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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beendet."
    „Und ES?", fragte Rorkhete. „Was unternahm ES gegen die Bedrohung? Es wäre seine Schuldigkeit gewesen ..."
    „ES war nach dem Duell mit STROWWAN noch weitgehend handlungsunfähig. Von den Diplomaten auf Talanis konnten wir gewiss nicht verlangen, dass sie in den Kampf eingriffen. - Nein, mein Freund, die Schutzherren von Jamondi waren die Einzigen, die verhindern konnten, dass sich eine negative Macht in Ammandul festsetzte. Gon-Orbhons Versuch, Hilfe zu leisten, war auf entsetzliche Weise pervertiert worden und hatte sich gegen ihn und uns gerichtet."
    Lyressea zögerte. „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hinter dem scheinbaren Zufall mehr stecken könnte", sagte sie dann. „Könnte jemand im Hintergrund die Fäden gezogen haben?"
    „Du erwartest hoffentlich keine Antwort darauf", sagte Perry Rhodan bedrückt.
    Langsam hob die Mediale Schildwache den Blick. „Es ist eine Entscheidungsfrage zwischen Rache und Vergebung. Kann man vergeben, wenn Milliarden Intelligenzen aus übergeordnetem Taktieren heraus ihr Leben verlieren?"
    Perry Rhodan starrte die Frau an. Er biss die Zähne zusammen, doch dass seine Lippen bebten, konnte er damit nicht kaschieren. „Ich hoffe, dass sich diese Frage nicht stellt", sagte er endlich
     
    3.
     
    Lyressea stand da wie vom Blitz getroffen. Geahnt hatte sie, dass Schreckliches geschehen war, es aber dennoch nicht wahrhaben wollen. Zwei Wochen überfällig - was bedeutete das schon in einem Gebiet nahe dem Galaktischen Zentrum, in dem Hyperstürme alltäglich waren. „Gibt es Gewissheit?", fasste sie nach, obwohl sie selbst wusste, wie überflüssig diese Frage war. „Leider ja." Der Überbringer der Nachricht stand mit der Medialen Schildwache vor dem Dom Rogan. „Die Nachricht hat uns eben erst von Tagg Kharzani erreicht. Sein Schiff konnte die Überreste der Expedition orten."
    „Und?"
    „Keine Überlebenden." Der Bote, ein humanoides, wenngleich nicht sonderlich großes Geschöpf, schaute zu Lyressea auf und legte die Federn eng an den Kopf. „Es tut mir Leid, Lyressea. Ich nehme an, du willst dich gleich über Hyperfunk mit dem Schutzherrn Kharzani in Verbindung setzen."
    „Das ändert auch nichts mehr."
    Die Mediale Schildwache ließ den Boten stehen und setzte ihren Weg fort. Tan-Jamondi II hatte sich auch in den letzten Jahren seine paradiesische Natur bewahrt. Aber sehr lange, fürchtete Lyressea, würde dieser Zustand nicht mehr anhalten. Obwohl die große Auseinandersetzung mit dem Imperium Orbhon bislang ausgeblieben war.
    Jedes Jahr hatte sie gezählt, sieben inzwischen. Und nach jedem war sie froh gewesen, dass es halbwegs friedlich zu Ende gegangen war.
    Aber was zählten schon einzelne Jahre?
    Die Suche nach neuen Schutzherren hatte Priorität. Gimgon folgte der Spur eines vielversprechenden Kandidaten, aber offenbar hatte er denjenigen noch nicht aufgespürt, obwohl der Hinweis von den Diplomaten auf Talanis gekommen war.
    Fünf Schiffe waren zu einer Friedensmission unter Führung des jungen Schutzherrn Ruen Soverra ke'Andosch in den Acsamath-Sektor aufgebrochen. Und nun waren alle tot: einige tausend Motana, Shoziden und El'wen, eine junge Frau aus einem Volk von Wasserstoff atmern, die demnächst zur Schutzherrin hätte geweiht werden sollen, und Ruen Soverra. Lyressea bezweifelte nicht, dass Gon-Orbhon nach jahrelangem Stillhalten zugeschlagen hatte. Wer wusste besser als er, was dem Orden Schaden zufügte?
    Vor dem Dom zögerte Lyressea. Ihre Absicht, sich für eine oder zwei Stunden ganz der Nähe des Paragonkreuzes zu öffnen, war verflogen. Ohne dass sie sich dessen richtig bewusst wurde, lenkte sie ihre Schritte an der Mauer entlang zum Domhof.
    Uralt Trummstam erschien seltsam zweigeteilt. Der schräge Lichteinfall ließ die Baumkrone zur Hälfte in grellem Grün erstrahlen, während der untere Bereich beinahe schwarz wirkte.
    In jedem Frühjahr hatte der Baum neu ausgetrieben. Die kahle Stelle nach Jopahaims Zupacken war wieder verwachsen.
    Lyressea stutzte. Zuerst glaubte sie, das Wimmern eines Kindes zu hören. Wie damals, als die ersten Motana für Unruhe gesorgt hatten. Doch das war lange her; Kinder kamen nicht mehr in den inneren Bereich.
    Das Geräusch erklang nun von der anderen Seite des knorrigen Stammes. Aber da war nichts außer einem langsam im Boden versickernden dünnen Rinnsal einer bernsteingelben Flüssigkeit. Im Stamm klaffte eine gut einen Meter lange Wunde. Der Stamm war ohne Fremdeinwirkung

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