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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte Kharzani von ihr? „Die Kybb-Völker verfügen über gefährliche Machtinstrumente, von denen noch kaum jemand gehört hat. Schlagkräftiger als Bionische Kreuzer oder die Ringschiffe. Mit ihrer Hilfe werden wir siegen."
    „Du sprichst von den Titanen?", wollte Lyressea wissen. „Sind sie Realität?"
    Kharzani stieß ein blechernes Lachen aus. „Niemand hat je davon gesprochen. Du kennst demnach den Bericht von Gon-Orbhon aus der Zeit der Kybb-Kriege?"
    „Ich habe mich damit befasst", antwortete Lyressea ausweichend. „Bald werden wir die Titanen einsetzen. Das war die Formulierung. Aber selbst dieses Bald hätte noch Jahrzehnte mühevoller Arbeit bedeutet. Und dann verließen die meisten Kybb Kyranghar und kamen nach Ammandul. Die Titanen gerieten vorübergehend in Vergessenheit. Vielleicht hätten sie eine schnellere Wende im Krieg gegen die Strowwanischen Scharen bringen können." Tagg Kharzani gestikulierte mit seinen Knochenarmen. „Sich solche Fragen im Nachhinein zu stellen, führt zu keinen Ergebnissen. Wir müssen in die Zukunft schauen."
    Mittlerweile hatte Lyressea sich eine Jacke übergestreift und stieg soeben in ihre weit fallende Hose. „Warum sagst du mir das? Soll ich. den Eindruck haben, dass wir mit entscheiden können, was längst unter den Schutzherren abgesprochen wurde?"
    Tagg Kharzani hob den Kopf. Zum ersten Mal glaubte Lyressea, sein Gesicht sehen zu können. Doch so schnell, wie er gekommen war, war der Augenblick auch wieder vorbei. „Du empfindest meine Nähe als bedrückend, Lyressea. Das hast du nie verbergen können. Auch deine Geschwister nicht. Mich hat es geschmerzt. Auch deshalb habe ich mich auf Schloss Kherzesch zurückgezogen. Mein einziges Versäumnis war, das nicht eher zu sagen. Aber jetzt, wenn ich bald sterben werde ..." Ein Zittern durchlief den ausgemergelten Körper. „Hör damit auf!", sagte Lyressea schärfer als beabsichtigt. „Ich weiß, dass ich im Kampf gegen Gon-Orbhon sterben werde. Meine Zeit ist abgelaufen. Daran kann keine Macht dieser Galaxis etwas ändern. - Aber ich will nicht gehen, ohne mich mit den Schildwachen ausgesprochen zu haben."
    Wenn es seine Absicht gewesen war, ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, dann hatte er genau das geschafft. Sie hatte sich von Äußerlichkeiten verleiten lassen, von einem Unbehagen, für das es keine Erklärung gab. „Ich erwarte dich und deine Geschwister im Arphonie-Haufen, Lyressea. Ich hoffe, ihr werdet kommen."
    „Nach Schloss Kherzesch?"
    Tagg Kharzani lachte schon wieder. „Was ist Schloss Kherzesch gegen einen der geheimnisvollen Kybb-Titanen?"
    „Bei allen Sternengeistern!" Lyressea war nie so fassungslos gewesen. Das holografische Abbild des Titanen war so völlig anders als alles, was sie erwartet hatte.
    Dabei, das musste sie zugeben, hatte sie schon die wildesten Vermutungen gewälzt. „Die Realität ist verrückter als alles, was wir uns vorgestellt haben", sagte eine andere Schildwache tonlos. Alle Blicke hingen an dem fremden Objekt. Es bewegte sich, das war deutlich zu erkennen. Auf gewisse Weise erschien es ihr, als lebe dieses ... Gebilde. „Wie groß?", wollte sie wissen.
    Der Kommandant des Doppelringschiffs, der Shozide Ghorrasi, wandte sich zu ihr um.
    Ihm war keine Überraschung anzumerken. Er musste den Kopf nach hinten biegen, als er die Mediale Schildwache anschaute. „Der Durchmesser schwankt zwischen sechzehn und siebzehn Kilometern", antwortete er. „Dieses Ding ist keineswegs exakt rund, sondern gleicht einem vielfach eingedrückten und deformierten Ball. Die Aufschäumungen und Fortsätze kaschieren diese Struktur."
    Der Shozide widmete sich wieder seinen Anzeigen. „Distanz noch fünf Millionen Kilometer. Dieses Ding driftet mit geringer Geschwindigkeit durch den Raum."
    „Weitere Vergrößerung!", forderte Atjaa, die Stählerne Schildwache. „Das Optimum ist ausgereizt", kam es von der Ortung. „Wir erfassen eine kleine Flotte von Würfelraumern. Dreißig Schiffe, unterschiedliche Größenklassen. Zwei scheren aus, nehmen Kurs auf uns."
    „Das Empfangskomitee", vermutete Lyressea. Ihre Erregung wuchs. Unwillkürlich hatte sie das Gebilde auf den Schirmen mit dem Abbild einer Sonne verglichen; die äußere Struktur ähnelte den Protuberanzen, wirkte aber zugleich wie aufgeschäumt. Zudem erschien der Grundkörper dunkel, als absorbiere es das Licht des Sternhaufens. Nur die Oberflächenstruktur reflektierte schwach und mutete in der Tat wie heller Schaum

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