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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist, müssen wir auf Zeit spielen. Das heißt: einen gewissen sozialen Frieden aufrechterhalten und versuchen, so wenig Attentate wie möglich zuzulassen."
    „Wie soll das funktionieren?", wollte Chip wissen. „Die Attentäter kündigen ihre Anschläge nicht vorher an."
    Residor seufzte und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. „Wir arbeiten daran. Wir haben bereits Agenten in die Sekte eingeschleust. Aber deswegen bist du nicht hier."
    Greuther sah seinen Chef fragend an. „Ich habe vom sozialen Frieden gesprochen, Chip. Dieser ist plötzlich nicht nur durch die Sekte gefährdet, sondern durch die vor wenigen Tagen gegründete Bürgergarde Terrania. Es hat bereits ein Attentat gegeben, das ein Dutzend Jünger das Leben gekostet hat und ein Gebäude zerstörte, das von den Sektierern bewohnt wurde. Wir glauben allerdings, dass ein wirklich großer Schlag dieser Garde gegen die Kirche Gon-Orbhons erst noch bevorsteht. Wir glauben, dass der Führer der Bürgergarde, der sich selbst Marschall Tellon nennt, in größeren Maßstäben plant. Die Bürgergarde Terrania ist - im Gegensatz zur Kirche Gon-Orbhons - eine illegale Vereinigung. Eine Untergrundbewegung, die nur das eine Ziel verfolgt, die Kirche Gon-Orbhons zu zerstören. Was sie vorhat, ist, Selbstjustiz an den Jüngern Gon-Orbhons zu üben. Das dürfen wir nicht zulassen."
    Chip Greuther fühlte sich zunehmend unbehaglich. Residors Ausführungen gingen genau in die Richtung, die er befürchtet hatte. Er kam sich vor, als läge eine Schlinge um seinen Hals, die sich langsam zuzog. „Was habe ich damit zu tun, Sir?", fragte er, die Anrede provozierend gewölbt. Dabei blieb er äußerlich weiter ruhig, aber in ihm bauten sich die unsichtbaren Abwehrmauern auf. „Komm mir nicht mit dieser dämlichen Anrede, wir sind hier nicht bei der USO!", sagte Noviel Residor. „Wir haben alle die Stimme dieses Marschalls Tellon gehört, aber niemand kennt sein Gesicht - wie wir wissen, nicht einmal seine Anhänger. Dieser Mann scheint die Bürgergarde fest im Griff zu haben. Er muss über eine perfekte Tarnung verfügen, an der sich unsere Leute bisher die Zähne ausgebissen haben. Er ist eine öffentliche Gefahr - wie groß, das wird sich erst noch zeigen, wie wir befürchten." Seine Stimme wurde eindringlicher. „Chip, wir müssen wissen, wer er ist und wann er zuschlagen will. Wir kennen uns lange genug und brauchen uns nichts vorzumachen. Du sehnst dich nach einer Chance, hier auf der Erde zu zeigen, was in dir steckt. Ich gebe sie dir. Vergiss erst einmal die WAYMORE und den Weltraum. Einige Dutzend Agenten sind bereits auf die Bürgergarde angesetzt worden. Ich möchte, dass auch du versuchst herauszufinden, was es mit Marschall Tellon auf sich hat, damit wir - hoffentlich - eine Eskalation der Gewalt verhindern können, deren Ausmaß wir nicht einmal erahnen können."
    Chip Greuther sah ihm in die Augen, die Zähne fest aufeinander gebissen, die Backenmuskeln zuckend. Residor schwieg, wartete auf seine Antwort. Greuther ließ sich Zeit. Dann sagte er langsam: „Ich verstehe doch richtig? Du erwartest von mir, dass ich mithelfe, die Bürgergarde Terrania auszukundschaften und ihren Anführer zu entlarven. Du willst, dass ich helfe, die Jünger der Kirche vor Tellon und seiner Bürgergarde zu schützen."
    „Genau das", bestätigte der TLD-Chef. „Ich kenne dich als einen Mann, der das Gesetz achten gelernt hat. Ich erwarte nichts anderes von dir, als zu helfen, das Gedankengut, man dürfe das Recht in die eigenen Hände nehmen, im Keim zu ersticken. Ich war der Ansicht, das sei in deinem Sinne.
    Habe ich mich vielleicht geirrt, Chip?"
    Was für eine Ironie, dachte Greuther bitter. Er fühlte sich in der Falle. Natürlich hatte Residor Recht.
    Aber er wusste nicht, wie er über die Sekte dachte, wie tief er sie verabscheute. Und er sollte sie nun beschützen! Die Mörder und Brandschatzer? Carlosch Imberlock, der die Herzen der Menschen mit seinem Gedankengut vergiftete? „Oder täusche ich mich in dir?", fragte Residor. „Darf ich Schneider und Sweeken mitnehmen?", fragte der Agent.
    Residor nickte. „Sie sind dein Team. Natürlich. Ich kann also auf dich zählen, Chip."
    Es war keine Frage, es war eine Feststellung - mehr noch, es war ein Befehl. „Ich werde mein Bestes versuchen", sagte Greuther mit unbewegtem Gesicht und stand auf. „Allerdings frage ich mich, wieso der TLD diese Bürgergarde nicht längst unter Kontrolle hat. Ich meine, wir haben doch

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