solange ich lebe.
    Sie hatte Selboo halb erfroren auf einem Steg der Feste von Shoz gefunden, einem schmalen Brett, Dutzende von Metern über der aufgewühlten See, und den Motana in Sicherheit gezogen. Immer wieder von Weinkrämpfen unterbrochen, hatte Selboo ihr berichtet, was geschehen war: wie er versucht hatte, die Waffensysteme der Feste in Betrieb zu nehmen, um das Kybbur auf Ash Irthumo zu vernichten. Wie der alte Resar, sein einziger Gefährte aus dem heimatlichen Hain, ihn dabei überrascht hatte. Es war zum Kampf zwischen den beiden gekommen. Dann das Raumbeben - und als es vorüber gewesen war, hatte der alte Mann tot

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