Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2239 - Verrat auf der Kristallwelt

Titel: 2239 - Verrat auf der Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und über die entfernten Sektoren des riesigen Kristallimperiums, doch das würde sich bald wieder ändern, davon war Bostich überzeugt.
    Zwar wurde fieberhaft daran gearbeitet, die Verbindungen zwischen den Welten per planetarische Großsender und Hyperfunkrelais wiederherzustellen, aber unter den neuen Bedingungen krankte das Kristallimperium an seiner gewaltigen Größe. Bei jedem Flug von Arkon zur Hauptebene der Öden Insel musste eine vertikale Distanz vpn 20.528 Lichtjahren überbrückt werden; bis zu den Randzonen des Imperiums auf der Milchstraßenhauptebene waren es von diesem Orientierungspunkt aus, dem Nebelsektor-Zentrum beim Leuchtsternpaar Hela-Ariela, nochmals zwischen 15.000 und 25.000 Lichtjahren. Wie einst das Tai Ark'Tussan vor dem Hyperimpedanz-Schock! -umfasste das Riesenreich nominell rund ein Viertel der bekannten Galaxis mit mehr als fünfzig Milliarden Sternen.
    Innerhalb von Thantur-Lok mit seinen dicht stehenden Sonnen in einem Raum von eben mal rund hundert Lichtjahren Durchmesser war die Kommunikation zwischen den Welten vergleichsweise schnell wiederhergestellt worden; es gab in der Öden Insel nur wenige Gebiete, die eine größere Dichte an Großsendern und Relaisstationen aufwiesen.
    Leider bei weitem nicht in dem Maß auf die Katastrophe vorbereitet wie die Terraner - was ihnen letztlich vermutlich weder im Solsystem noch im gesamten LFT-Innenbereich zunächst viel geholfen haben dürfte -, war dennoch Vorsorge getroffen worden, so dass das Schlimmste hatte verhindert werden können. Vor allem dank der Hartnäckigkeit Aktakuls, mit dem Bostich in den Jahren seit 1312 NGZ mehrfach wegen dieses Themas „zusammengerasselt" war. Dass Aktakul hierbei zum Teil an Bostich vorbeiarbeitete und quasi hinter seinem Rücken agierte, wurde vom Imperator stillschweigend übergangen.
    Von Vorteil war hierbei, dass der Kern des Kristallimperiums seit mehr als zwanzigtausend Arkonjahren Hauptsiedlungsgebiet des arkonidischen Volks war. Auf den tausend Siedlungswelten und erst recht im Arkonsystem selbst existierten uralte Anlagen, die, bereits in der Zeit des Großen Imperiums entstanden und in ihrer Robustheit für eine halbe Ewigkeit ausgelegt, in den seltensten Fällen komplett demontiert wurden, als neue technologische Erkenntnisse hinzugekommen waren. Das Ganze war vielmehr Schicht um Schicht gewuchert und gewachsen; Neues hatte Altes überdeckt, Tiefbunker aus der Frühzeit oder den Jahrhunderten der Methankriege gab es ebenso noch wie andere Anlagen, die beispielsweise in der Zeit des Robotregenten entstanden waren.
    Auf sie hat sich Aktakul vor allem konzentriert, dachte Bostich. Die Reaktivierung war nicht immer einfach und beanspruchte Zeit, aber sobald sie hochgefahren waren, ersetzten sie die durch die erhöhte Hyperimpedanz ausgefallene Technik - zumindest was die Basisversorgung betraf.
    Unsummen hatte der Freund in die Forschungen auf Urengoll investiert. Seit 1315 NGZ war die Forschungswelt Aktakuls persönliches Lehen, er selbst der Tamoas von Urengoll. Ähnlich wie die Terraner hatte er auf robuste „Alt-Technik" gesetzt, mögliche Auswirkungen der Hyperimpedanz-Erhöhung in ungezählten Durchläufen simuliert, Prototypen entwickelt, verbessert und auch versucht, neue Wege zu beschreiten. Früh schon hatte er vor Schwierigkeiten mit den Hyperkristallen gewarnt und unter Ausnutzung seiner „dubiosen Beziehungen" ins Schemmenstern-System große Vorräte angelegt, auf die nun zurückgegriffen werden konnte.
    Wäre es nicht Aktakul... Bostich unterdrückte ein Frösteln und dachte an die Rolle seines Freundes, der, von Morkhero Seelenquell zur Hand gemacht, für die Verbreitung der wirkungslosen Krlso-Netze im Kristallimperium gesorgt hatte. Bei jedem anderen würde mich diese Eigenständigkeit mehr als nur misstrauisch machen! Aber wenn ich nicht einmal mehr meinem einzigen Freund vertrauen kann, wem dann ...
    Nur dem Ka'Marentis war es zu verdanken gewesen, dass die geheime, inzwischen hundertfünfzig Kilometer durchmessende Yobilyn-Werft, ursprünglich komplett in den Hyperraum eingelagert, nicht zerstört wurde, sondern unbeschadet ins Standarduniversum zurückfiel und sich nun im geostationären Orbit von Arkon III befand. Sobald die modifizierten Sonnenzapf er einwandfrei funktionierten und einige weitere Probleme beseitigt waren, konnte laut Aktakul schon bald wieder mit der Produktion von umgerüsteten und an die neuen hyperphysikalischen Bedingungen angepassten

Weitere Kostenlose Bücher