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2236 - Der Finger Gottes

Titel: 2236 - Der Finger Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn Aerbon ihm die Möglichkeit dazu gegeben hätte.
    Nach langer Bewusstlosigkeit fand er sich vor dem Bergwerk auf dem Boden liegend wieder. Seine Arme waren an einen Stahlträger gefesselt, den die Arkoniden irgendwann zurückgelassen hatten. Ein ganzer Tag verging, ohne dass etwas geschah oder sich jemand in seiner Nähe blicken ließ. Es war, als hätte man ihn vergessen.
    Im Laufe des Tages hörte er einige Male, wie Caiwanen schwatzend in einiger Entfernung an ihm vorbeizogen, ansonsten war es still. Die Sonne brannte auf ihn herab und trocknete ihn aus. Immerhin erschienen Schaspaken unter seinem Rücken, drangen in ihn ein und befreiten ihn von den Giften, die sich in seinem Körper aufgebaut hatten. Sie verringerten die durch die Neuropeitsche verursachten Schmerzen, doch das war ihm kaum noch wichtig.
    Alle seine Träume waren zerstoben.
    Ohne Otarie kam er sich verloren vor. Ihn interessierte nicht mehr, ob die Arkoniden den Planeten ausbeuteten oder nicht. Sein persönliches Schicksal war besiegelt. Er wähnte sich auf dem Tiefpunkt seines Lebens.
    Doch es kam noch schlimmer.
    Als der Abend hereinbrach, erschienen zwei Roboter an seiner Seite, lösten die Fesseln, führten ihn an ein Metallgestell und banden ihn dort an. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen wartete er hilflos auf das weitere Geschehen. Caiwanische Männer und Frauen kamen aus dem Bergwerk, eilten jedoch nicht in die Stadt, sondern wurden von arkonidischen Robotern aufgehalten und versammelten sich um ihn herum. Kurz bevor die Sonne unterging, näherten sich Aerbon und der Tato Protana Aaqrass mit seinen roten Graswölfen. Ein großer Roboter bisher unbekannter Bauart folgte ihnen schwebend. Er blitzte golden im Licht der untergehenden Sonne.
    Dieser Anblick ließ Dando im ersten Moment annehmen, die Götter selbst hätten einen Boten geschickt, um sich seiner anzunehmen und ihm in seiner Trauer um Otarie beizustehen. Doch erkannte er sehr schnell, dass er sich geirrt hatte, und er fühlte, wie er sich innerlich verkrampfte. Der vermeintliche Götterbote erwies sich als Folterknecht. Dando war hilflos, als der Goldene auf ihn zuschwebte, sein Brusttuch mit energischem Griff packte und herunterriss. Gequält stöhnte er auf, als die heiße Spitze eines Stifts in seine Haut eindrang. Wie betäubt blickte er auf den Stab hinab und verfolgte, wie dieser ihm Farbe unter die Haut spritzte.
    Die Arkoniden schändeten ihn, indem sie seine Brust tätowierten! Der Kreis schloss sich. Nun war er wie Menma.
    Eine größere Schmach hätten sie ihm nicht antun können.
    Auch nach Wochen war der Schmerz über den Verlust der geliebten Otarie noch nicht abgeklungen.
    Die Arkoniden hatten ihm noch nicht einmal Gelegenheit gegeben, den Leichnam den Schaspaken zu übergeben. Mit einer ihrer unbegreiflichen Zaubermaschinen hatten sie den eingebrochenen Stollen geöffnet und dabei alles, was darin lag, in Staub verwandelt. Auch die toten Caiwanen. Anschließend hatten sie den Staub abgesaugt und in eine Abraumhalde geblasen.
    Tagelang hatte Dando am Rande der Halde auf dem Boden gehockt, ausgebrannt und einsam. Er hatte nur noch an Otarie und an die schöne Zeit mit ihr denken können. Irgendwann war ein Roboter erschienen und hatte ihn vertrieben.
    Er hatte sich in die bescheidene Hütte am See zurückgezogen, in der er mit Otarie gelebt hatte. Er war froh, dass er hier ein paar Chronners versteckt und sie nicht mit in die neue Hütte genommen hatte, wo das Geld sicherlich verbrannt wäre. So konnte er sich etwas zu essen kaufen, konnte sich von allem zurückziehen und für sich allein bleiben.
    Verließ er doch einmal die Hütte, um etwas zu besorgen, bedachten ihn die anderen Caiwanen mit verächtlichen Blicken oder spuckten ihn gar an. Es half nichts, dass er versuchte, seine tätowierte Brust zu bedecken. Alle wussten, dass es ihm nicht gelungen war, sich an das höchste Gebot der Reinheit der Haut zu halten.
    Bei Sonnenaufgang - Wochen nach dem gewaltsamen Tod Otaries - verließ er die Hütte, um sich im See zu waschen. Auf halbem Wege zum Wasser blieb er erschrocken stehen. Hinter einer der anderen Hütten trottete ein roter Graswolf hervor. Das Tier verharrte plötzlich auf der Stelle und blickte ihn an. Als Dando erwog, in den See zu fliehen, folgte ein Arkonide dem Wolf. Er erkannte ihn sofort wieder. Es war jener Mann, dem er unter großen Gefahren vermittelt hatte, weshalb Caiwanen auf dem Erdboden schlafen mussten.
    Er schob seine Hand in die

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