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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht sicher ..."
    „Glaubst du im Ernst, sie wird ihm in diesem Schiff den Befehl geben, dich zu töten?
    Leute wie Reginald Bull würden sie sofort aus der nächsten Schleuse werfen. Sie weiß das. Bully ist auf sie sowieso nicht gut zu sprechen."
    Kantiran schluckte schwer. „Ja, ja, ja. Ich auf ihn aber auch nicht besonders - er hat Shallowain entkommen lassen."
    Der junge Mann wusste, dass das so nicht stimmte. Es hatte Gründe für Bullys Handeln gegeben, die Kantiran als Absolventen der Kadettenschule Arkons einleuchteten, militärisch wie politisch. Außerdem war der unsterbliche Terraner Bully der beste Freund seines Vaters. Kantiran empfand Bewunderung für den leicht aufbrausenden und doch so erfolgreichen Mann. Ein wenig erkannte er sich in dem Unsterblichen selbst. Was ihm und Bully fehlte, war die abgeklärte Ruhe eines Perry Rhodan.
    Inzwischen wusste Kantiran, dass sein Vater schon immer so gewesen war. Seine charakterlichen Eigenschaften hatten ihn damals zum Kommandanten der ersten Mondexpedition prädestiniert.
    Kantiran glaubte nicht, dass er jemals eine derartige Selbstbeherrschung besitzen würde wie sein Vater. Obwohl... „An deiner Ziellosigkeit hat sich nichts geändert", hämmerten Mals Worte in sein Bewusstsein. „Dafür könnte ich dich stundenlang verprügeln. Wozu bist du hier?
    Weil du es allen zeigen wolltest. Aber inzwischen sind fünf Monate vergangen. Was hast du in dieser Zeit erreicht? Nichts. Dein Schneckenhaus besitzt inzwischen meterdicke Wände. Warte, ich hole einen Hammer!"
    Statt wegzugehen, trat Mal Detair ihm entgegen. Er ballte die Hände und hob die Arme. „Halt ein!" Kantiran blieb stehen. Die Fäuste sausten auf ihn herab, aber sie trafen ihn nicht. Er zuckte auch nicht. „Bei den Sternengöttern Arkons!" Mal seufzte erleichtert. „Du hältst meiner Drohung stand."
    „Ja, ich bin überzeugt, dass ich genau so handeln muss. Egal ob im Guten oder im Bösen, ich muss mich ihr stellen."
    Er wusste längst, dass er seine inneren Konflikte nur auf diese Weise lösen konnte.
    Es würde seine Zerrissenheit nicht mit einem Schlag beseitigen, sondern nach und nach.
    Und was wird dann aus mir?, fragte Kantiran sich. Wenn er sich derart deutlich gegen seine Mutter stellte, vertrat er da nicht sofort und vorbehaltlos die Position seines Vaters? Seines Vaters, den er fast zwei Jahrzehnte nur als Gegner des Imperiums zu sehen gelernt hatte und der ihn mit nur wenigen gemeinsamen Momenten so stark für sich eingenommen hatte? Wo war sein Platz im Universum -an der Seite des Kristallthrons, zu Füßen der Stahlorchidee, irgendwo dazwischen oder... nirgends? Wohin gehörte ein Sternenbastard, wenn nicht ins Meer der Sterne?
    Mal schien seine Gedanken zu lesen. „Sie wird versuchen dir einzureden, dass du dein Volk verrätst. Lass dich von solchen Parolen nicht beeinflussen. Sie betrachtet dich gar nicht als Arkoniden. Sie sieht in dir allein ein Werkzeug gegen Perry Rhodan, den jeder Arkonide hassen sollte. Wofür eigentlich?"
    „Das frage ich mich auch."
    „Gut, damit haben wir alle Zweifel beseitigt", meinte Mal ein wenig zu hastig. „Du kannst es nicht länger hinauszögern. Schaffe klare Verhältnisse zwischen dir und dieser Frau. Sie traut es dir nicht zu, deshalb wird der Punkt an dich gehen."
    „Ich werde mich umsehen, bei welcher Gelegenheit ich sie ..."
    „Kant!" Mal Detairs Augen funkelten ihn zornig an. „Die RICHARD BURTON schickt sich an, in die Große Magellansche Wolke einzufliegen. Die Zeit der Untätigkeit im interstellaren Leerraum ist vorbei."
    Kantiran nickte schwer. „Keine Sorge, du musst mich nicht zu ihr prügeln."
    „Prügeln ist nicht mein Stil. Aber ein Tritt in den Allerwertesten ..."
    „Wo steckt sie, Mal?"
    „Wenn sie ihre Traditionen beibehalten hat, wieder einmal auf dem Weg zur Hauptleitzentrale. Viel Erfolg."
    Kantiran warf sich eine Jacke über und ging hinaus. Bis zum Zugang auf Deck 10 benötigte er knapp zehn Minuten.
    Ascari tauchte wenig später auf. Sie maß ihn mit einem abschätzenden Blick. Qertan, ihr Dron-Leibwächter, hielt sich im Hintergrund.
    Gemessenen Schrittes ging Kantiran auf sie zu. Im Abstand von drei Metern blieb er vor ihr stehen. „Im Leerraum begegnet man kaum einer Menschenseele, nicht wahr?" Es gelang ihm, ein unverbindliches Lächeln aufzusetzen. „Damit ist es jetzt vorbei."
    Sie sah ihn kühl an, wie einen Fremden. Natürlich versuchte sie, ihn. damit aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber Kantiran

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