2244 - Bürgergarde Terrania
Schlag, der sie und ihre Brut ausradierte, von der Erde fegte!
Marschall Tellon zeichnete eine weitere Ansprache an die Bürger Terranias auf, die zur vorbestimmten Zeit von allen Sendern ausgestrahlt werden würde. Dafür .sorgten, wie seit seiner allerersten Rede, seine Leute auf dem Mond. Es waren Top-Spezialisten, zwei davon geschulte Agenten des TLD, die schon vor der Gründung der Bürgergarde mit ihm zusammengearbeitet und das vorbereitet hatten, was ihren Kollegen solche Kopfschmerzen bereitete. Sie saßen direkt an der Quelle, von wo aus alles gesteuert wurde: Terras Infrastruktur, Terras Medien - einfach alles. Sie taten nichts anderes, als NATHAN zu manipulieren, und zwar so, dass es nicht zurückverfolgt werden konnte.
NATHAN, das als narrensicher geltende Rechengehirn der Menschheit! Marschall Tellon lächelte bei dem Gedanken daran, wie leicht es doch war, den gesamten TLD an der Nase herumzuführen, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Huckepack-Sendungen! Er lachte. Dann dachte er wieder an den armen, verwirrten Mann, dessen Tochter sein Lebenswerk zerstört hatte. Imberlock würde dafür büßen - für dieses eine und all die ungezählten anderen Schicksale, die so plötzlich in seine Hände gelegt worden waren durch eine Macht, von der niemand mehr kannte als ein paar Visionen.
Der Führer der Bürgergarde sorgte dafür, dass seine Botschaft und seine Anweisungen wie immer ihre Adressaten auf Luna erreichten. Dann wurde es Zeit, die Hollen zu wechseln. Er aktivierte diesmal nicht sein Tarnfeld, sondern einen Deflektor, der ihn unsichtbar machte, wenn er aus dem Haus ging. Durch eine verborgene Tür verließ er den kleinen Raum. Es gab viel Arbeit. Er war nicht nur das, wofür man ihn hielt. Noviel Residor hätte der Schlag getroffen, wenn er ihm durch einen dummen Zufall auf die Spur gekommen wäre.
Dafür, dass dies nicht geschah, sorgte er, Tag für Tag ...
Bernie Schneiders und Maggie Sweekens Schicksal schien es zu werden, auf Chip Greuther zu warten, diesmal in einer Kantine des TLD-Towers. Greuther ließ sie zwei geschlagene Stunden schmoren, bis er endlich zurückkam. Er trank den Kaffee aus, den er hatte stehen lassen, als er ging, und der jetzt natürlich kalt war. Dann nickte er den beiden zu und gab damit das Zeichen zum Aufbruch, ohne ein Wort gesagt zu haben. Maggie schüttelte nur stumm den Kopf und wartete, bis Schneider seine Zigarre auf dem Boden ausgetreten hatte. Eine letzte stinkende Wolke hüllte sie ein.
Dann folgten sie ihrem Chef.
Sie nahmen den gleichen Gleiter, mit dem sie zum Tempel der Degression geflogen waren. Eine Minute ließ Chip sie warten, bis er endlich sein Schweigen brach. „Wir haben ab sofort eine gemeinsame Wohnung in Antares City", begann er, „in der Nähe des Residenz-Parks. Residor hat alles Nötige veranlasst. Allerdings fliegen wir noch nicht dorthin, sondern zunächst müssen wir noch einmal in den Tempelbezirk. Ich kann es euch leider nicht ersparen."
„Zurück zu den Verrückten?" Schneiders ganzer Abscheu lag in diesen Worten. „Dir ist wohl der kalte Kaffee nicht bekommen! Du hast gesehen, was Maggie durchgemacht hat! Und ich kann ganz bestimmt nicht garantieren, dass ich mich noch einmal so zusammenreiße wie vorhin!"
„Wir landen am Rand des Bezirks", sagte Greuther kühl. „Bei der Ruine des Hauses, das von der Bürgergarde in die Luft gejagt wurde. Hat damit jemand ein Problem? Maggie?"
„Mach dir um mich keine Sorgen." Die Agentin lachte rau. Dann fuhr sie Schneider an: „Und du bilde dir nur nichts darauf ein, den großen Tröster gespielt zu haben! Jeder Mensch hat mal einen ... Aussetzer. Dein Saftleber ja auch, sonst wäre er ja nicht aus dem Medo-Center abgehauen."
„Maggie, es war der andere, nicht Sachtleber! Und was giftest du mich überhaupt so an? Wir sitzen im gleichen Boot! Ich wollte doch nur ..."
„Den Helden spielen! Aber es geht mir wieder gut. Es ist vorbei. Ich mag zwar nicht so eine Superagentin sein wie eure Tamara, aber es geht mir gut!"
Schneider schwieg betroffen. Maggie glaubte anscheinend, sie müsse sich vor ihm und Chip beweisen, und in ihrem Bemühen entwickelte sie Versagensangst. Das durfte er nicht zulassen -doch andererseits hatte er keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Es war lediglich schade, dass sie sich nur verteidigen konnte, indem sie den Leuten ihre Krallen zeigte, die es bloß gut mit ihr meinten. „Wir werden bei der Ruine mit den Agenten sprechen, die dort die
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