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2250 - Zeuge der Zeit

Titel: 2250 - Zeuge der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Vergangenheit. „Mein Name ist Lyressea, Schota. Ich bedarf deiner Hilfe. Wenn es dir erlaubt ist."
    Dan Errithi schien darüber nachdenken zu müssen. Von Rorkhete wussten sie, dass alle Schota-Magathe das Gebot der Unsichtbarkeit und Nichteinmischung zu beachten hatten. - Aber stellte nicht allein Errithis Anwesenheit eine Verletzung des Gebotes dar? „Herrin", sprach Errithi, „es ist mir erlaubt. Nenne deine Wünsche."
    Lyressea stieg tiefer ins Wasser, so als bemerke sie die eisige Temperatur des Wassers nicht, und sie flüsterte etwas zu dem schwebenden Schota, was Rhodan nicht verstehen konnte.
    Dan Errithi legte sich flach auf das Wasser. Lyressea glitt zu ihm, über ihn und umklammerte seinen Rücken mit ihren Schenkeln.
    Errithi trug sie in die Mitte des Teiches.
    Rhodan merkte auf: Lyressea schlang ihre Arme um Errithi, sie umklammerte den Bauch des Wesens, dann tauchte das Paar aneinander geheftet ab.
    Dreißig Sekunden.
    Rhodan wurde unruhig, er stand auf und stellte seine Stiefel ins Wasser. „Was ist los?", rief er zu den übrigen Schota-Magathe, die weit entfernt auf der Oberfläche dümpelten. Aber keiner gab ihm Antwort.
    Eine Minute. Noch immer kein Problem, sagte er sich.
    Nach eineinhalb Minuten riss er seine Kombi auf, Rhodan machte sich frei und watete ins Wasser.
    Kischmeide wusste hinter sich sechs Wächterinnen, ihre Eskorte aus Kimte. Vor sich sah sie die Tür, hinter der die Majestät Ani Orthun logierte.
    Dennoch drehte sie sich um.
    Neben ihren Frauen standen drei Männer der Feste, ebenfalls bewaffnet. „Ich erinnere noch einmal an den Befehl des Karthogs", schärfte sie den Roedergormern ein. „Wir regeln das, ihr greift nicht ein."
    Der Anführer, ein vierschrötiger Typ mit Narbengesicht, so breit wie zwei Frauen, grinste Kischmeide finster zu. „Nicht, dass es der Feste an Männern unter Waffen etwa mangelt!", versetzte er. „Lasst es besser uns erledigen!"
    Exakt das hatte Kischmeide befürchtet. „Angelegenheit des Konvents", gab sie zurück, in einer Kopie des bösen Tons. „Der Karthog befiehlt es so!"
    „Ach verflucht!"
    Kischmeide und der Hauptmann fixierten einander wie Feinde. Bis er niederblickte und sie sicher war, dass er auch nicht „rein zufällig" in die Aktion platzte, die sie gleich starten würde.
    Sie drehte sich zurück zur Tür, sie hob die Hand - und ließ ihre stärkste Wächterin das Riegelband der Tür zerreißen.
    Zwei Frauen waren in einem Atemzug über die Schwelle. Dann folgte Kischmeide selbst.
    An der gegenüberliegenden Seite der Kammer stand ein schweres Holzbett. Eine abgezehrte Frau sprang gedankenschnell von dem Lager hoch, behänder als erwartet, aber dennoch viel zu spät. Es war Ani Orthun. Kischmeide nahm ihren Geruch wahr, fremd und bitter, bevor sie das Gesicht identifizierte. „Kischmeide!"
    „Ja. Ich bin froh, dich hier anzutreffen. Deine Abreise aus Kimte fand recht übereilt statt."
    Die Verblüffung in Orthuns Zügen wich sehr schnell. Die Frau lächelte nicht, sie verzog die Lippen wie ein Raubtier. „Um mich mit den Gegebenheiten der Feste vertraut zu machen ...", sagte sie lauernd. „Und wie komme ich zur Ehre deines Besuchs? Auf diese seltsame Weise? Hast du doch noch über meinen Vorschlag nachgedacht, Majestät Kischmeide?"
    „Allerdings. Die ganze Zeit."
    Kischmeides Blick fiel auf einen kleinen Beutel, der auf einem Tisch lag. Sie hob den Beutel auf - während Orthun plötzlich leichenblass wurde -, und sie schnüffelte sehr vorsichtig an der Öffnung. Ihr Instinkt warnte sie. Berühre das nicht. Vorsichtig verschloss sie den Beutel wieder und steckte ihn weg.
    Kischmeide gab den Frauen Zeichen.
    Eine baute sich direkt neben Orthun auf, den Blick scharf auf die dürre Frau gerichtet, die anderen begannen mit der Durchsuchung der Kammer.
    Orthuns Augen weiteten sich schockiert. „Du wagst es tatsächlich ...?"
    „Ich bin die Majestät von Tom Karthay. Natürlich wage ich es."
    Die Wächterinnen suchten schnell und gründlich. Nach wenigen Sekunden förderten sie zwei Wurfpfeile zutage. Kischmeide ließ sich die Pfeile reichen. Lautlose Waffen, dünn wie Federn, mit einem Sporn als Spitze. „Sind die vergiftet?", schnauzte sie.
    Ani Orthun starrte sie wortlos an. „Ich fragte, ob die vergiftet sind!"
    Orthun würdigte sie keines Blickes. So als wäre die Majestät von Tom Karthay Dreck.
    Kischmeide trat nahe an Orthun heran und zückte einen Pfeil. Sie führte die nadelfeine Spitze an den Hals der fremden

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