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2246 - Kavuron der Spieler

Titel: 2246 - Kavuron der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen.
    Spex fluchte lautlos. Was jetzt? Die Entwicklung neuer, noch leistungsstärkerer Kode-Brecher hätte eine Rückkehr in die Botschaft erforderlich gemacht. Ohne unmittelbaren Zugriff auf KHASURNS Ressourcen ließ sich das nicht bewerkstelligen. Moment mal... Halt! Obacht! Fast hätte das Specter die eine einzige Biene übersehen, die noch übrig geblieben war. Sie schwänzelte in halber Höhe einer der Säulen. Vor einer Luke, die so gut getarnt gewesen war, dass man sie unmöglich ohne Hilfsmittel erspähen hätte können - ebenso wenig wie die darauf zuführende, nur als leichtes Flirren erkennbare, „gestrichelte" Datenleitung.
    Na bitte: der Lieferanteneingang.
    Ein Gedanke genügte, und das Specter war drin.
    Sechste Runde: Cyborg-Rallye Und wieder: Enttäuschung. Ach, das Leben bestand vornehmlich aus Langeweile. Ödnis erfüllte Nacht und Tag. Selig, wer die meiste Zeit davon verpennen konnte oder in süßen Delirien verbringen.
    Ihm, Kavuron, blieb beides schon seit langem verwehrt. Er hatte zeitlebens so viel Eyemalin konsumiert, dass das Rauschgift, auch in fast schon letalen Dosen, bei ihm keine nennenswerte Wirkung mehr hervorrief.
    Schlaf fand er, infolge derselben Schindluder, die er früher mit seinem Körper getrieben hatte, erst recht keinen mehr. Zwischendurch ein, zwei Tontas dösen, hin- und hergerissen zwischen hitzigen Träumen und bleiernen Albdrücken - das war für ihn schon das höchste der Gefühle.
    Kavuron fand das tadellos in Ordnung.
    Immerhin konnte er dank dessen seine Schöpfung, das Netz von Hayok, beinahe rund um die Uhr betrachten. Und darin spielen. Hemmungslos, garantiert ungestraft. Er bekam es sogar noch bezahlt!
    Wenn bloß die Gegner nicht allesamt so lahm gewesen wären.
    Sicherlich, ihre Ausgangsposition war schlecht. Er - wer sonst? - machte die Regeln, und er veränderte sie nach Belieben, falls ein Widerpart ihm lästig wurde. Aber das war schließlich würdig und recht. Und solange er unterm Strich die von den Mascanten gewünschten Ergebnisse lieferte, musste er vor niemandem Rechenschaft ablegen.
    Gott erscheint nicht vor Gericht. Gott hält Gericht. Streng, aber ungerecht. Hart, aber herzlos.
    Unfair, dafür ohne Gnade. Haha.
    Gerade hatte er wieder einen der naseweisen Möchtegerns aus Splitterland erledigt. Wie er diese meist der Unterschicht entstammenden Rüpel hasste, samt ihren dämlichen Namen. „Roter Rächer", „Sternenhexe", „Giftiger Marodeur", pah! Narren, die freiwillig ihre Ju- .gend und ihr Talent vergeudeten, indem sie, statt gesund zu leben und konsequent zu forschen, mit geistlosen Zerstreuungen die Zeit totschlugen.
    Nun, ihm sollte es recht sein. Ihm leisteten sie gute Dienste als Versuchskaninchen.
    Kaum ein Prago verging, an dem er nicht mindestens einen dazu verlocken konnte, ins System des Tato-Palasts einzudringen. Zu diesem Zweck hatte Kavuron eigens Spielwelten jener Art entworfen, wie diese Typen sie so sehr liebten. Inklusive leicht erkennbarer Fehler, deren Auffindung ihren Egos schmeichelte, was wiederum die Faszination verstärkte. Er verkaufte ihnen über seine Mittelsmänner sogar Software-Pakete und angebliche Hintergrundinformationen und erzielte ein nettes kleines Nebeneinkommen damit.
    Ja, es lief wie am Schnürchen. Scharenweise fielen sie darauf hinein. Sie schnappten so gierig nach den Ködern, die er ihnen hinwarf, wie die Fische draußen im Akalyn-See.
    Die jungen Dödel vermeinten, sich in besonders exklusiven Ebenen beweisen zu können. In Wirklichkeit halfen sie Kavuron, seine positronischen Verteidigungsanlagen zu testen und ständig weiter zu vervollkommnen. Und wenn sie begriffen, worauf sie sich eingelassen hatten, wenn sie bemerkten, dass sie einen Weg ohne Wiederkehr beschritten hatten - dann war es längst zu spät.
    Denn sobald er alles aus ihnen herausgeholt hatte, was in ihnen steckte, sobald sie all ihre kleinen Tricks gezeigt, ihre teils gar nicht unoriginellen Erfindungen offenbart und also ihre Schuldigkeit getan hatten, entledigte er sich ihrer auf der Stelle. Aus Gründen der Sicherheit natürlich. Alles nur zum Wohle Arkons!
    Er betäubte sie, indem er ihre kleinen, schwachen Hirne überreizte. Danach bemächtigte er sich ihrer Rechner und Servos - und flugs waren alle Spuren beseitigt. Hähä.
    Wenn sie bloß etwas länger durchgehalten hätten! Aber die meisten überwanden nicht einmal die äußeren Kreise. Und schaffte es endlich doch einer bis zu den ausgefuchsteren Fallen und

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