Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
Vom Netzwerk:
Lass mich Percys Aufgaben übernehmen und auf dem Gut arbeiten. Mir ist es egal, ob du über den Rest des Geldes das Sagen hast.“
      Es wäre die ideale Lösung. Bart und Sophie würden sich ausgezeichnet auf dem Anwesen einfügen. Bei Madeleine und Linette sähe es wohl etwas schwieriger aus, sie unterzubringen, doch er war davon überzeugt, dass es ihm irgendwie gelingen würde.
      Ned erlangte seine verfluchte Gelassenheit zurück. „Das würde dich der Gelegenheit berauben, eine vorteilhafte Partie zu finden. Die Saison hat begonnen, und allerorten sind junge Damen im heiratsfähigen Alter anzutreffen, aus denen du auswählen kannst.“
      „Ich will nicht heiraten“, wiederholte Devlin und ballte eine Hand zur Faust.
      Schließlich stand Ned auf und ging zum Schreibtisch. Er nahm sich die dort aufgestapelten Papiere vor, sah sie durch und legte sie wieder aufeinander. Devlin hätte sich gern vorgestellt, dass sein Bruder über den Vorschlag nachdachte, doch es war anzunehmen, dass Ned ihm auf diese Weise einfach nur zeigte, wer in der Familie das Sagen hatte.
      Ohne von den Dokumenten aufzublicken, sagte Ned: „Die Wünsche unseres Vaters werden auch weiterhin Beachtung finden. Du wirst den dir zustehenden Betrag zu Quartalsbeginn erhalten, vorher nicht. Wenn du eine geeignete junge Dame heiratest, werden dein Besitz und dein Anteil am Vermögen auf dich übergehen. Ich werde dann damit nichts mehr zu tun haben.“
      Devlin stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab und beugte sich vor, damit sein Bruder ihm in die Augen sah. „Du und Vater, ihr beide habt euch geirrt, Ned. Du könntest mich wenigstens arbeiten lassen. Stattdessen verweigerst du mir jede Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, und sorgst dafür, dass ich wie ein Schuljunge von dir abhängig bin. Hätte ich etwas Sinnvolles zu tun, wäre das vielleicht ein Grund für ein solides Leben. So aber habe ich überhaupt nichts.“
      „Du wirst alles haben, was du dir wünschst, sobald du heiratest“, erwiderte Ned verbissen.
      „Aber ich will nicht heiraten!“
      Beide Männer sahen sich wütend an.
      „Du und Vater, ihr beide habt mir nie zugetraut, dass ich meinen eigenen Weg gehe. Du weißt doch sicher, dass er sich beinahe sogar geweigert hätte, mir ein Offizierspatent zu kaufen, oder?“ Er wandte sich ab und betrachtete die in Leder gebundenen Bücher im Regal hinter ihm. „Hätte er seine Weigerung aufrechterhalten, wäre ich eben als einfacher Soldat in den Krieg gezogen. Vater hat mich noch nie dazu zwingen können, das zu tun, was er wollte, und dir ist das auch nicht möglich, Ned.“
      „Du bist ein Narr, Devlin. Es geschieht zu deinem eigenen Wohl. Du warst immer zu halsstarrig, um dich vernünftig zu benehmen.“
      „Du wagst es, mir so etwas vorzuwerfen? Hast du bereits vergessen, was ich in den letzten Jahren gemacht habe? Glaubst du, ich habe einfach nur die Zeit totgeschlagen?“
      Der Marquess erhob sich. „Ich weiß, es brachte unseren Vater um, dass du dich auf dem Kontinent herumgetrieben und dabei Kopf und Kragen riskiert hast.“
      Devlin bebte vor Zorn. „Das ist nicht fair, Ned.“
      „Du hättest dich besser um deine Pflicht gegenüber der Familie gekümmert.“ Auf einmal wurde Ned lauter.
      „Das habe ich getan. Was meinst du wohl, wie es der Familie unter Napoleon ergangen wäre?“ Devlin war keine Spur leiser als sein Bruder. „Geh zum Teufel, Ned.“
      Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor und baute sich vor Devlin auf. „Unser Vater hat sich jeden Tag gesorgt, du könntest dein Leben verlieren, und das nicht nur während des Kriegs, sondern an jedem einzelnen Tag deiner traurigen Jugend. Du warst ein übermütiger Egoist, und es ist an der Zeit, dass du endlich erwachsen wirst.“
      „Ich habe um mein Leben gekämpft, noch bevor ich in den Krieg zog. Ein Mann zu sein erfordert mehr, als dem Diktat eines Vaters zu folgen, der glaubt, dass alles nach seiner Pfeife zu tanzen hat. Wann wirst du erwachsen werden, Ned? Hast du schon jemals in deinem Leben eigenständig gedacht?“
      „Du redest mit dem Oberhaupt der Familie, kleiner Bruder“, warnte Ned ihn.
      „Ich könnte ebenso gut mit meinem Vater reden. Du bist so wie er, Ned. Immer hast du getan, was er sagte. Du, Percy, unsere Schwestern. Ihr alle seid ihm blind gefolgt. Als er dir sagte, du sollst diese junge Frau heiraten, hast du das auch getan.“
      „Du sollst Serena aus dem Spiel

Weitere Kostenlose Bücher