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2236 - Der Finger Gottes

Titel: 2236 - Der Finger Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dafür, dass wir uns weiterbilden, fordert aber, dass wir unser Wissen nur in jenem Rahmen erweitern dürfen, den die Götter uns gesteckt haben. Es war einiges widersprüchlich von dem, was er gesagt hat, oder ich habe ihn nicht richtig verstanden."
    Müde und erschöpft ritten sie durch die Gassen der Stadt. Die Sonne ging auf, und in den vielen Häusern und Hütten erwachte das Leben.
    Die Arbeit im Bergwerk begann früh, und einige Männer und Frauen zogen bereits hinauf zu den Eingängen der Stollen. Dando und seine Begleiterin lieferten die Reittiere ab und liefen zu ihrem Haus, um noch ein wenig zu essen, bevor sie ins Bergwerk gingen.
    Weder eine Pause noch eine Vorbereitung auf einen beschwerlichen Tag war ihnen vergönnt.
    Ihr Haus gab es nicht mehr. Sie fanden nur noch rauchende Trümmer vor.
    Entsetzt und zutiefst getroffen ob des Verlustes, stürzte Dando sich auf die Reste und durchwühlte die Asche und das verkohlte Holz nach ihrem größten Schatz, nach dem Roboterkopf mit der darin enthaltenen Positronik. Vergeblich.
    Kopf fand sich nicht in der Ruine. Er war verschwunden
     
    5.
     
    Einige Tage vergingen, und jeden Tag suchte Dando im Schutt der Hütte nach Kopf, bis er endlich einsah, dass er ihn nicht mehr finden würde. Jemand hatte ihre Abwesenheit in der Nacht ausgenutzt, Kopf entwendet und die Hütte angezündet, um die Spuren zu verwischen. Daran konnte es keinen Zweifel geben.
    Dando und Otarie dachten vergeblich darüber nach, wer der Dieb sein konnte und weshalb er Kopf an sich gebracht hatte.
    Auch nach vielen Wochen gab es noch keine Spur oder irgendeinen Hinweis. Niemand hatte gesehen, wer das Feuer gelegt und Kopf gestohlen hatte.
    Vergeblich dachten Dando und Otarie darüber nach, was sie nun als Informationsquelle nehmen konnten, als Ersatz für den Robotkopf. Sie waren sich sicher, dass die Arkoniden über ein schier unübersehbares Wissen verfügten und dass sie auf mehr als einen Kopf vergleichbaren Wissenshort zurückgreifen konnten. Zugleich war ihnen klar, dass die Weißen ihnen auf ihrem Bildungsweg nicht helfen würden. Allzu groß waren die Vorteile für die Arkoniden gerade dadurch/dass die Caiwanen unwissend waren.
    Inzwischen bewährte Dando sich als Leiter einer Gruppe von Schürfern. Er verstand es, die Arbeiter zu motivieren und die Produktion deutlich zu steigern. Danach dauerte es nicht lange, bis Aerbon ihn zu sich rief und ihn trotz seiner Jugend zum Leiter eines ganzen Abschnitts machte. Dando nahm die Aufgabe gerne an. Er nutzte seine verbesserte Position im Bergbau, um auf die anderen Caiwanen einzuwirken und ihnen den Gedanken nahe zu bringen, dass sie Eigentumsrechte an den Schätzen der Natur hatten.
    Dabei war er außerordentlich vorsichtig, um die Arkoniden nicht herauszufordern und keinen offenen Widerstand zu provozieren. Er wollte durch sie nicht behindert werden, denn seine Überzeugungsarbeit war schwer genug. Allzu tief saß die Vorstellung bei den Caiwanen, dass die Schätze der Natur den Göttern Sym und Corna vorbehalten waren und dass diese allein entscheiden durften, was damit zu geschehen hatten.
    Seit Menschengedenken hatten die Caiwanen nichts anderes gelernt. Doch Dando und Otarie hatten ein gewichtiges Argument. Nie zuvor in der Geschichte waren Wesen von den Sternen auf dieser Welt gewesen. Daher hatte es nie einen Grund gegeben, an den göttlichen Bestimmungen zu zweifeln. Nun aber hatte sich die Situation grundlegend geändert. „Priester Owara müsste es genau wissen", brachte Blonro die Gedanken der Arbeiter auf den Punkt, einer der Caiwanen aus der Stadt. „Solange er den Arkoniden nicht im Namen der Götter verbietet, die Kristalle zu schürfen und auf andere Welten zu bringen, werden wir nichts dagegen tun."
    Nach einigen Tagen spürte Dando, dass Aerbon, der arkonidische Leiter der Mine, ihn zurückhaltender behandelte und zugleich die Quote der täglichen Kristallausbeute erhöhte. Er versuchte, der neuen Herausforderung gerecht zu werden, und er schaffte es, die Arbeiter anzuspornen, sodass die Quote erfüllt wurde.
    Aerbon zeigte sich außerordentlich zufrieden. „Wenn ihr arbeitet und nicht so viel dummes Zeug schwatzt, geht alles viel besser", sagte er zu Dando, als dieser an einem kühlen Morgen an ihm vorbei in den Berg ging.
    Der junge Caiwane verstand. Irgendjemand hatte geplaudert und dem Arkoniden verraten, was er über die allzu ungleich verteilten Gewichte gesagt hatte.
    Als er Otarie von Aerbons Äußerung

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