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2247 - Attentat auf Hayok

Titel: 2247 - Attentat auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einiges von dem blauen Zeug einverleibt. Ärger stieg in mir empor. „Jetzt fällt es mir wieder ein! Der trieb sich gestern bei uns auf der Arbeit herum. Die anderen haben ihn weggejagt, meinten, er soll da nicht rumschnüffeln. Der hat es vielleicht auf uns abgesehen ...
    Die Celistas sind noch hinter uns her!"
    „Du leidest unter Verfolgungswahn! Der sucht doch nur ein Abenteuer. Hier im Terranerviertel treiben sich viele Arkoniden herum. Kashmate hat auch ihre Erfahrung mit denen gemacht. Trink noch einen, das entspannt dich!" Mal sah mein noch fast volles Glas und verdrehte die Augen. „Hab dich nicht so, Kant! Übrigens ...
    Kashmate hat eine Freundin, die dich unbedingt kennen lernen will."
    Sein Grinsen war breiter als sein Gesicht. Ich schüttelte mich. Konnte es noch schlimmer kommen?
    Als ich mich nach dem Fremden umsah, war er verschwunden. Vielleicht war er wirklich nur auf der Suche nach einer willigen Terranerin?
    Zögernd griff ich nach dem Glas, trank einen weiteren winzigen Schluck. Schon rann Säure meine Kehle hinunter. Ich schnappte nach Luft. „Das ist ja flüssiges Feuer! Methanol! Danke, ich will keinen mehr ...!"
    Mal war schneller. Wir hatten schon die nächste Runde auf dem Tisch stehen. „Davon wirst du schon nicht blind."
    Ich schob mein Glas zurück. „Nimm einen Schluck", krähte Kashmate. „Ein Auge kannst du ruhig riskieren!"
    „Das ist ... kein ...!" Mein Gehirn formte die Worte, aber ich konnte sie nicht aussprechen. Hatte ich keine Stimmbänder mehr? Der letzte Schluck des blauen Gifts hatte irgendetwas mit mir angestellt. Wie durch einen Nebel sah ich jemanden auf mich zukommen. Der Arkonide, der am Eingang gestanden hatte? Ich hörte Worte, verstand sie aber nicht, die Musik pulsierte durch meinen Körper, ich wusste nicht, ob ich noch saß oder schon am Boden lag. „Kant... nicht gut... zu viel...!" Mich erreichten nur noch Wortfetzen. Das Licht, die Satzbruchstücke, Kashmates Lachen ... alles wirbelte durcheinander zu einem Mahlstrom in meinem Kopf.
    Ich vernahm wieder einen ganzen Satz. Mals Stimme: „Das kenne ich gar nicht von ihm. Neulich hat er wesentlich mehr vertragen."
    Dann hörte ich gar nichts mehr, wollte nur noch sterben.
    Hämmernde Kopfschmerzen und eine alles umfassende Übelkeit ließen meinen Körper erzittern. Ich musste mich übergeben. Mein Magen war schon leer, aber die Krämpfe schüttelten mich durch. Ich spuckte bittere Galle aus. Es war ekelhaft.
    Und ich weiß nicht mal, wo ich bin. Ich habe einen totalen Filmriss. Was ist passiert...?
    Als ich endlich die Augen öffnen konnte, ohne Angst haben zu müssen, dass mein Kopf explodierte, erkannte ich erleichtert, dass ich in unserem Quartier war. In unserem Quartier. Nicht zu Hause. Das war nicht unser Zuhause, wurde mir plötzlich klar. Möchtest du etwas trinken? Saft oder Wasser?" Nicht Mal fragte mich das. Ich kannte die Stimme; irgendwo hatte ich sie schon mal gehört.
    Jemand krächzte rau - das musste ich gewesen sein. Etwas Kühles wurde auf meinen Kopf gelegt. Das Hämmern in meinem Kopf verlangsamte sich.
    Lasst mich einfach sterben, dachte ich.
    Als ich neulich über mein Verhalten und das Verhältnis zu meinem Vater schwadroniert hatte, hatte ich mich absichtlich voll laufen lassen. Zu dem Verhältnis zu meiner Mutter war ich zum Glück gar nicht erst gekommen.
    Aber gestern - war es erst gestern gewesen? -hatte ich nur zwei Schlucke getrunken. Was war das für ein Teufelszeug gewesen? Hatte man in dieser Bar einfach Isopropanol mit Farbstoff versetzt und dann als Drink verkauft? Oder Methanol? Das Zeug macht blind, aber ein Auge riskier ich .../Es wühlte in meinen Gedärmen und zog mein Innerstes nach Außen. „Ich hätte früher kommen sollen, dann wäre das nicht passiert!"
    Ich blinzelte vorsichtig ins Zimmer. Sie saß an meinem Bett und sah mich an. Sie. Nicht Thereme. Thereme war tot. „Sca? Scazada Toan?"
    Ihr Lächeln strahlte in die wirbelnde Finsternis um mich herum. Sie hielt mir ein Glas Wasser hin. „Nein, danke... mein Magen ist... noch nicht so weit. Wo kommst du her? Warst du etwa auch da?" Ich schloss die Augen wieder. Was hatte ich nur angestellt? Ich hatte sie erst zweimal gesehen, und immer war ich in einer peinlichen Situation gewesen. Erst sah sie mich als ungepflegten Streuner, dann sturzbetrunken in einer Spelunke. „Ich habe dich vor dem Schlimmsten bewahrt. Das Zeug bekommt uns Terranern nicht. Mir erging es wie dir, als ich davon zum ersten Mal

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