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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rechnete. Außerdem zählte er in dieser schweren Stunde selbst zu den Verdächtigen. Zu eindringlich und deshalb auffällig hatte er sich erkundigt, wann Daellian endlich in die RAINBOW Ikommen würde. Hatte der Chefingenieur Zeit benötigt, um die Bomben zu verstecken, die das Schiff zerfetzen sollten?
    Mach dich nicht verrückt, Malcolm! Sie mussten damit leben, sonst hätten sie den Flug erst gar nicht zu unternehmen brauchen. Und außerdem - ihn selbst betraf es gar nicht. Er war ja schon tot. Wenn es das Zapfschiff zerriss, lautete die korrekte Meldung an Adams: „Fünfzig Tote und eine zerfetzte Leiche!".
    Daellian durchforstete weiterhin die Dienstpläne, die er mit Noviel Residors Hilfe erstellt hatte. Sie basierten auf bewährten Sicherheitskonzepten des TLD und sahen unter anderem eine lückenlose Kontrolle aller Personenbewegungen während der Experimentalphase vor. Mehr als zwei Dutzend Techniker hielten sich sowieso nicht außerhalb der VESTA-Kugel auf, solange die Zapfanlage lief.
    Dreißig andere kehrten in diesen Minuten in die Sicherheitszelle des modifizierten 100-Meter-Kreuzers zurück.
    Die Rückmeldungen waren lückenlos, und die Insassen der Raumanzüge stimmten mit deren Daten und Kodes überein. Manipulationen waren ausgeschlossen, dafür hatte der TLD gesorgt.
    Wenn es einen Attentäter gab, einen Anhänger des Predigers Carlosch Imberlock, gehörte er zu den zwei Dutzend an vorderster Front, und von denen stammte die Hälfte vom TLD. Daellian hatte sie geschickt verteilt. Ein Agent, ein Zivilist, ein Agent und so weiter. Wenn es irgendwo zu einer Unregelmäßigkeit kam, waren die beiden Nachbarn sofort vor Ort, und bei ihnen handelte es sich in jedem Fall um zwei Agenten.
    Sollte der Attentäter allerdings dem TLD angehören, verkomplizierte sich die Angelegenheit beträchtlich.
    So schnell es ging, prägte er sich die Standorte der zwei Dutzend Männer und Frauen ein. Im Schutz seines Deflektorfeldes machte sich der Medotank auf den Weg. Er ging ein Risiko ein, weil er sich auf das Zentrum des Schiffes versteifte, wo die Fusionsmeiler hingen und eine explosive Mischung bildeten.
    Auf halbem Weg dorthin hielt er an. Die Aggregate wanderten unter und über ihm hinweg. Die Zyklotraf-Ringspeicher machten die Bewegung ebenfalls mit. Daellian musste aufpassen, dass er nicht aus Versehen von einem wandernden Energieblock getroffen wurde. Die beschleunigte Masse hätte ausgereicht, den Medotank zu zerquetschen.
    Egal! Oder doch nicht? Daellian gestand sich ein, dass sein Ehrgeiz neu entfacht worden war, seit Kantor, Adams und Residor ihn aus seiner sinnlosen Selbstisolation geholt hatten.
    Wie viel Uhr?, dachte er.
    Die Biopositronik informierte ihn. Bis zum Beginn des Zapfvorgangs waren es noch viereinhalb Minuten.
    Wenn sie einen Anhänger Gon-Orbhons im Schiff hatten, würde er nicht jetzt zuschlagen, sondern erst, nachdem alle Speicher mit Energie gefüllt waren. Die Stichflamme, die es dann gab, würde man als Protuberanz bis zum Mars sehen, und das mit bloßem Auge.
    Es wunderte Daellian nicht, dass alle vierundzwanzig Techniker auf ihrem Posten waren. Er schwebte davon, weiter der, Mitte der Konstruktion zu. Immer wieder hielt er an, ortete, prüfte die Umgebung auf Vibrationen, suchte nach Schatten, die nicht dahin gehörten.
    Noch zwei Minuten. Die Biopositronik schickte mit minimaler Sendenergie ein ultrakurzes Funksignal aus. Es traf auf einen Hohlstab zwischen zwei Kontrollkästen, dieser leitete es als Kriechstrom an eine Mikropositronik weiter. Die wiederum öffnete mehrere Ventilationsgitter. Abwärme aus den Speichersektoren verteilte sich einigermaßen gleichmäßig im Zentrum der RAIN-BOW Iund ließ die Temperatur allmählich ansteigen, bis in den wärmsten Bereichen des Schiffes bis minus sechzig Grad gemessen wurden.
    Der Attentäter musste sich verraten, sobald er diesen Sektor betrat.
    Im Fünf-Minuten-Takt öffnete die Positronik weitere Gitter, sodass die Temperatur jeweils um weitere zehn Grad anstieg.
    Daellians Infrarotmesser schlug aus. Keine zwanzig Meter entfernt entdeckte er ein Wärmeloch. Es bewegte sich, verschwand zwischen mehreren Aggregaten.
    Die Männer und Frauen waren alle auf ihren Plätzen. Während Daellian die Verfolgung aufnahm, checkte er die Besatzung der Sicherheitszelle. Auch sie war vollzählig.
    Ein blinder Passagier!
    In diesem Augenblick meldete sich das Daellian-Hologramm aus der Leitzentrale. „Wir beginnen mit der Energiezapfung",

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