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2236 - Der Finger Gottes

Titel: 2236 - Der Finger Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkoniden sind auf Caiwan, weil sie die Hyperkristalle für ihre Raumschiffe benötigen. Sie beuten den Planeten aus und euch Caiwanen dazu."
    „Das verstehe ich nicht", warf Dando ein. „Wieso beuten sie uns aus?"
    „Weil euch dieser Planet gehört und alles, was sich darauf findet. Das ist im intergalaktischen Recht festgelegt. Euch gehören die Hyperkristalle, und die Arkoniden müssten teuer dafür bezahlen, zumal sie selbst gar nicht in der Lage wären, die Kristalle aus den Bergen zu holen. Aber das tun sie nicht.
    Sie lassen euch arbeiten und geben euch gerade so viel, da ihr überleben könnt. Dabei sind sie Fremde auf diesem Planeten. Sie haben kein Recht, die Schätze der Natur auszubeuten."
    „Darüber muss ich nachdenken", sinnierte Dando. „Lass uns später darüber reden."
    Es war nicht leicht für ihn zu verstehen, was Kopf gesagt hatte. Die Worte brachten ein ganzes Weltbild ins Wanken. Kopf hatte einen Eigentumsbegriff eingebracht, mit dem Otarie und er so gut wie nichts anfangen konnten. Nach dem caiwanischen Verständnis konnten ihnen ein Dolch, ein Umhang oder ein Haus gehören, nicht aber die Natur mit ihren Schätzen. Die Natur gehörte den Göttern Sym und Corna. Wenn ein Caiwane mit einem Priester gesprochen sowie ihm seine Absichten erläutert hatte und dafür dessen Zustimmung erhielt, konnte er sich aus der Natur nehmen, was immer er wollte - Wild, Pflanzen, Gewürze, Mineralien, alles, was die Natur sonst noch bot.
    Weil sie es nicht besser wussten, räumten Dando und Otarie den Arkoniden das gleiche Recht ein, zumal der Priester Owara Asa Tagakatha sehr häufig in deren Nähe zu finden war und offenbart hatte, dass die Weißen im Auftrag der Götter handelten.
    Bisher hatten die Arkoniden für Otarie und ihn - wie für alle anderen Caiwanen - auf einer hohen Stufe gestanden, einer so hohen Stufe, dass sie beinahe den Göttern gleich waren. Nun sollten sie hinnehmen, dass alles falsch war, was sie geglaubt hatten. Dabei meinten sie, ihr bisheriges Weltbild mit klaren Beweisen untermauern zu können.
    War nicht der Tempel, den man Finger Gottes nannte, schon lange vor der Ankunft der Arkoniden erbaut worden? War er nicht in einer Weise errichtet worden, die kein Sterblicher nachahmen konnte?
    Und hatte nicht der höchste Priester des Planeten absolut klar ausgesagt, dass die Weißen von den Göttern gesandt worden waren? Musste er es nicht besser wissen als so ein lebloses Ding, das sich Kopf nannte und sich nur äußern konnte, wenn man es an eine Batterie anschloss? „Wenn zutreffend ist, was du sagst, bedeutet das Widerstand", stellte Otarie nüchtern fest, feie fuhr sich mit beiden Händen über die Sichtleiste und berührte nacheinander alle acht Augen mit ihren Fingerspitzen. Mit dieser Geste drückte sie aus, dass sie ein Meer von Problemen auf sich zukommen sah. „Wenn wir uns wehren, werden sie uns ihre ganze Macht zu spüren geben."
    „Das ist fraglos richtig! Sie sind so mächtig, dass sie den ganzen Planeten vernichten könnten. Aber das werden sie nicht tun, denn die Hyperkristalle sind lebenswichtig für ihre Raumfahrt."
    „Ich spüre die Nachwirkungen der Züchtigung noch jetzt", bemerkte Dando, wobei er sich die Muskeln der Oberschenkel massierte. Mit Schaudern dachte er daran, welche Schmerzen seinen Körper heimgesucht hatten und dass er über viele Stunden hinweg gelähmt gewesen war. „Also können wir uns nicht wehren", resignierte er. „Alle Macht liegt in den Händen der Weißen. Wir haben nichts. Wir haben noch nicht einmal Waffen. Außerdem glauben alle, dass die Arkoniden einen göttlichen Auftrag haben und dass wir uns gegen die Götter auflehnen, wenn wir ihnen den Gehorsam verweigern."
    „Es ist aussichtslos", fügte Otarie enttäuscht hinzu. „Wir müssen das Schicksal ertragen, das uns auferlegt worden ist."
    In den folgenden Wochen suchten Dando und Otarie sehr oft das Gespräch mit Kopf. Voller Eifer nahmen sie auf, was er ihnen vermittelte. Sie lernten die Grundzüge der Sprache der Arkoniden und bekamen einen Einblick in die Welt, aus der diese kamen. Sie brachen das Gespräch jedoch immer wieder ab, um miteinander über das zu reden, was sie erfahren hatten. Es war schwer für sie, all die neuen Dinge zu bewerten, die ihnen da offenbart wurden. Und nicht nur das. Die Arbeit im Bergwerk war .anstrengend und kräftezehrend. Oftmals schleppten sie sich nach ihrer Schicht müde und erschöpft nach Haus, um dann nur noch zu schlafen.
    Die

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