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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und sie hatte stattgefunden, obwohl Jopahaims Ankunft alles durcheinander gebracht hatte. Gerade jetzt wäre eine Verschiebung jedoch das falsche Zeichen gewesen.
    Die Schildwachen hatten sich schon vor einer Woche auf Tan-Jamondi II getroffen. „Wir sind Jopahaim zu großem Dank verpflichtet", begann Gimgon. „Zugleich bedauern wir den tragischen Tod seines Bruders."
    „Eibruders", murmelte der Grigha. „Wir entstammten einem Doppelgelege, aber nicht demselben Ei. Der Unterschied ..." Er verstummte. Sie alle hatten sich einem Ziel verschrieben, dem Frieden und der Förderung des Lebens. Dass sie den verschiedensten Kulturen entstammten, übersahen sie manchmal. „Wir wissen jetzt, dass die Motana im Sternhaufen von Parrakhon bedroht und gezwungen wurden, ihren Bionischen Kreuzer nach Parrakh zu fliegen. Nach der Landung kam es zur Revolte, die blutig niedergeschlagen wurde. Nur fünf überlebten, und so erlosch Gon-Orbhons Option, ihr Schiff zu starten."
    „Vielleicht wollte er es mit seinen eigenen Kräften versuchen", wandte Tagg Kharzani ein. „Er mag stark sein", widersprach Carya Andaxi, „aber was die Motana vollbringen, wird ihm nicht möglich sein."
    Gimgon gab ein Zeichen, dass sie nicht abschweifen sollten. „Die Motana erinnern sich nicht, was auf Parrakh mit ihnen geschehen ist. Aber wir müssen davon ausgehen, dass Gon-Orbhon ihr gesamtes Wissen kennt. Ob er wirklich die Kontrolle über sie verloren hat, werden wir erst herausfinden. Bis wir sicher sein können, müssen wir die Motana unter steter Überwachung halten - sie haben dem bereits zugestimmt."
    „Gon-Orbhon könnte sie aufgegeben haben", überlegte Lyressea laut. „Je mehr er sein Bewusstsein in Aktionsquanten zerbricht, desto schwächer werden die einzelnen Fragmente."
    „Das heißt, wir können ihn bekämpfen", wandte Ruen Soverra ke'Andosch ein. „Sobald wir in genügend großer Zahl angreifen."
    „Nein!", wehrte Gimgon ab.
    Zitternd streckte ihm Ruen Soverra die Stielaugen entgegen. „Das heißt, wir führen unsere Fehler fort?"
    „Der Versuch einer unblutigen Verständigung ist kein Fehler!", wies Gimgon den jungen Schutzherrn zurecht.
    Gegenwart „Vier Monate später wurde uns klar, dass wir vergeblich auf das Gute in Gon-Orbhon hofften", sagte Lyressea. „Nichts an ihm war noch das, was wir einmal gekannt hatten.
    Er verspottete den Orden der Schutzherren. Nicht, indem er unsere Delegation behelligt hätte, er ließ den Schutzherren-Porter am Seeufer landen und hinderte das Schiff auch nicht am Start. Vielmehr zeigte er uns seine Verachtung, indem er alles, was sich im Dom von Parrakh befand, verbrennen ließ. >Das Heiligtum der Schutzherren ist Vergangenheit, lautete Gon-Orbhons Botschaft. >Ab sofort ist der Dom die Bastion von Parrakh, meine Heimstatt und der Kern meines Reiches in Amringhar -des Imperiums Orbhon.<" Lyressea stockte, ihre Stimme hatte zuletzt schmerzerfüllt geklungen. Sie massierte ihre Stirn und die Schläfen mit den Fingerspitzen. Dann holte sie tief Luft und berichtete weiter. „Gon-Orbhon hatte zu jener Zeit längst seine Fänge nach Ammandul ausgestreckt. Die Systeme im Acsamath-Sektor ebenso wie der Ochrod-Haufen, beide auf der galaktischen Ostseite gelegen, waren dem Orden unbemerkt entglitten.
    Im Nachhinein Schuldzuweisungen auszusprechen hätte bedeutet, die wahre Tragweite des Geschehens erneut zu verkennen. Keiner der Schutzherren von Jamondi war dem Auseinanderbrechen des eigenen Einflussbereichs gewachsen. Die Verständigung mit Gon-Orbhon hatte sich als unmöglich erwiesen, niemand zweifelte mehr daran, dass er seine Macht ausweiten würde. Wir mussten ihn um jeden Preis aufhalten, ehe er uns verschlang.
    Wir waren zum Kämpfen gezwungen.
    Carya Andaxi war die Einzige, die sich dem verschloss. Sie brach für uns alle überraschend mit dem Orden und zog sich nach Graugischt zurück. Wahrscheinlich litt sie selbst am stärksten unter der Entwicklung, aber mit ihrem Weggang schwächte sie den Orden ungewollt weiter - sie selbst wird das in aller Deutlichkeit erkannt haben. Doch zu bleiben hätte bedeutet, gegen ihre innersten Prinzipien zu verstoßen.
    Ich weiß nicht, wie qualvoll die selbst gewählte Isolation für sie wurde, wie oft sie ihre Entscheidung bereut hat. Ich maße mir auch nicht an, darüber zu urteilen. Immerhin muss sie den Ozeanischen Orakeln die Weisung erteilt haben, sich künftig aller aktiven Teilnahme zu verweigern. Die Präsenz der Schota Magathe war schlagartig

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