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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitbekommen, dass ihre Sympathisanten nur eine Nummer anzurufen brauchen, um Kontakt aufzunehmen. Das ist unbegreiflich. Du hättest schon lange Agenten in die Garde einschleusen können. In den Aufrufen der Organisation ist von einem gewissen Terrence die Rede, als zentralem Ansprechpartner und rechter Hand Marschall Tellons. Warum habt ihr ihn noch nicht dingfest gemacht - oder lasst ihn wenigstens beobachten?"
    „Weil der Kerl nicht zu finden ist!" Residor zeigte erstmals so etwas wie eine menschliche Regung.
    Das Thema behagte ihm nicht. „Terrence tritt nicht verhüllt auf. Wir haben unzählige Aufnahmen von seinem Gesicht. Wir haben auch sämtliche Nummern, unter denen er kontaktiert werden soll. Aber wir stoßen bei allen Versuchen, an ihn heranzukommen - und über ihn an Marschall Tellon -, ins Leere! In keinem Speicher NATHANS und in keinem privaten Archiv, auf das wir Zugriff haben, gibt es dieses Gesicht!" Er atmete tief durch. „Die Garde muss jemand in ihren Reihen haben, der besonders geschickt darin ist, uns auszutricksen. Oder eben jemand, der unser System sehr gut kennt - der möglicherweise sogar zum TLD und seinen Führungsspitzen selbst gehört."
    Greuther verzog keine Miene. „Und was unternimmst du dagegen?"
    „Es gibt eine spezielle Abteilung, die derzeit den Terranischen Liga-Dienst durchforstet. Das müssen wir schon deshalb tun, weil ständig TLD-Mitglieder zur Gon-Orbhon-Sekte überlaufen. Und da liegt es doch nahe, dass es auch welche gibt, die sich der Bürgergarde anschließen."
    Greuther nickte. Was er gehört hatte, war alles andere als befriedigend. Residor schien seine Gedanken zu lesen, denn als Chip endgültig gehen wollte, sagte er in einem etwas ruhigeren Tonfall: „Übrigens soll ich dich von Tamara Ortiz grüßen."
    „Tamara? Ich denke, sie ist im Weltraum?"
    „Sie lässt dich grüßen", wiederholte Residor. „Sie leistet gute Arbeit - für meine Begriffe manchmal zu gut."
    „Hat sie noch immer diesen Haartick?", fragte Greuther. „Es war so etwas wie ihr Markenzeichen."
    „Es ist blau wie immer. Sie hat sich kein bisschen verändert." Residor machte eine Geste, und Greuther wusste, dass er damit entlassen war. Er verabschiedete sich und ging, den Kopf voller Fragen. Der TLD war aktiv, wie Residor behauptet hatte, aber er kam nicht weiter. Wieso sollte das dann ausgerechnet ihm und seinen Freunden gelingen? Oder sollte es eine Art von Wiedergutmachung sein - wegen der Blamage auf der TOMBA?
    Chip Greuther hätte gerne darauf verzichtet.
     
    5.
     
    20. April 1332 NGZ Ganze zwei Tage hatte Arthur G. Darkoven darauf warten müssen, dass eine Reaktion von Marschall Tellon auf den Anschlag erfolgen würde, den er und seine beiden Gesinnungsgenossen auf das Wohnhaus ganz in der Nähe des Tempels der Degression verübt hatten. Nicht einmal Terrence hatte sich bei ihm gemeldet, mehr noch: Immer wenn er versucht hatte, den Kontaktmann zu erreichen, war er von einem positronischen Anrufbeantwortersystem abgewimmelt worden - anders konnte man es nicht ausdrücken. Die Organisation schwieg. Es war, als sei überhaupt nichts geschehen.
    Dabei hatte er als Erster ein Zeichen gesetzt! Dreizehn Jünger der verhassten „Kirche" des falschen Gottes waren bei der Explosion um ihr jämmerliches Leben gekommen. Das Haus mit seinen konspirativen Wohnungen war nur noch eine Ruine. Dort würden keine Attentäter mehr ihre feigen Anschläge vorbereiten, keine destruktiven Pläne mehr geschmiedet werden. Es hatte alles so geklappt, wie „Ardonus" sich das vorgestellt hatte. Der erste Schlag gegen die Gon-Orbhon-Pest war ein voller Erfolg gewesen, das beherrschende Thema in allen Medien, bis ... ... bis die Sektierer zurückschlugen und das Abfertigungsterminal des Zivilraumhafens in die Luft jagten!
    Für Darkoven war es genauso gewesen. Etwas anderes kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. Sie hatten sich brutal gerächt, während ihre verlogenen „Brüder" und „Schwestern" immer noch mitten in den Straßen von Terrania demonstrierten und die Bestrafung der „ungläubigen Mörder" forderten, womit sie natürlich die Bürgergarde meinten.
    Als ob man beides miteinander vergleichen könnte! Bei dem Anschlag auf die Verrückten hatte es sich um einen längst überfälligen Akt der Notwehr gehandelt! Den ersten von vielen, die noch folgen würden, wenn der Marschall endlich das Zeichen gab ...
    Darkoven verstand die Welt nicht mehr. Er kam nicht einmal entfernt auf den Gedanken, er

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