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2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer
Autoren: Unbekannt
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Trikes sie später aufgabeln und die nächsten drei mitnehmen. Unten am Fuß des Gebirges schlugen die übrigen ihr Lager auf, wo die Motana vom Planeten Ash Irthumo sie nach und nach abholten.
    Bald!, dachte der Karthog. Beeilt euch.
    Es ging nicht nur um den Zustand seiner Krieger. Die Kunde von der steigenden Gefahr durch die Kybb-Cranar beunruhigte ihn ebenso wie die Frauen in Kimte und den anderen Orten.
    Corestaar machte sich auf den Rückweg zu seinen Gemächern. Er fühlte sich müde, wollte sich ausruhen, seine Gedanken sammeln und seine Nerven beruhigen. Ein langer Schlaf tat sicher gut.
    Der Schatten war anderer Meinung.
    Beinahe hätte Corestaar ihn diesmal übersehen. An einer Biegung ragte der Schatten in den Korridor hinein. Der Karthog blieb ruckartig stehen. Die heftige Bewegung übertrug sich vom Holzbein in den Beinstumpf und raste als stechender Schmerz durch seinen Körper. Er bildete sich ein, sein nicht mehr vorhandenes Bein täte weh. Phantomschmerz nannten die Ärzte das.
    Ruhig, ganz ruhig, redete Corestaar sich ein. Tu so, als hättest du ihn gar nicht bemerkt.
    Der Schatten schien seine Gedanken zu lesen. Er wanderte langsam davon. Mit ein paar grotesken Sätzen umrundete der Karthog die Biegung. Er stand vor einem Durchgang. Der Schatten glitt gerade die ersten Stufen der Treppe empor, die sich in engen Windungen aufwärts zog.
    Diesmal blieb Corestaar still. Er raffte sein Gewand, damit es keine überflüssigen Geräusche erzeugte. So schnell es ohne den Gehstock ging, kletterte er die Stufen hinauf. Immer sah er das Ende des Schattens, dessen Form mal an ein dreieckiges Segel erinnerte, mal an eine Kapuze oder einen Hut. Erfahrungen mit der gespenstischen Erscheinung hatte er inzwischen genug gesammelt, sodass es ihn nicht wunderte, wenn der Abstand zu dem Schatten immer gleich blieb, egal ob er schnell oder langsam ging. Wer immer der andere war, er stellte sich sofort darauf ein. Das Holzbein verursachte selbst dann Geräusche, wenn Corestaar sich einbildete, er bewege sich lautlos.
    Am Ende der Treppe verschwand der Schatten blitzartig. Corestaar blieb stehen und lauschte. Er hörte nichts. Wieder deutete lediglich ein leichter Luftzug darauf hin, dass sich jemand bewegte.
    Der Karthog kehrte um. Seine Ortskenntnis erleichterte es ihm, den Schatten in die Irre zu führen. Er stieg die Treppe hinab und ging ein Stück den Korridor entlang bis zum hinteren Ende. Egal, welchen Durchgang der Schatten eine Etage über ihm benutzte, er landete auf der hinteren Treppe, wenn er nicht gerade aus dem Fenster sprang.
    Diesmal kroch Corestaar im Schneckentempo die Stufen empor. Er hörte leise Schritte, die immer wieder verstummten. Der andere lauschte, ob der Karthog ihm weiter folgte.
    Corestaar kletterte, bis er unter dem Rundbogen des Durchgangs den Schatten sah. Hastig kramte er in den Taschen seines Gewands nach einem Gegenstand. Seine Finger stießen gegen den schwarzweiß gefleckten Stein, den er vor Tagen bei einem Spaziergang gefunden hatte.
    Geduckt schlich der Karthog weiter. Der Schatten hielt sich im vorletzten Zimmer auf. Corestaar warf den Stein in den Korridor, drückte sich anschließend mit dem Rücken an die Wand und wartete.
    Diesmal bewegte sich der Schatten extrem schnell. Ein leises Rauschen von Stoff war zu hören, dann tauchte eine Gestalt unter dem Rundbogen auf. Sie blieb an Corestaars ausgestrecktem Holzbein hängen und stürzte.
    Des Karthogs Arme schnellten vor, packten die Gestalt am Gewand. Das Tuch, das sich der Schatten um den Kopf gewickelt hatte, rutschte ihm in den Nacken. „Du also!", stieß Corestaar hervor. „Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen? Das Verhaltensprofil des Schattens zeigte große Übereinstimmung mit deinem. Er verweilte auch immer nur kurz an einem Ort."
    „Ich wollte dich sowieso aufsuchen", antwortete Selboo. Der Todbringer versuchte, sich aus dem Klammergriff zu befreien.
    Corestaar ließ ihn los. „Interessant. Darauf wäre ich nicht gekommen."
    „Du willst mich nicht verstehen, schon die ganze Zeit nicht."
    „Wozu auch? Hattest du mir nicht gesagt, der Gesang mache die Krieger friedlicher, baue ihre Aggressionen ab?"
    „Es stimmt doch. Nur bei den Todbringern funktioniert es nicht. Deshalb bin ich so oft in deiner Nähe, Karthog. Bitte, komm hier herein."
    Sie betraten das erste Zimmer und setzten sich an den vorhandenen Tisch. Corestaar glaubte, sich verhört zu haben, als Selboo ihm von dem Vorfall mit Gembarog in der
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