2247 - Attentat auf Hayok
du musst mir beim Kochen helfen, das ist nicht gerade meine starke Seite."
Er tippte mir an die Stirn. „Selbst kochen? Das ist nicht dein Ernst! Wofür gibt es Essen auf Bestellung? Die Arbeit kannst du dir sparen. Ich regele das für dich, du musst sie nur anrufen."
Irgendwie hatte ich das Gefühl, von Mal manipuliert zu werden, aber richtig böse war ich ihm deshalb nicht.
Mir wurde klar, dass ich zum ersten Mal seit Theremes Tod eine Frau auf die gewisse Weise ernst nahm.
Bekkeran „Ihr seid noch jung. Du hast gute Ansätze, mein Freund, die besten von allen aus deiner Gruppe, doch es mangelt dir an einer anständigen Ausbildung. Immerhin hast du Mut. Ich mache dir einen Vorschlag. Beweise mir, dass du es wirklich ernst meinst, und ich werde dafür sorgen, dass du die nötige Ausbildung bekommst."
Mein Freund! Er hatte mich mein Freund genannt! „Und wie soll ich dir das beweisen, Tormana?"
Diesmal hatten wir uns im sanft hügeligen, wunderbar gepflegten Norden der Stadt getroffen. Den beanspruchte die arkonidische Elite mit teuren Parks und Trichtervillen für sich. Ich fühlte mich hier unwohl, von tausend Augen beobachtet, von tausend Blicken hinterfragt, doch Tormana bewegte sich, als wäre er hier groß geworden, als hätte er nie eine andere Umgebung kennen gelernt.
Der Kralasene öffnete die Finger der zur Faust geballten rechten Hand. Auf der Fläche lag ein winziger Gegenstand, von der Größe und Form einem Fingernagel nicht unähnlich. „Ich zeige es dir." Er schob den künstlichen Nagel auf den echten des Mittelfingers. Dann streckte er die Hand aus, holte aus und fuhr mit den Fingerspitzen an einem Busch entlang.
Staunend sah ich, wie das harte, trockene Holz zersplitterte, als wäre es von einem Vibratormesser zerfetzt worden. „Das wird deine erste Bewährungsprobe sein", sagte Tormana.
Fragend sah ich ihn an. „Stell dir mal vor, was diese Vibratorklinge mit der Kehle eines Terraners anrichtet."
Ich schnappte nach Luft. „Ich soll ... einen Terraner töten?"
„Nur so kann ich mich überzeugen, dass du es wirklich ernst meinst, mein Freund."
„Und ... wen?"
Der groß gewachsene, hagere Mann lächelte wieder. „Diese Entscheidung", sagte er, „überlasse ich dir."
5.
Kantiran
Diesmal sollte alles anders werden, das hatte ich mir fest vorgenommen. Ein schön gedeckter Tisch, nette Musik ... und ein paar Blumen hatte ich auch besorgt. Sca hatte es verdient. Mir war klar, dass wir in ihrer Schuld standen.
Ich hatte es selbst nicht mehr für möglich gehalten, aber es war tatsächlich geschehen. Scazada Toan und ich ... wir hatten uns in den letzten Tagen angefreundet, Zuneigung gespürt.
Ist es wirklich nur das? Nur Zuneigung?
War ich nicht doch ...
In sie verliebt? Ich lachte leise auf. Thereme ... Ich bezweifelte, dass ich mich je wieder verlieben konnte.
Aber was sollte ich ihr sagen, wenn sie gleich an der Tür unseres ... Quartiers stand? Mir wollte einfach nichts einfallen.
Sei nur du selbst, das ist schon richtig so!, hatte Mal mir empfohlen. Er hatte gut reden. Er traf sich mit seiner Kashmäte. Die beiden waren füreinander geschaffen. In ihrer Beziehung gab es nur das Hier und Jetzt. Über das Morgen machten sie sich keine Gedanken. Mal war wirklich keiner, der den ganzen Tag lang über so etwas nachdachte.
Ich war mir unsicher, wusste nicht, wie ich Sca einschätzen sollte. Wusste es immer noch nicht, als der behelfsmäßige Türsummer erklang. Syntronische Hausbetreuung gab es nicht mehr, und Positronikchips standen dafür nun wirklich nicht zur Verfügung.
Ich öffnete, und sie stand vor mir. „Schön, dass es dir wieder gut geht! Treb ist übrigens sehr zufrieden mit deiner Arbeit. Er macht jetzt nicht mehr in Formenergie, sondern in Positronikchips und möchte, dass du wieder bei ihm anfängst. Mich hat er auch wieder eingestellt. Es tut ihm Leid, dass er uns nicht mehr bezahlen konnte, aber er war wirklich pleite."
Ich hörte ihre Worte kaum. Mein Job interessierte mich in diesem Moment nicht im Geringsten.
Sca sah mich aus ihren seltsamen Augen an. Ich wusste noch immer nicht, ob sie blau, grün oder grau waren.
Wahrscheinlich von jedem etwas.
Sie trug eine enge Kombination, unter deren Stoff ich ihren muskulösen, sehnigen Körper ahnen konnte.
Sie hat einen verdammt schönen Hintern. Und das weiß sie auch. Sie kann einen damit verrückt machen. Wie sie mich ansieht ... ihr Blick fordert mich geradezu heraus. Sie weiß genau, was
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