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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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wollte sie im Moment lieber nicht nachdenken.
      Auf einmal straffte Serena die Schultern und machte eine entschlossene Miene. Die Dame hatte sich entschieden. Madeleine verkniff sich ein Lächeln und fühlte sich endlich einmal zu etwas nütze.
      Devlin hatte seine zugesagten Besuche bei Miss Duprey und Miss Reynolds hinter sich gebracht, was ihm leichter gefallen war, da er kurzentschlossen Ram dorthin mitnahm. Noch immer hätte er vor Dankbarkeit in Tränen ausbrechen können, dass sein Freund den Krieg überlebt hatte.
      Rams Anwesenheit sorgte dafür, dass Devlin sich gegenüber Miss Duprey nicht allzu verpflichtet fühlte. Und da Ram und Amanda Reynolds sich so gar nicht ausstehen konnten, vergaß Devlin über die spitzen Bemerkungen der beiden seine Übelkeit und die Kopfschmerzen.
      Er schlug Rams neuerliche Einladung in eine Schenke aus und machte sich stattdessen auf den Heimweg. Als er sich dem Haus näherte, grübelte er darüber nach, was ihn am Abend zuvor derart aus der Fassung gebracht hatte. Irgendetwas war unterwegs geschehen, doch er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern.
      Plötzlich sah er die Kutsche seines Bruders vor dem Haus stehen. Devlin ging sofort schneller. Was wollte Ned hier? War er gekommen, um Linette zu holen?
      „Was ist hier los?“, fuhr er den Kutscher an, der ihn nur verwundert anschaute, während Devlin die Tür des Gefährts aufriss und ins Innere sah. „Wo sind sie?“
      Der Kutscher deutete auf die Haustür.
      Devlin stürmte ins Haus, doch im Salon war niemand. In der Küche entdeckte er einzelne Pfützen auf dem Boden, ein Eimer stand da, und eine Scheuerbürste war achtlos hingeworfen worden. Aus dem ersten Stock hörte er Stimmen.
      Kicherte da jemand?
      Er nahm zwei Stufen auf einmal, um schneller nach oben zu gelangen. „Ned? Ned, wo bist du? Bei Gott, ich schwöre dir, wenn du …“
      Ohne anzuklopfen, riss er die Tür zu Linettes Schlafzimmer auf … und erstarrte mitten in der Bewegung. Madeleine und Serena saßen auf dem Bett und sahen ihn an wie zwei kleine Mädchen, die man bei etwas Verbotenem ertappt hatte.
      „Hallo, Devlin“, sagte Serena und begann zu kichern.
      „Wo zum Teufel ist Ned?“
      „Ned?“ Seine Schwägerin reagierte verwundert auf seine Frage. „Ich nehme an, er ist im White’s.“
      „Und wo zum Teufel ist Linette?“
      „Bart und Sophie haben sie mitgenommen. Die beiden wollten Besorgungen machen, und ich vermute, anschließend werden sie noch beim Zuckerbäcker vorbeigehen“, erwiderte Madeleine, die sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen konnte.
      „Dann hat Ned nicht Linette mitgenommen?“
      „Natürlich nicht!“, rief Serena schockiert aus. „Das ist ja absurd!“
      „Wie kannst du nur so etwas sagen?“, stimmte Madeleine mit ein.
      Serena küsste sie auf die Wange. „Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen.“
      Mit einem traurigen Ausdruck in den Augen half sie Serena, den Hut aufzusetzen und ihren Spenzer anzuziehen. Dann lächelten beide sich an.
      „Würdest du mir zum Teufel erklären, was hier los ist?“, meldete sich Devlin wieder zu Wort.
      „Serena macht sich auf den Heimweg“, antwortete sie.
      „Das ist mir auch klar, aber warum zum Teufel ist sie dann hier?“
      „Devlin“, sagte Madeleine mit ungeduldigem Tonfall, „ich wünschte, du würdest nicht ständig fluchen. Weißt du eigentlich, wie oft du in den letzten Minuten ‚zum Teufel‘ gesagt hast?“
      „Ach, verdammt, verrat mir lieber, warum meine Schwägerin bei meiner … warum sie hier ist!“
      Serena drückte ihm liebevoll den Arm. „Ich wollte Madeleine einfach nur einen Besuch abstatten.“
      Skeptisch beobachtete er die beiden Frauen, wie sie Arm in Arm nach unten gingen und sich angeregt unterhielten. Madeleine lief in den Salon, um Serenas Handschuhe und Retikül zu holen, dann verabschiedeten sie sich.
      Sie umarmten sich, und Devlin war sich sicher, dass er hörte, wie Madeleine ihr „Viel Glück“ wünschte.
      Warum sollte Maddy Serena Glück wünschen?
      Serena stieg in ihre Kutsche und winkte, bis sie außer Sichtweite war. Madeleine stand lange danach immer noch in der Tür und blickte in die Richtung, in der sie davongefahren war.
      „Sie ist weg, Maddy.“
      „Ich weiß“, entgegnete sie versonnen. „Ich will sie nur in Erinnerung behalten.“
      Gedankenverloren nahm der Marquess einen Schluck Sherry, während er am Fenster stand

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